Abo

ComedyIngo Oschmann zeigt den Wiehlern, wie man zaubert

3 min
Ein Mann und ein kostümiertes Kind auf der Bühne.

Wer den Hut aufhat, kann zaubern. So einfach ist das bei Ingo Oschmann.  

Ingo Oschmann war gleich zweimal im Bielsteiner Burghaus zu Gast und begeisterte erst das junge und dann das ältere Publikum.

Da kommt er auf die Bühne, der dicke, grauhaarige Mann. So nennt er sich und nimmt sich erst mal selbst aufs Korn. Er sei beim letzten Mal im Burghaus „20 Kilo weniger“ gewesen, und schon damals, vor elf Jahren, sei es fantastisch gewesen. Sehr schnell merkt das Publikum, dass es ihm gerade nicht um Äußerlichkeiten geht, sondern um Wertschätzung, darum „zu staunen wie ein Kind“, und um einen Abend ohne Alltagssorgen.

Ingo Oschmann war am Wochenende im proppenvollen Burghaus in Wiehl-Bielstein, um die Oberberger zu unterhalten. Nicht laut, nicht aufgedreht, sondern ruhig und trotzdem amüsant erzählt der gebürtige Bielefelder und Wahl-Düsseldorfer von seiner Frau, der schönen und starken Tischlerin, die ihren Ingo nach der Hochzeit über die Schwelle getragen und zu Hause ein wunderbar großes Familienbett gezimmert hat.

In Wiehl gibt es den besten Döner

Und Oschmann erzählt von seinem zwölfjährigen Sohn Anton, der seine erste Klassenfahrt nach Wiehl gemacht und hier den besten Döner seines Lebens gegessen hat. Anton ist ein Vorbild an Gleichmut: Wenn er etwas Blödes mit einem Mitschüler erlebt hat, bleibe er gelassen und sage sich: „Wieso soll ich mich aufregen? Der muss doch mit sich nach Hause gehen.“

Oschmann lässt das Publikum an einem Wendepunkt in seinem Leben teilhaben: „Ich hatte Shows vor 5000 Leuten, war regelmäßig im TV, aber das hat mich alles nicht glücklich gemacht. Und das, was ich mir in dieser Zeit gar nicht vorstellen konnte, eine Frau und eine Familie, das hat mich am Ende gerettet!“ Das berührt. Oschmann mag die Wohnzimmeratmosphäre im Burghaus, plaudert mit den Leuten, mischt sich in der Pause unter das Publikum und schafft persönliche Nähe.

In Bielstein wird Klopapier zu Geld

Schon am Nachmittag spielte Ingo Oschmann im Burghaus seine Kinder-Zaubershow, ebenfalls vor ausverkauftem Haus. Dabei verwandelte sich Klopapier zu Geld, das aber schnell ausgegeben werden muss, weil es sich nach einer halben Stunde zurück in Klopapier verwandelt.

Der Akteur lässt die Kinder zaubern. „Ich fand als Kind selbst die Zauberer eher unheimlich, die ich erlebt habe, und das möchte ich nicht. Ich möchte die Kinder mit meinem Programm stärken“, verrät Oschmann im Interview. „Darum habe nicht ich die Zauberkräfte, sondern mein Hut, und wer den Hut aufhat, der kann zaubern.“ Er findet es viel spannender, wenn die Kinder selbst zaubern: „Das geht sogar so weit, dass ich mit einem Kind um die Wette zaubere – und verliere.“

Auch die Erwachsenen dürfen bei Oschmann zaubern, auch die Erwachsenen bringt er zum Staunen. Eine gedankliche Kreativübung mit dem Publikum und ein Würfeltrick lassen die Leute rätseln. Er lässt die Zuschauer Karten zerreißen, mischen und mit dem Nachbarn tauschen, doch am Ende hält jeder zwei zusammengehörende Kartenstücke in der Hand. „Handgemachte Wunder“ nennt Ingo Oschmann das.

Am Ende gibt der Zauberer noch ein schönes Versprechen: Dass die Bielsteiner nicht noch einmal elf lange Jahre warten müssen, bis er wiederkommt.