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Großeinsatz am AbendSülzbrücke in Rösrath droht einzustürzen

Lesezeit 3 Minuten
THW-Helfer stützen eine einsturzgefährdete Brücke mit einem Holzbalken ab.

Die Brücke über die Sülz zwischen den Straßen „Im Weidenauel“ und „In den Schlämmen“ drohte am Mittwoch (25.6.) einzustürzen. Das Technische Hilfswerk (THW) Bergisch Gladbach stützt die marode Holzkonstruktion ab. 

Das Technische Hilfswerk stützt Brücke über die Sülz ab, die Feuerwehr fordert die Sperrung des Wasserwegs.

Seit Gründonnerstag vergangenen Jahres sperren Gitterzäune die marode Holzbrücke über die Sülz im Rösrather Weidenauel auch für Fußgänger, am Mittwoch (25.6.) dann hat sich die Brücke offenbar gefährlich gesenkt und drohte einzustürzen. In einem Großeinsatz sicherten Feuerwehr Rösrath und Technisches Hilfswerk (THW) Bergisch Gladbach am Abend die marode Brücke.

Dramatische Verschlechterung des Brückenzustandes festgestellt

Im Laufe des Tages habe ein städtischer Mitarbeiter gefährliche Veränderungen an der Holzbrückenkonstruktion bemerkt, berichtet Feuerwehreinsatzleiter Bastian Eltner am Abend an der Einsatzstelle. Der Antrag auf Abriss der Brücke sei bereits erteilt gewesen, es habe aber noch Klärungsbedarf bestanden, weiß der Einsatzleiter der Feuerwehr.

THW-Helfer sichern mit Holzstützen eine bereits angebrochene Holzkonstruktion der Brücke über die Sülz.

Mit Holzstützen sichern die THW-Helfer die bereits angebrochene Holzkonstruktion der Brücke über die Sülz.

Dann am Donnerstag die rapider Verschlechterung des Brückenzustands, in deren Konstruktion ein tragender Balken bereits gebrochen ist. Besonders brenzlig: Unter der Holzkonstruktion verlaufen auch Versorgungsleitungen wie Strom und Telekomunikation von der Straße „Im Wiedenauel“ zur Straße „In den Schlämmen“ auf der anderen Seite des Flusses.

Alles zum Thema Technisches Hilfswerk

Technisches Hilfswerk stützt marode Brücke mit Holzpfeilern ab

„Genau können wir das nicht ausmachen, es sind nur die Leerrohre zu sehen, durch die offenbar die Leitungen führen“, sagt Feuerwehrsprecher Björn Roth, der am Abend auf der Weidenaueler Seite der Brücke mit Einsatzleiter Eltner Position bezogen hat während das Technische Hilfswerk aus Bergisch Gladbach auf der anderen Flussseite die Brückenkonstruktion zu sichern beginnt.

Eine Holzbrücke in Rösrath ist mit Gittern und einem Schild „Durchgang verboten“ gesperrt.

Seit mehr als einem Jahr bereits ist die Brücke zwischen den Straßen "im Weidenauel" und "in den Schlämmen" gesperrt. Eigentlich sollte sie längst abgerissen sein.

Mit einer Motorsäge wird zunächst ein Balken so abgelängt, dass er das durchhängende Stück der Brücke vor der Bruchstelle im Tragebalken abstützt. "Das ist wichtig zur Eigensicherung für unsere Leute", sagt Stephan Menrath. Der Ortsbeauftragte des THW Bergisch Gladbach ist mit der Einsatzgruppe „1. Bergung“ zum Einsatz an die Sülz in Rösrath angerückt.

Als Fundament wird Insel aus Sandsäcken und Schotter in den Fluss gebaut

Mit eine Mauerkonstruktion aus Sandsäcken und Schotter, der verdichtet wird, bauen die THW-Helfer im Fluss ein stabiles Fundament. Auf diesem wird ein weiterer Pfeiler aus einem massiven Holzbalken direkt unter der Bruchstelle der Tragekonstruktion platziert. Als Baufachberater  ist Lars Duhr vom THW Köln-Ost nach Rösrath gekommen und weist die Helfer in die notwendige Konstruktion ein. „Auf diese Weise wird die Brückenkonstruktion erst einmal in ihrem jetzigen zustand gesichert“, erklärt er vor Ort.

THW-Ortsbeauftragter Stephan Menrath steht am Geländer einer Brückenzufahrt und beobachtet einen THW-Einsatz.

THW-Ortsbeauftragter Stephan Menrath beobachtet die Arbeiten seiner Leute zur Sicherung der Sülzbrücke im Rösrather Weidenauel.

THW-Helfer stehen auf einer angeschütteten Insel im Fluss und montieren eine Holzstütze.

Um eine weitere Stütze aufstellen zu können, hat das THW eine Insel aus Sandsäcken und Schotter in der Sülz angelegt.

Die Feuerwehr forciert derweil, dass auch der Wasserweg unter der Brücke gesperrt wird. Nicht auszudenken, was passieren würde, wenn ein Kanufahrer unter der Brücke durchfährt, oder jemand der im Fluss Abkühlung sucht, darunter hergeht, und die Brücke würde zusammenbrechen, sagt Feuerwehrsprecher Björn Roth. 

Feuerwehr setzt sich für Sperrung des Wasserwegs unter der Brücke ein

Der Aggerverband sagt zu, am Donnerstagmorgen einen Mitarbeiter seines Außendienstes nach Rösrath zu schicken, um sich die Situation anzuschauen und gegebenenfalls weitere Maßnahmen zu veranlassen.

Der Einsatzleitwagen der Feuerwehr Rösrath steht in einer Straße in Rösrath.

Die Feuerwehr Rösrath hatte die Einsatzleitung für die Sicherung der Brücke, die das Technische Hilfswerk (THW) Bergisch Gladbach durchführte.

Die THW-Helfer holen derweil Scheinwerfer von ihrem Gerätekraftwagen. Schließlich beginnt es bereits zu dämmern. Um kurz nach 22 Uhr ist die Sicherungskonstruktion fertiggestellt, können THW und Feuerwehr abrücken.

Nun wird es darauf ankommen, dass schnellstmöglich mit dem Abriss des maroden Bauwerks begonnen wird.