Konzertreihe in Bergisch GladbachHöhner-Schlagzeuger Wolf Simon wünscht sich „Unger-Uns“-Fortsetzung

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"Unger-Uns"-Konzert mit Wolf Simon (Schlagzeug), Helmut Krumminga (Gitarre), Marius Goldhammer (Bass), Frank Reudenbach (Gesang, Piano), Christian Frentzen (Tasten), Iva Zalac (Gesang)

"Unger-Uns"-Konzert mit Wolf Simon (Schlagzeug), Helmut Krumminga (Gitarre), Marius Goldhammer (Bass), Frank Reudenbach (Gesang, Piano), Christian Frentzen (Tasten), Iva Zalac (Gesang)

Vergangenes Jahr noch unter anderem mit Howard Carpendale auf Tour, jetzt mit den Höhnern auf der Bühne – ist das nicht ein großer Wechsel?

Wolf Simon: Nein, beides sind große Acts, die auf großen Bühne spielen – und manchmal auch auf kleinen. Aber bei den Höhnern bin ich Bandmitglied, das ist schon was anderes. In jedem Fall muss man natürlich die Action drumherum mögen.

Gerade im Karneval, oder?

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Simon: Ja, auch. Aber die Höhner sind ja keine reine Karnevalsband, sondern eine wirklich gute Popband, die auch im Karneval aktiv ist. Für mich ist der Einstieg bei den Höhnern übrigens ein Stück weit so wie „Back to the Roots“.

Der Karneval?

Simon: Der nicht gerade, obwohl ich ihn auch als Essener echt gerne mag. Nein, aber Ich hatte immer wieder Phasen, in denen ich mich als Bandmitglied auf ein Projekt konzentriert habe. Das war damals in der Klaus Lage Band genauso wie bei Purple Schulz. In den vergangenen Jahren lief vieles parallel von den Touren mit Howard und anderen Acts über Studio-Sachen bis hin zu meinen Engagements als Dozent an verschiedenen Hochschulen. Es ist schön, jetzt die Kräfte wieder bündeln zu können.

Mit den Höhnern ist das auch keine Premiere, oder?

Simon: Nein, richtig. Uns verbindet schon länger eine gute Freundschaft, was aber nicht heißt, dass ich bei der Nachfolgesuche für Janus Fröhlich automatisch gesetzt war. Es gab eine ganze Reihe von Bewerbern. Ich glaube, 2002 oder 2003 habe ich das erste Mal mit den Höhnern als Percussionist in der Köln-Arena gespielt, 2011 bin ich dann ein knappes halbes Jahr inklusive halber Session eingesprungen, als Janus erkrankt war. Außerdem gab es einige gemeinsame Projekte wie auch die Schöner-Streifling-Konzerte, mit denen ja sogar die „Unger-Uns“-Idee begonnen hat.

Wie kommt denn ein Essener mit dem Kölsch zurecht?

Simon: Gut (grinst). Für mich ist das ja auch nach über 30 Jahren Arbeit in der Kölner Szene nicht neu. In Essen merke ich manchmal, dass ich selbst längst eine Menge kölsche Ausdrücke und Redewendungen im Wortschatz habe.

Zum Beispiel?

Simon: „Bis du jeck?“ zum Beispiel - da guckt man im Ruhrgebiet schon mal verdutzt, da heißt so was ja eher „Has du se noch alle?“. Ach ja, fester Bestandteil meines Vokabulars ist natürlich auch „Unger-Uns“ (grinst).

Gutes Stichwort. Ist die Konzertreihe denn weiterhin möglich?

Simon: Wenn das Publikum es möchte und zu den Konzerten kommt, so dass wir weitermachen können, auf jeden Fall. Einzelne Leuchtturmprojekte sind ja auch neben meiner Arbeit mit den Höhnern möglich, da sind sich die Bandmitglieder einig. Und ich, ich würde „Unger-Uns“ auf jeden Fall gerne weitermachen.

Warum?

Simon: Bei „Unger-Uns“ auf der Bühne gibt’s noch richtiges Lampenfieber .?.?. Wirklich, es ist was anderes, ob du mit einem durch und durch geprobten Programm und eingespielter Band in der Lanxess-Arena auftrittst oder mit Musikern, die sich vorher nur zu einer einzigen Probe getroffen haben. In der Alten Kirche von Heidkamp spielt man noch dazu in ganz direktem Kontakt zum Publikum. Das ist spannend und soll ja auch viel Raum für Improvisation bieten.

Die „tanzbar“-Veranstaltung am 13. Juni hat diesmal den Titel „Stein trifft Seele“. Was steckt dahinter?

Simon: Das „tanzbar“-Konzept haben wir im Dezember zum ersten Mal ausprobiert: Weniger Stühle, dafür mehr Tanzfläche und natürlich tanzbare Songs. Das ist grandios aufgegangen. Diesmal geht es um „Rock meets Soul“, also „Stein trifft Seele“. Nico Gomez mit seiner Soul-Stimme ist wieder dabei, Helmut Krumminga, Marius Goldhammer und Christian Frentzen. Die Kölner Sängerin Yvonne Rüller mit ihrer Superstimme, die auch schon bei „The Voice of Germany“ dabei war, ist das Bindeglied zu einem absoluten Newcomer: Martin „Schmiddi“ Schmidt. Er ist Lehrer an der Schule meines Sohnes – und wird mit seiner Rock-Röhre eine echte Überraschung sein.

Wie setzt sich das Publikum zusammen?

Simon: Das ist genauso spannend wie das Projekt selbst. Von jung bis alt – und das darf man in dem Fall durchaus wörtlich nehmen: Von 16 Jahren bis tatsächlich 80 Jahren war schon alles vertreten. Die meisten sind aber zwischen 30 und 50 und alle genießen neben dem Konzert auch das schöne und entspannte Ambiente. Ich persönlich würde mich freuen, wenn wir mehr Zuschauer aus Bergisch Gladbach begrüßen könnten – die sind im Vergleich mit den von weither Angereisten noch deutlich in der Unterzahl.

Worauf freuen Sie sich am meisten?

Simon: Auf die große Bandbreite an Musik, die wir wieder ausrollen werden – wie bei der letzten „Unger-Uns“ tanzbar haben wir tolle Musik aus mehreren Jahrzehnten dabei. Lenny Kravitz, Melissa Etheridge, Ed Sheeran, Revolverheld, Pink, AC/DC, Joe Cocker und Earth, Wind & Fire sind nur einige der vielen Namen, deren Songs wir neu erstrahlen lassen. Die magischen Momente entstehen, weil die Band sich gegenseitig anspornt und so noch mehr aus den Songs herausholt – das ist das, was die Besucher bei „Unger-Uns“ immer wieder begeistert. Es wird bestimmt ganz großes Kino .?.?.

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