Zu ihrem 125-jährigem Geburtstag hat sich die Freiwillige Feuerwehr in Quadrath-Ichendorf etwas Besonderes einfallen lassen.
Tag der offenen TürFeuerwehr aus Quadrath-Ichendorf feiert 125-jähriges Bestehen

Die alte Druck- und Saugspritze ist bereits 120 Jahre alt
Copyright: Freiwillige Feuerwehr Quadrath-Ichendorf
Sie ist knapp 120 Jahre alt und immer noch voll funktionstüchtig: Die alte Druck- und Saugspritze ist auch nach über einem Jahrhundert im Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr in Quadrath-Ichendorf zu finden. Nach mehreren Bränden im Henriettenhof, an dem heute das Gestüt Schlenderhan ist, hatte der Baron die Kutsche gespendet.
Damit war die Feuerwehr lange gut ausgerüstet, heute dagegen wirkt die Kutsche wie ein Museumsstück. Überhaupt hat sich viel getan im letzten Jahrhundert der Feuerwehrgeschichte. Und die Freiwillige Feuerwehr in Quadrath-Ichendorf, die in diesem Jahr ihr 125-jähriges Bestehen feiert, kann von diesem Wandel erzählen.
Bergheim: Feuerwehr aus Quadrath-Ichendorf schaut auf 125 Jahre zurück
Anlässlich des Jubiläums feiert die Löschgruppe am 21. und 22. Juni einen Tag der offenen Tür. Und auch hier wird die Saug- und Druckspitze zum Einsatz kommen. Gruppen von fünf bis sechs Leuten können sich anmelden, um sie in einem Wettbewerb zu bedienen. Außerdem wird die Jugendfeuerwehr eine Übung zeigen, befreundete Vereine werden anwesend sein, abends wird ein DJ da sein. Es gibt ein buntes Programm für Groß und Klein.
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Die Fahrzeuge ziehen bei solchen Veranstaltungen traditionell die Augen auf sich, sie sind aber auch eines der vielen Beispiele dafür, wie sich die Arbeit der Feuerwehrleute über ihre lange Geschichte hinweg verändert haben.
Maike Ziemann seit 14 Jahren bei der Feuerwehr aktiv
Davon kann etwa Maike Ziemann berichten, die seit 14 Jahren selbst aktiv dabei ist. „Ich bin hier reingeboren worden. Mein Onkel und mein Opa waren hier früher Löschzugführer.“ So bekam sie von klein auf alles mit, zumal ihre Familie in unmittelbarer Nähe zum Gerätehaus wohne. Bevor es eine Kreisleitstelle gab, in die heute die Notrufe eingehen, gingen früher die Anrufe erstmal zu den Ziemanns. „Meine Oma musste dann zum Gerätehaus laufen und die Sirene auslösen, damit alle alarmiert wurden.“ Irgendwann hatte sie dann dafür einen Knopf im Flur hängen.
Erst im Gerätehaus erfuhren die Einsatzkräfte dann, wo sich ein Unfall oder ein Brand ereignet hatte. Mittlerweile haben die Feuerwehrleute eigene Funkmeldeempfänger und zusätzlich eine App fürs Handy, die sie alarmiert und neben den GPS-Koordinaten auch anzeigt, wer zum Einsatz ausrückt.
Ein Ehrenamt mit Höhen und Tiefen
Eines ist jedoch gleich geblieben: Es ist ein Ehrenamt, an dem Menschenleben hängen. Und dabei bewegt sich die Arbeit in der Feuerwehr selbst in der öffentlichen Wahrnehmung zwischen extremen, wie Alexander Schwarz-Ziemann berichtet, stellvertretender Leiter der Löschgruppe und Maike Ziemanns Ehemann. Ein Negativpunkt sei etwa die Silvesternacht 2023/24 gewesen. „Wir sind da mit Feuerwerkskörpern und Knallern beschossen worden“, erzählt er. Beim Jahrhunderthochwasser 2021 sei es das andere Extrem gewesen: Zehn Tage lang seien sie durchgängig im Einsatz gewesen. „Da hat man gemerkt, die Leute brauchen uns. Die haben Kaffee gebracht, die haben auf Anhängern Grills zur Einsatzstelle gefahren.“
Maike Ziemann sagt: „Wir wollen nicht applaudiert werden, wir wollen auch keine Medaillen dafür.“ Alle hätten sich freiwillig dazu entschieden, diese Arbeit zu machen. „Wenn man respektvoll mit uns umgeht, würde uns das schon reichen.“
Zum Tag der offenen Tür
Der Tag der offenen Tür der Freiwilligen Feuerwehr Quadrath-Ichendorf findet am Samstag, 21. Juni ab 14 Uhr statt, am Sonntag, 22. Juni ab 12 Uhr. Veranstaltungsort ist das Gerätehaus an der Frenser Straße 15a in Bergheim.
Wer sich für die Geschichte der Löschgruppe interessiert, findet auf ihrem Facebook-Kanal Fotos und Auszüge einer Chronik.