Laut Stadt ist der Mietvertrag zum Jahresende gekündigt worden. Die Kinder- und Jugendbücherei wird an anderer Stelle untergebracht.
Kinder- und JugendbibliothekSo soll es in Erftstadt mit der Bücherei in Liblar weitergehen

Der Mietvertrag für die Zweigstelle der Bücherei in Liblar an der Bahnhofstraße/Ecke Jahnstraße wurde zum Jahresende gekündigt.
Copyright: Eva-Maria Zumbé
Die Zweigstelle der Stadtbücherei Erftstadt in Liblar wird an ihrem derzeitigen Standort zum Jahresende geschlossen, das ist seit Ende 2024 beschlossene Sache. Literatur für Erwachsene soll in die Hauptstelle nach Lechenich an der Bonner Straße umziehen. Die Kinder- und Jugendbücherei soll in Liblar an einem alternativen Standort erhalten bleiben.
Bis zuletzt war noch nicht klar, wo die Bücher für Kinder und Jugend in Liblar untergebracht werden soll. Darüber informierte die Stadtverwaltung in der jüngsten Sitzung des Kulturausschusses. Noch befindet sich die Zweigstelle an der Bahnhofstraße/Ecke Jahnstraße. Wie der Verwaltungsvorlage zu entnehmen ist, wurde der Mietvertrag zum 31. Dezember gekündigt. Als neuer Standort kamen zuvor unter anderem der soziointerkulturelle Jugendtreff, kurz SiJu, oder das Schulzentrum infrage.
Liblar: Awo stellt Raum für Kinder- und Jugendbibliothek zur Verfügung
Der Verwaltung zufolge hat jetzt die Awo in Liblar angeboten, einen der aktuell genutzten Räume für die Kinder- und Jugendbibliothek zur Verfügung zu stellen.
Alles zum Thema Liblar
- Kommentar Warum die Bücherei in Liblar für Senioren erhalten bleiben sollte
- Vegane Zimtschnecken Der Unverpacktladen „Im Körbchen“ in Erftstadt eröffnet ein Garten-Café
- Verfahren eingeleitet 25-Jähriger aus Erftstadt flext wohl Zigarettenautomaten auf
- Liblarer See Badegäste genossen in Erftstadt den Auftakt der Saison
- Wandern und gewinnen Rätselwanderung in Erftstadt führt vom Schloss zum See und zurück
- Polizist schwer verletzt Sechs Personen nach Auffahrunfall in Erftstadt in Krankenhäuser gebracht.
- Feuerwehr ausgerückt Dachstuhlbrand in Erftstadt-Liblar schnell gelöscht
Dort gibt es allerdings weniger Platz, wodurch der Medienbestand verkleinert werden muss. Derzeit umfasse der Bestand am Standort Liblar 12.642 Medien. Die Fachstelle für Öffentliche Bibliotheken der Bezirksregierung Düsseldorf empfiehlt laut Vorlage, den Medienbestand zu reduzieren. Sie argumentiert, dass dies den Prinzipien moderner Bibliotheksarbeit entspreche.
Kurzum, einiges fliegt raus. In Zukunft soll es weder Lernhilfen noch schulbegleitendes Material in Liblar geben. Auch „ein Großteil der Sachliteratur“ soll entfernt werden. „Besonders nachgefragte Sachthemen sowie geeignete Romane sollen, soweit möglich, an den Hauptstandort in Lechenich überführt werden.“
Lechenich: Medien sollen bei Büchertrödels verkauft werden
Komplett wegfallen soll die Literatur für Erwachsene in Liblar jedoch nicht. Einen „kleinen Erwachsenen- und Seniorenbereich mit ausgewählten Romanen“ soll es weiter geben, wie es in der Vorlage weiter heißt. Wegen des geringeren Platzes sind zusätzlich auch neue Formate wie ein mobiler Bücherwagen in Überlegung sowie Besuche in Seniorencafés oder Familienzentren.
Am 31. August soll ein Teil nicht mehr nutzbarer Medien bei einem Büchertrödel in Lechenich verkauft werden. Mit dem Erlös könnten laut Verwaltung Sonderanschaffungen für die Neuausstattung gekauft werden.
Aktuell hat die Bücherei in Liblar montags, 10 bis 13 Uhr und 15 bis 17 Uhr, mittwochs, 17 bis 19 Uhr, und freitags 10 bis 13 Uhr geöffnet. Künftig sollen die Öffnungszeiten der Verwaltung zufolge an die Schulzeiten angepasst und vormittags erweitert werden. Das soll durch eine Fachkraft abgedeckt werden. „Aufgrund der Besuchszahlen wird der Einsatz einer zusätzlichen Fachkraft zur Unterstützung an zwei Nachmittagen wöchentlich geprüft.“ Wenn das so umgesetzt wird, könnten Kapazitäten frei werden – und die Bücherei in Lechenich könnte, wie das Bürgerbüro, an jedem ersten Samstag im Monat von 8 bis 12 Uhr öffnen.
Die Schließung des jetzigen Standortes der Bücherei Liblar hatte in den vergangenen Monaten für Aufregung gesorgt. Bürgermeisterin Carolin Weitzel (CDU) wies im Kulturausschuss im März darauf hin, dass die Räumlichkeiten in Liblar nicht mehr zeitgemäß seien und der Stadt für den Standort jährliche Mietkosten von rund 30.000 Euro inklusive Nebenkosten entstünden.
Die Erftstädterin Christiane Romeiks, die auch Mitglied des Fördervereins ist, hatte 2045 gesammelte Unterschriften gegen die Schließung des Standortes überreicht. Auch der achtjährige Luca Meiser hatte 309 Unterschriften gesammelt. In einem Brief machte er seiner Enttäuschung Luft: „Leider habe ich gehört, dass die Bücherei in Liblar geschlossen werden soll und mache mir jetzt große Sorgen, dass man keine neuen Räume für all die Bücher hier in Liblar findet.“ Einen Raum wird es geben, jedoch keinen Platz für alle Blücher.