Rösrather gegen FluglärmAbflugroute über Königsforst noch nicht wiederhergestellt

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Die für Lärm-Betroffene in Rhein-Berg und Oberberg maßgebliche Abflugroute führt über den Königsforst.

Die für Lärm-Betroffene in Rhein-Berg und Oberberg maßgebliche Abflugroute führt über den Königsforst.

Bei den tonangebenden Fraktionen in der Rösrather Kommunalpolitik herrscht der „Eindruck“, dass die Rückkehr zur ursprünglichen Königsforstroute „nur bedingt“ Zielsetzung des Flughafens Köln-Bonn sei. Das stellte Grünen-Ratsherr Friedhelm Weiß, Rösrather Vertreter in der Fluglärmkommission, im Stadtrat fest. Die große Mehrheit des Stadtrats sieht offenbar Bestrebungen, die Flugroute über dem Königsforst neu zu definieren – zu Lasten von Rösrath.

Vor diesem Hintergrund formulierten die Fraktionsspitzen von CDU, Grünen, SPD, Fors-Park und FDP sowie Ratsmitglied Dirk Mau (parteilos) einen gemeinsamen Antrag, der eine Klarstellung durch die Fluglärmkommission fordert. Auch die Fraktionen ZLR und AfD unterstützten das Anliegen. Der Stadtrat beschloss den Antrag mit breiter Mehrheit – bei einer Gegenstimme der Linken.

Flugroute muss eindeutig definiert sein

Damit fordert die Stadt Rösrath von der Fluglärmkommission, klarzustellen, dass „die zu erreichende Ideallinie über dem Königsforst“ eindeutig „definiert“ ist und „entsprechend der Festlegung der Deutschen Flugsicherung (DFS) über den DK 039“ verläuft – also über einen festgelegten Punkt über dem Königsforst. Andere Sichtweisen, die diese eindeutige Festlegung in Frage stellen würden, seien „zu verwerfen“ – insbesondere ein vom Technischen Ausschuss zur Lärmminderung erarbeitetes „Orientierendes Tor“.

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Darüber hinaus fordert die Stadt Rösrath mit dem Beschluss, die Fluglärmkommission solle feststellen, „dass ein einfacher 1:1-Vergleich der Lärmwerte von Köln-Rath/Heumar und Rösrath-Kleineichen nicht statthaft“ sei. Zur Begründung heißt es: „Es besteht im gesamten Bereich der Königsforstroute in Köln-Rath/Heumar ein freiwilliger passiver Lärmschutz des Flughafens, während Rösrath (Kleineichen/Forsbach) in dieser Beziehung ungeschützt ist.“

Schließlich erwartet die Stadt von der Deutschen Flugsicherung, „die seit langem bestehende Beschlusslage“ der Fluglärmkommission „nunmehr unverzüglich umzusetzen“. Anders ausgedrückt: Die DFS solle „ein Flugverfahren einführen, das der definierten Ideallinie über dem Königsforst“ entspreche und damit der Rösrather Bevölkerung wieder jene Lärmwerte „zurückgebe“, die bis 2019 über die „Ideallinie“ festgelegt waren.

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In der Diskussion zeigte sich CDU-Ratsmitglied Gabriele Gemein aus Kleineichen aufgebracht darüber, dass die DFS die Flugroute „eigenmächtig“ verändere. CDU-Fraktionschef Marc Schönberger betonte, der von sieben Fraktionen unterstützte Beschluss sei „kein Antrag, mit dem man Parteipolitik machen sollte“. Die Linke-Fraktion versagte sich dennoch der gemeinsamen Stellungnahme des Stadtrats, Linke-Ratsherr Frank D. Albert von der Ohe forderte stattdessen die Rösrather CDU auf, ihren Parteifreunden „an den Schalthebeln“ im Sinne der Lärm-Betroffenen „Druck zu machen“.

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