Der CDU-Politiker Marc Prokop hat die Stichwahl um das Bürgermeisteramt in Brühl deutlich gewonnen. Nun soll im Rat ein Mehrheitsbündnis entstehen.
KommunalwahlCDU in Brühl schlägt moderate Töne zum Phantasialand-Ausbau an

Der designierte Bürgermeister Marc Prokop (Mitte) feierte mit seiner Frau Lydia sowie Vertretern der CDU um den Landtagsabgeordneten Gregor Golland (r.) und Parteivorsitzenden Andre Hess (l.) den Erfolg in der Stichwahl.
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Es war eine kurze Nacht für Marc Prokop und seine Unterstützer. Im Brühler Hof hatte man den Erfolg des CDU-Politikers in der Stichwahl um das Brühler Bürgermeisteramt gegen Simone Holderried (Grüne) kräftig und mit karnevalistischen Klängen gefeiert. „Nun fällt die Anspannung ab, aber ich realisiere auch, was da alles auf mich zukommt“, erklärte der designierte neue Bürgermeister, der 59,2 Prozent der Stimmen erhielt, am Montagmorgen (29. September).
Eine für die künftige Politik in Brühl wichtige Angelegenheit wird nicht dazu gehören: die Beratungen über ein künftiges Ratsbündnis. „Ich werde mich da raushalten. Ich habe immer gesagt, dass ich das Amt für die Stadt und nicht für die Partei ausführen will“, so Prokop.
Brühl: Holger Köllejan bleibt Fraktionsvorsitzender der CDU
Der Ball liegt damit bei bekannten Protagonisten. Denn die Fraktionsführung der CDU bleibt unverändert. Holger Köllejan wird die Chefrolle einnehmen. Seine Stellvertreter bleiben Frank Pohl und Vera Lange. Weiterhin gehören Pia Regh, Daniel Schönbauer und Peter Kirf zum Fraktionsvorstand. „Das ist eine gute und schlagkräftige Mannschaft“, so Köllejan über das Resultat der jüngsten Abstimmung.
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Er fasst dabei ein festes Bündnis ins Auge, „um Stabilität zu gewährleisten“. Gespräche werde man mit allen demokratischen Parteien führen. Bündnisse mit Linkspartei und AfD blieben tabu.
Auf eine klare Mehrheit im 52 Sitze umfassenden Rat käme die CDU (19 Ratsmandate) mit den Grünen (11) und der SPD (11). Bernhard Schumacher, künftiger Fraktionschef der SPD, erklärte, man sei grundsätzlich offen für Gespräche mit allen demokratischen Kräften. Es sei angesichts der Ratskonstellation naheliegend, auch den Austausch mit der CDU zu suchen. „Wir gehen es ergebnisoffen an. Rote Linien gibt es zunächst nicht“, sagt er.
Auch Holderried, die ihre Arbeit als Grünen-Fraktionschefin gerne fortsetzen würde, kündigte Sondierungsgespräche an. Beim Thema Phantasialand-Erweiterung sieht sie allerdings wenig Spielraum: „Unsere Ablehnung eines Ausbaus auf Kosten eines Naturschutzgebietes war vielen unserer Wähler sehr wichtig. Davon werden wir nicht abrücken.“
Köllejan bemüht sich derweil, dem Thema ein wenig die Brisanz zu nehmen. „Ja, der Phantasialand-Ausbau polarisiert, aber wir haben noch viele andere Probleme in der Stadt, die gelöst werden müssen“, sagt der Christdemokrat. Er strebe ein neues Moderationsverfahren an, weil beim ersten im Jahr 2013 der Klimaschutz nicht behandelt worden sei.
Phantasialand-Ausbau: CDU will neues Verfahren, um Risiken zu prüfen
„Es muss ein Gutachten her“, sagt er. Wenn etwa die Versiegelung Gefahren für die Anwohner mit sich bringe, sei eine Erweiterung nicht möglich. „Genau dafür brauchen wir ein Bauleitverfahren und das sind wir dem Phantasialand auch nach all den Jahren schuldig. Ein stures Nein ist zu wenig, aber ich gebe auch kein klares Ja.“