Selbst in Zeiten der Digitalisierung (oder gerade da?) ist Papier wieder besonders gefragt
Im Laden „Hakuuna Papeterie“ zeigen Sujatha Hoffmann und ihr Mann Christian, wie individuell Grußkarten und Verpackungen sein können
Auch Briefe an das Christkind werden hier beantwortet
Burscheid/Odenthal – Hakuna Matata ist ein Lied aus dem Film „Der König der Löwen“, geschrieben wurde es von Elton John und Tim Rice. Übersetzten lässt es sich mit „Keine Sorgen“ und das Motto passt gut zum Laden „Hakuuna Papeterie“, den Sujatha Hoffmann und ihr Mann Christian an der Hauptstraße in Odenthal-Blecher führen. Die gelernten Webdesigner haben festgestellt, dass auch im Zeitalter der Digitalisierung – oder vielleicht gerade da – Papier eine Renaissance erlebt. Sorgen um die Existenz machen sie sich jedenfalls nicht.
Sujatha Hoffmann ist Webdesignerin, aber die Nachfrage nach Papierprodukten ist stärker. Sie hat eine Papeterie.
Copyright: Britta Berg
Zusammen mit freien Grafikern gehen sie auf individuelle Karten-Wünsche von der Geburt über das Jubiläum bis zur Trauer ein. Wer die qualvolle Suche in der Flut geschmackloser bis pseudo-geistreicher Karten für einen besonderen Anlass kennt, ist erstaunt, wie kreativ die Ergebnisse sind. Ein überzeugter Altbier-Trinker erhielt eine Bierdeckel mit eigenem Konterfei, ein Junge verwandelte sich auf dem Titelbild in Spiderman und ein Hochzeitspaar mit Liebe zum Meer verschickte Karten in Form eines Papierschiffchens.
„Schreib mal was“
Sujatha Hoffmann gab uns in ihrer Werkstatt ein paar Tipps, wie sich Geschenke schön verpacken lassen. „Ich persönlich verpacke besonders gerne in Zeitungspapier. Das hat so einen Vintagelook.“ Also ein bisschen altmodisch. Das passt auch gut zur Schreibmaschine, mit der sie nun auf den Weihnachtsmärkten in Altenberg und „Ä Tännchen Please!“ In Burscheid unterwegs war. 2020 will sie unter dem Motto „Schreib mal was“ eine Werkstatt anbieten, in der sie kalligraphische Künste vermitteln will.
Karten lassen sich individuell gestalten und schönes Papier ist schon einmal die halbe Miete.
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Beim Zeitungspapier als Verpackungsmaterial bleibt es aber nicht. Es gibt in der Werkstatt auch Garn in verschiedenen Gold- und Silberfärbungen, die auf feinem Verpackungspapier richtig edel aussehen. Befestigt wird mit Siegelwachs. „Siegel sind sehr beliebt. Und wenn man zum Beispiel einen kleinen Rosmarinzweig in das noch weiche Wachs drückt, sieht das auf einem Brief oder Geschenkpäckchen sehr schön aus.“
Jutetasche mit guten Wünschen.
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An den Henkeln einer Papiertüte macht sich eine dicke Schleife sehr gut und Hoffmann ist überzeugt, dass ein Geschenk, das mit viel Liebe verpackt wurde, schon einmal sehr gut ankommt. Wenn dann auch noch der Inhalt passt, dürfte der Haussegen an Weihnachten nicht schief hängen. In der Werkstatt liegen außerdem Briefe, die an den Weihnachtstagen an Kinder in der Region gehen. Sie haben auf dem Weihnachtsmarkt an das Christkind geschrieben und die Poststation ist offenbar in der Hauptstraße 35 in Blecher.
Sujatha Hoffmann verrät ein bisschen was über die Wünsche der Kinder. „Ein Junge hat sich bereits zum zweiten Mal in Folge einen Esel gewünscht. Offenbar hat er im vergangenen Jahr keinen bekommen.“