NotabwurfDeshalb werfen in Rhein-Berg die Bäume so früh ihre Blätter ab

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Laubabfall Königsforst

Trockenes Laub, wohin das Auge im Königsforst sieht – und das im August. Eine Folge der extremen Dürre.

Rhein-Berg – Ja, ist denn schon Herbst? Das nicht, aber ein Sommer, der so heiß und trocken ist, dass viele Bäume im Bergischen Land einen Schutzmechanismus aktiviert haben: einen „Notabwurf“ des Laubs, wie Förster Jürgen Greißner vom Forstbetriebsbezirk Broichen-Steinhaus im Königsforst erläutert.

Ob an Hainbuche, Rotbuche oder auch Ahorn – an zahlreichen Laubbäumen sind viele Blätter längst welk und fallen lange vor der sonst üblichen Zeit im Jahr zu Boden. „Die Kirsche hat ihr Laub schon zu Beginn des Sommers abgeworfen“, sagt Greißner, das sei allerdings in den vergangenen Jahren bereits häufiger vorgekommen. Einzig die Eiche halte ihr Laub noch. „Die verträgt das noch ganz gut“, sagt der Forstexperte.

Auswirkungen von Notabwürfen langfristig nicht absehbar

Grundsätzlich gingen die Bäume durch den „Notabwurf“ nicht zu Grunde, sie verhinderten jedoch, über die Blätter zu viel Wasser zu verlieren. „In der Regel schlagen sie dann im nächsten Jahr wieder ganz normal aus.“ Wie sich Notabwürfe mehrerer Trockenjahre hintereinander allerdings auf die Vitalität der Bäume auswirkt, ist noch nicht abzusehen.

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Bei manchen Bäumen hat der Blattabwurf allerdings auch nicht direkt mit der Trockenheit zu tun. „Die Rosskastanie hat seit einigen Jahren Probleme mit Pilzbefall.“

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So oder so bringt der frühe Blattabwurf der Bäume allerdings eine erhöhte Gefahr mit sich, die eines Waldbrands. „Wer in so einer Lage im Wald raucht, riskiert eine Katastrophe“, sagt Greißner, „eine Kippe und das trockene Laub brennt lichterloh.“

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