Corona-RichtlinienDas sagen Rhein-Berger zur Impfpflicht in der Pflege

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Impfzimmer im EVK mit Betriebsleiter Thomas Stokowy, der 20 Jahre als Pfleger gearbeitet hat.

Impfzimmer im EVK mit Betriebsleiter Thomas Stokowy, der 20 Jahre als Pfleger gearbeitet hat.

Rhein-Berg – Die Impfpflicht für Beschäftigte in der Pflege ist das aktuelle Gesprächsthema in der Branche. Wie präzise die neuen Corona-Richtlinien der Landesregierung sind und wie sie im einzelnen umgesetzt werden sollen, ist noch nicht so ganz klar. Viele Fragen sind offen, zum Beispiel zur Dokumentationspflicht, zum Umgang mit Impfverweigerern, oder der möglicherweise drohenden Abwanderungswelle in der ohnehin schon dezimierten Belegschaft. Aber damit gerechnet haben sie alle, dass die Anordnung irgendwann kommen würde.

Die Kliniken in Rhein-Berg sind dem Ziel der Durchimpfung ihrer Belegschaft in Eigenregie bereits ziemlich nahe gekommen. Dennoch betont Thomas Stokowy, Betriebs- und Pflegedienstleiter des Evangelischen Krankenhauses: „Pflegekräfte arbeiten tagtäglich direkt mit geschwächten und besonders gefährdeten Menschen, aber auch andere Mitarbeiter in Krankenhäusern wie die Sekretärin oder die Reinigungskraft müssen sich ihrer Verantwortung bewusst sein. Deshalb würde ich eine generelle Impfpflicht für alle Mitarbeiter von Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern begrüßen.“

Stokowy verweist auf das Beispiel Frankreich, wo es bereits die Impfpflicht für Beschäftigte in Pflegeeinrichtungen gibt. „Dort hat es nicht zu einer größeren Abwanderungswelle aus dem Pflegeberuf geführt.“

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Die meisten Mitarbeitenden ohnehin schon geimpft

In den Einrichtungen des EVK – dazu gehören neben dem Krankenhaus vier Altenpflegeeinrichtungen, die ambulante Pflege der Diakonie sowie ein Hospiz – sind laut Stokowy über 90 Prozent der Mitarbeiter geimpft. „Und ich denke, die neuen 3G-Regeln am Arbeitsplatz bzw. 2G in den meisten Freizeitbereichen werden jetzt viele bisher noch Impfunwillige überzeugen. Eine Impfpflicht ist danach die Ultima Ratio.“

Waltraud Gronewald, Leiterin der Sozialstation der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Rhein-Oberberg, ist erleichtert: „Bei uns sind alle geimpft, ohne Ausnahme, sogar schon das dritte Mal.“ Die AWO ist einer der größten Anbieter von häuslicher Pflege und im Umgang mit dem Virus eingespielt. „Alle neuen Patienten werden sowieso getestet“, sagt Gronewald. ,,Wir können hier in unserem Zentrum jederzeit testen, und auch das Impfen ist bei uns längst professionell organisiert.“

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Von den GFO-Kliniken – Marien-Krankenhaus und Vinzenz-Pallotti-Hospital – gab es bis Redaktionsschluss keine offizielle Stellungnahme. „Aber grundsätzlich kann man sagen, dass es die GFO für sinnvoll und wichtig hält, dass so viele Mitarbeitende wie möglich geimpft sind, um sich selbst und um die anderen zu schützen“, teilt Unternehmenssprecher Jörg Zbick mit.

Impfangebot in Odenthal

Der Seelsorgebereich Odenthal-Altenberg hat ein Impfangebot organisiert: am Sonntag, 28. November, können sich Menschen, die sich gegen Covid-19 schützen wollen, impfen lassen, zwischen 10 und 13 Uhr in der Jugendbildungsstätte Haus Altenberg (Raum Georg).

Als verantwortlicher Arzt stehe Dr. Heribert Wiemer aus Odenthal zur Verfügung, zusätzlich auch der Kinderarzt Dr. Ulrich Müller-Römer aus Bergisch Gladbach, so Pfarrer Thomas Taxacher. Eine Anmeldung sei nicht nötig, Kosten entstünden den Impfwilligen nicht. Mitzubringen seien aber Impf- und Personalausweis. Die Impfung richte sich an Menschen ab zwölf Jahren. Durchgeführt würden Erst- und Zweitimpfung, sowie die Drittimpfung. Diese Auffrischungsimpfung könne ab vier Monate nach der letzten Impfung erfolgen. (spe)

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