KarnevalszugQuakende Frösche und viele Sonnenstrahlen machten Laune in Rösrath-Hoffnungsthal

Lesezeit 3 Minuten
Das Foto zeigt Jecke beim Karnevalszug in Hoffnungsthal

Jecke im Grünen, auch das gab es im Karnevalszug in Hoffnungsthal

Am Karnevalssonntag zogen die Jecken durch Rösrath-Hoffnungsthal

Als Frösche verkleidet gehen die Jecken von der Frauengruppe des TVH beim Hoffnungsthaler Karnevalszug durch die Straßen. „Wir Frösche quaken im TV Hoffnungsthal und feiern gerne Karneval“, haben sie gereimt. Auch ein männlicher Frosch hat sich unter die Frosch-Frauen gemischt – Klaus Hasbron-Blume vertritt als „Ersatz-Frosch“ eine erkrankte Frosch-Dame. Mit knallgrünen Haaren und Kostümen sind die Frösche ein echter Hingucker.

„Wir beteiligten uns überall aktiv“, stellt Gisela Schallenberg von den Turnverein-Frauen fest – bei der Kirmes, beim Straßenfest, beim Weihnachtsmarkt und beim Karnevalszug. „Viermal im Jahr sind wir aktiv und jede Woche beim Sport.“ Die Frösche haben auch guten Kontakt zum Frühling, der beim Radsport-Verein Blitz anzutreffen ist, zum Beispiel in Gestalt von Julika Müller, Enkelin von Gisela Schallenberg. „Frösche und Frühling vertragen sich“, weiß sie zu berichten.

Das Motto: „123 Johr es d'r Blitz all do un aktiv över dat janze Johr.“ Heike Müller engagiert sich als Sport-Vorstand und ist ebenso wie der Vorsitzende Norbert Kutz als Frühling verkleidet, doch beide sind sommerlich gestimmt. „Wir haben Sonne im Herzen“, sagt Müller. Und das trägt vielleicht mit dazu bei, dass die Regentropfen vom Sonntagmorgen während des Hoffnungsthaler Zugs wegbleiben.

Alles zum Thema Hoffnungsthal

Auch die Kita Sonnenstrahl bemüht sich um schönes Wetter: „Lasst die Sonne rein“, ist ihr Motto. Und das funktioniert: „Dieses Jahr haben wir offensichtlich Glück – die Sonne ist auf unserer Seite“, sagt Sabine Zahn von den Kita-Jecken. Auch weitere Kitas sind wie immer stark vertreten beim Hoffnungsthaler Zug.

Die Kita St. Servatius, die nach der Flut vom Juli 2021 ins Forsbacher Exil gehen musste, ist dem jecken Treiben in Hoffnungsthal treu geblieben. „In Hoffnungsthal abgesoffen, in Forsbach wieder aufgebaut“ – mit diesen Worten erinnern die Jecken an diese Geschichte.

Unterwegs mit Regenschirmen

Mit Regenschirmen und blauen und weißen Bändern sind der Regen und die Wassermassen von 2021 auch im Zug präsent. Doch die Kita-Jecken zeigen sich widerständig: „Niemals geht man so ganz“, stellen sie auf einem weiteren Plakat fest. An das Geschehen der letzten Jahre knüpft auch die Kita Purzelbaum an. „Alle Farben dieser Welt, dass der Frieden ewig hält“, ist ihre Devise, die sie mit Regenbogenfarben unterstreicht – mit Federn auf dem Kopf, Bändern um den Hals oder auch regenbogenfarbenen Socken.

Die Gruppe „Spochtskanonen“ hat ebenfalls die Politik im Blick, mit starkfarbigen Kostümen und roten Haaren tritt sie für Vielfalt ein. „Hoffnungsthal es tolerant. Ävver jäje rächs zeige mer klare Kant“, ist ihr Motto. Vor der Brust tragen die Jecken ein Verkehrsschild: „Nicht rechts abbiegen!“ steht darauf.

Doch auch klassisches Rot-Weiß ist im Zug vertreten, etwa beim „Boiler-Club 90“, der seit 34 Jahren besteht. „Wir haben uns 1990 gegründet, wir sind entstanden aus neun Leuten, die versucht haben, einen Warmwasserboiler zu reparieren“, erzählt Michael Naaf die Geschichte der jecken Gruppe. „Mittlerweile sind viele Freunde dazugekommen, die Familien gehen auch im Zug mit“, ergänzt Kay Leendertse.

Fair gehandelte Kamelle

Die Jecken der Grundschule Hoffnungsthal setzen ebenfalls auf „Rut-Wiess“, zur Vielfalt der Schule gehört aber auch ein Papa mit langen Haaren, der vielleicht den 1980er Jahren zuzuordnen ist: Daniel Jaeckel hat sich so verkleidet und freut sich über Fairtrade-Kamelle, die der Förderverein der Schule angeregt hat und von der Interessengemeinschaft Hoffnungsthal gesponsert bekam.

Für eine gute Sache aktiv ist auch das Tierschutz-Team Europa, das sich „Tierisch gut drauf“ zeigt. Als Hunde, Bären und andere Tiere verkleidet weisen die Jecken auf das Angebot des Tierschutz-Teams hin: „Weil viele in Rösrath immer noch nicht wissen, dass es uns gibt“, sagt Barbara Sauer.

Der Ortsring Hoffnungsthal, der wie immer den Zug veranstaltet, kann stolz darauf sein, dass die nur 17 Wagen und Fußgruppen des Hoffnungsthaler Zugs inhaltlich eine Menge bieten.

Rundschau abonnieren