Haus Altenberg2300 junge Menschen treffen sich beim Ministrantentag

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Die Ministrantin klettert nicht am Dom hoch, auch wenn es fast so wirkt. An der Kletterwand gab es Warteschlangen.

Odenthal – „Jesus ging am Morgen übers Wasser“, erzählt Christoph Köster, Jugendseelsorger im Generalvikariat der Erzbistums Köln, und zückt sein Smartphone mit dem vielsagenden Schnappschuss. Tatsächlich läuft da jemand über den Teich bei Haus Altenberg am Altenberger Dom, zwei lebendige „Wegweiser“ in Messdienergewändern, Micky- und Mini-Maus, weisen den Weg. „Man muss an Wunder glauben ohne Erklärungen“, erklärt der ehemalige Messdiener die Szenerie aus der Bibel, die am Samstagmorgen beim Diözesanen-Ministrantentag wirkungsvoll demonstriert wurde: „Die Kinder waren hin und weg!“

Reges Interesse am Fest

Seit 52 Jahren veranstaltet das Erzbistum alle zwei Jahre diesen Tag der Begegnung – rund 2300 Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene, die in den Kirchengemeinden als Messdiener und Messdienerinnen aktiv sind, haben sich angemeldet und treffen nach und nach in Bussen an der Jugendbildungsstätte Haus Altenberg ein.

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„Fast zehn Prozent von 25.000 Ministranten sind hier“, freut sich Köster über das rege Interesse an dem Fest, das in diesem Jahr unter dem Motto „Wundervoll“ steht. Zum Organisationsteam gehört auch die 25-jährige Anna-Lisa Lukannek, ehrenamtliche Mitarbeiterin im Arbeitskreis Ministranten im Erzbistum Köln: „Es ist toll, bei solchen Großaktionen mitplanen zu können – man lernt viel fürs Leben.“

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Beim T-Shirt-Bemalen war die Ananas als Motiv beliebt. Wer’s drauf hat, konnte natürlich auch einen Messdiener zeichnen.

Insgesamt sind 150 Mitarbeiter im Einsatz beim Ministrantentag. Und die haben für das große „Dankeschön“ an die kleinen Helfer im Gottesdienst ein tolles Konzept erarbeitet. „Viele Gruppen haben sogar die Kommunionskinder dabei, die können sofort die Erfahrung des großen Miteinanders in der Gemeinschaft machen“, so Köster. „Wir haben 65 tolle Angebote mit vielen Erlebnissen organisiert, bei denen die Kinder sich ausprobieren können – von der Jazzschule über den Zirkus und kreative Angebote bis zu praktischen Erfahrungen mit spirituellen Elementen für die Jugendarbeit.“

Trotz des großen Aufgebots herrscht eine gelassene Stimmung auf den weitläufigen Wiesen an Haus Altenberg. Drinnen in der „Krea-Area“ wird gestaltet und ausprobiert. An einem Tisch werden Erde, Ton und Blumensamen gemischt, geknetet und zu runden Kugeln geformt – „seed bombs“, die man in der Gegend verstreuen kann. Eine dreckige Angelegenheit, bei der man bis zu den Armen in der Matsche wühlen kann. Doch Jonas (16) aus Düsseldorf gefällt das: „Fühlt sich lecker an.“ Nebenan wird gehämmert und gepinselt. Nach dem Hochwasser haben die Ministranten aus Köln-Kalk aus dem Rhein Fundstücke aus Holz gefischt und mitgebracht. Die Kinder schlagen Nägel rein, malen alles bunt an. „Daran kann man die Schlüssel aufhängen“, sagt die zehnjährige Désirée das knorrige Gebilde.

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Fußballspielen in der Blase: Gar nicht so einfach dann im Gedränge an den Ball ranzukommen. Handspiel ist ausgeschlossen.

Draußen auf der Wiese von der Domkulisse hocken die Kinder auf einer Plastikplane, sprühen hoch konzentriert Marmeladengläser mit Farbe an – hellblau und rosa liegen voll im Trend. „Darin kann man Teelichter einsetzen oder Kresse aussähen“, stellt sich die zehnjährige Miriam aus Königswinter das Geschenk für die Mama vor.

Die Jungs sägen und schleifen an Bumerangs, die später auch noch angemalt werden. „Er fliegt, er fliegt“, freut sich der zwölfjährige Maximilian aus Düsseldorf beim ersten Versuch. „Das ist toll hier. Man kann viele Sachen ausprobieren und etwas selbst basteln, das man nicht in jedem Laden kaufen kann.“

Stolze Ministranten

Schlange stehen müssen die Kinder an der Kletterwand und am Bungee-Trampolin – so groß ist der Andrang an den beliebten Abenteuer-Spielgeräten. „Manege frei“ heißt es beim Mitmachzirkus im echten Zirkuszelt: Finnja, Theaterpädagogin vom ZAK Zirkus- und Artistik-Zentrum Köln bringt der Kindern gerade das Hangeln am Vertikal-Tuch bei. Draußen üben einige Laufen auf dem Seil, Jonglieren mit Diabolos und Tellern oder machen Balance-Kunststücke.

Am Abend treffen sich alle beim Open Air-Gottesdienst, den die Ministranten aus Altenberg mitgestalten. Und darauf sind sie besonders stolz.

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