Overaths neuer Bürgermeister Michael Eyer (CDU) suchte schon am Wochenende nach der Marktabsage das Gespräch mit den Veranstaltern.
„Wenn es irgend geht“Neuer Bürgermeister will Overather Weihnachtsmarkt erhalten

Schon vor der Kommunalwahl hatte OVplus-Vorsitzender Andreas Koschmann (l.) den Bürgermeisterkandidaten Michael Eyer (r.) und Hans Schlömer das Thema Sicherheit beim Stadtfest dargelegt.
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Als Overaths neuer Bürgermeister Michael Eyer am Freitagabend von der Absage des Overather Weihnachtsmarkts durch den Veranstalter, den Stadtmarketingverein OVplus, erfuhr, griff er noch vor seinem offiziellen Amtsantritt am folgenden Tag zum Telefon.
Solche Veranstaltungen sind wichtig für das Leben in einer Stadt.
„Wenn es irgend geht, muss der Weihnachtsmarkt erhalten bleiben“, sagt der neue Rathauschef am Montagmorgen im Gespräch mit dieser Zeitung. „Solche Veranstaltungen sind wichtig für das Leben in einer Stadt“, sagt der neue Bürgermeister, der bis Freitag Beigeordneter in der Nachbargemeinde Lindlar war.
Auch im Verwaltungsvorstand der Overather Stadtverwaltung wolle er den Weihnachtsmarkt noch einmal thematisieren. Wie berichtet hatte der Stadtmarketingverein OVplus erklärt, die gestiegenen Kosten wegen der vorgeschriebenen Terrorabwehr für alle drei Großveranstaltungen (Overather Frühling, Stadtfest und Weihnachtsmarkt) nicht mehr stemmen zu können. Einer Übernahme der Kosten durch die Stadt war unterdessen nach Gesprächen, die sich anderthalb Jahre hinzogen, laut dem OV-Plus-Vorsitzenden Andreas Koschmann Ende vergangener Woche von Seiten der Stadt eine endgültige Absage erteilt worden.
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Die Anteilnahme der Menschen ist rührend. Aber es kann doch nicht sein, dass das private Geldgeber übernehmen – und nicht die Stadt.
„Vielleicht muss man auch noch einmal ganz anders denken und einen Sponsor für diese Kosten suchen“, überlegt der neue Bürgermeister laut.
Nach Bekanntwerden der Absage des diesjährigen Weihnachtsmarktes durch den Stadtmarketingverein hatte auch OVplus-Vorsitzender Andreas Koschmann etliche Spendenangebote erhalten. „Die Anteilnahme der Menschen ist rührend. Aber es kann doch nicht sein, dass das private Geldgeber übernehmen – und nicht die Stadt“, sagt er. Das gelte auch grundsätzlich für die Haftung. „In anderen Städten und Gemeinden sind die Kommunen die Veranstalter und müssen nicht Vereinsvertreter wie wir das komplette Risiko auch im Hinblick auf die Sicherheit tragen“, sagt Koschmann am Montag im Gespräch mit dieser Zeitung. Ihm tue es leid, dass das Thema nun Michael Eyer als neuem Bürgermeister mit dem Amtsantritt auf die Füße falle. Er könne schließlich nichts dafür. Die Verantwortlichen dafür seien jetzt nicht mehr für die Stadt Overath tätig, so Koschmann.
Für eine Rettung des Overather Weihnachtsmarkts in diesem Jahr könnte es zu spät sein
Trotz aller Anstrengungen zur Rettung des diesjährigen Overather Weihnachtsmarkts ist Koschmann skeptisch, ob dies für den Markt, der bereits am Ersten Advent in gut drei Wochen stattfinden sollte, noch gelingen könnte: „Aussteller hätten wir sicher, aber bei den Dienstleistungen für so eine Veranstaltung könnte es zu knapp sein“, sagt Koschmann und ärgert sich: Schließlich sei man seit anderthalb Jahren mit der Stadt über das Thema in Gesprächen, die wolle aber keine Verantwortung übernehmen.
„Für uns war tatsächlich das Herzblut, mit dem wir so etwas betreiben, das Entscheidende“, sagt Koschmann. „Deshalb haben wir auch etwa Kosten für die Sicherheitsmaßnahmen rund um die Benefiz-Open-Air-Konzerte, die bereits zweimal am Vorabend des Overather Frühlings stattfanden, gar nicht mit aufgeführt, sondern selbst getragen.“
„Es wäre sehr schön, wenn wir dieses Engagement erhalten könnten“, findet der neue Overather Bürgermeister Michael Eyer.
Koschmann: „Dann müsste die Stadt aber auch Verantwortung übernehmen.“

