Jäger sind frustriertDas sagt die Polizei zu den abgebrannten Hochsitzen in Bergheim

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Mehr als 1000 Euro Schaden pro Hochsitz entsteht für die Jäger.

Bergheim-Quadrath-Ichendorf – Die Polizei Köln als Sprecherin des Staatsschutzes hat sich zu den abgebrannten Hochsitzen auf der Fischbachhöhe geäußert. Am Dienstag waren am Vormittag mehrere Hochsitze niedergebrannt. Für die Jäger ist Brandstiftung als Ursache klar.

Auch die Polizei ermittelt wegen Sachbeschädigung durch Brandstiftung, wie ein Polizeisprecher bestätigte. Ohne die genaue Zahl nennen zu können, habe die Anzahl solcher Straftaten abgenommen, seit die Auseinandersetzungen im Hambacher Forst vorbei seien, sagte der Polizeisprecher.

Bergheim: Jäger ratlos

Toni Schnelting konnte sich am Mittwoch nicht erklären, aus welchem Grund jemand Hochsitze anzündet. „Wenn sie Naturschützer wären, würden sie das nicht machen, da auch Bäume oben verbrannt wurden“, sagt er. Am Dienstag waren auf der Fischbachhöhe in Bergheim zwei seiner Hochsitze niedergebrannt, ein Nachbar habe sogar noch mehr verloren.

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Auf einem Kilometer brannten sechs Hochsitze.

Schnelting, 68 Jahre alter Jäger aus Bergheim-Niederaußem, vermutet wie Franz-Josef Kipshagen, Vorsitzender der Kreisjägerschaft auch, dass Menschen, die etwas gegen die Jagd haben, die Hochsitze angezündet haben.

Bergheim: Hochsitze auf Fischbachhöhe abgesägt

Denn auf der Fischbachhöhe sind nicht zum ersten Mal Hochsitze zu Schaden gekommen. „Noch in der Woche vorher sind mehrere abgesägt worden“, sagt Schnelting. Dabei hätten er und die anderen Jäger sich mit niemandem angelegt. Schnelting hat 15 Hochsitze. Er hat auf der Fischbachhöhe ein Jagdrevier von einem Landwirt gepachtet. Er reguliere durch seine Tätigkeit den Wildschweinbestand, da die Tiere die Felder der Bauern zerstörten. „Deshalb müssen die Hochsitze wieder da hin“, sagt er. Ansonsten seien die Tiere auf der großen Fläche nicht zu treffen.

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Neun Einsatzkräfte der Feuerwehr Bergheim waren im Einsatz.

Auf mehr als 1000 Euro pro Hochsitz beziffert er den Schaden, seine beiden seien fahrbare Hochsitze gewesen, „um flexibler zu sein“. So könne er den Standort wechseln, damit der Boden sich nicht verdichte. Die Jäger hängen inzwischen Nistkästen an die Hochsitze, damit vermeintliche Naturschützer sie nicht beschädigen. „Aber es hilft alles nichts“, sagt Schnelting resigniert.

Einsatz in Bergheim dauerte eineinhalb Stunden

Die abgebrannten Hochsitze verteilten sich über eine Strecke von einem Kilometer. Außerdem brannten rund 75 Quadratmeter Vegetation um die Hochsitze herum. „An einigen Konstruktionen waren Reifen angebracht. Dort haben wir noch sehr hohe Temperaturen gemessen“, sagte Feuerwehr-Einsatzleiter Peter Keuthmann.

Eineinhalb Stunden dauerte der Einsatz der Feuerwehr. Neun Einsatzkräfte waren vor Ort, die Ermittlungen zur Brandursache laufen. Angaben zur Schadenshöhe konnte die Feuerwehr noch nicht machen.

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Franz-Josef Kipshagen, Vorsitzender der Kreisjägerschaft, kündigte an, 200 Euro Belohnung für Hinweise auszuloben, die dazu führen, dass der oder die Täter ausfindig gemacht werden können.

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