BauprojektIn Erftstadt entsteht ein Gründer- und Bildungscampus für junge Handwerker

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Symbolisch setzen die Verantwortlichen den ersten Spatenstich für den Bau des Gründer- und Bildungscampus Handwerk Rhein-Erft.

Mit dem ersten Spatenstich haben die Erdarbeiten für den Bau des Gründer- und Bildungscampus Handwerk Rhein-Erft begonnen.

Ein Teil der insgesamt rund 14 Millionen Euro, die die Kreishandwerkerschaft in den Bau investiert, kommt aus dem Handwerk selbst.

Am Vormittag war Martina Engels-Bremer bei der Mitgliederversammlung der Kreishandwerkerschaft zur ersten Kreishandwerksmeisterin gewählt, am Nachmittag gab sie im Erftstädter Wirtschaftspark in der Carl-Benz-Straße den offiziellen Startschuss für den Bau des Gründer- und Bildungscampus Handwerk Rhein-Erft.

Engels-Bremer sprach von einem ehrgeizigen und in vielerlei Hinsicht besonderem Projekt. Besonders sei etwa die Form der Finanzierung. Ein Teil der insgesamt rund 14 Millionen Euro, die die Kreishandwerkerschaft in den Bau ihres Gründer- und Bildungscampus investiert – allein sechs Millionen Euro in den ersten Bauabschnitt – komme direkt aus dem Handwerk selbst. „Denn die Innung gewährt der Kreishandwerkerschaft Darlehen“, erklärte sie.

Das Projekt richtet sich insbesondere an junge Meisterinnen und Meister

Das zeige die besondere Verbundenheit mit dem Projekt. Geschlossen stünden die Mitgliedsbetriebe hinter dem von der Kreishandwerkerschaft Rhein-Erft und der Baugewerksinnung Köln/Rhein-Erft gemeinsam betriebenem Bildungs- und Handwerkercampus.

Als „außergewöhnlich“ beschrieb Engels-Bremer auch die Idee. „Seit Jahren ist es für Handwerksbetriebe immer schwieriger geworden, geeignete Flächen für ihre Betriebe zu finden“, erklärte sie. Dies gelte insbesondere für junge Meisterinnen und Meister, die sich selbstständig machen wollen.

Im ersten Bauabschnitt entstehen vier längliche Hallengebäude

Die auf dem freien Markt angebotenen Flächen seien oft einfach zu groß, es fehle auch die Perspektive, mit dem Betrieb wachsen zu können. So sei die Idee entstanden, für Start-up-Unternehmen passende Werkstätten mit Büro- und Aufenthaltsbereiche zu schaffen, die von den Jungunternehmern angemietet werden können.

Wie Architekt Raoul Kramer vom Architekturbüro SNK aus Frechen erklärte, werden im ersten Bauabschnitt vier längliche Hallengebäude entstehen, die auf 4300 Quadratmetern Platz für 42 Betriebe schaffen.

Hier entsteht an sichtbarem Standort ein richtungsweisendes Modellprojekt
Carolin Weitzel

Alle Gebäude werden hochwärmegedämmt und energiesparend errichtet. Im ersten Bauabschnitt sollen zehn Ladesäulen für E-Fahrzeuge geschaffen werden. „Und ein Fitnessparcours auf dem Außengelände“, sagte Frank Giesen, Obermeister der Innung Sanitär,   Heizung und Klima Rhein-Erft, der auch die Idee für das Projekt hatte.

„Hier entsteht an sichtbarem Standort ein richtungsweisendes Modellprojekt“, freute sich Erftstadts Bürgermeisterin Carolin Weitzel. Im Gründer- und Bildungscampus sieht sie eine Chance, junge Leute für das Handwerk zu gewinnen.

Schon im Spätsommer sollen die ersten Betriebe in die Werkstätten einziehen

Im zweiten Bauabschnitt soll der eigentliche Campus, das Bildungszentrum, entstehen. Engels-Bremer erklärte, dass dort die Möglichkeit geschaffen werde, eine Vielzahl von Aus- und Weiterbildungsprojekten einerseits zu bündeln und andererseits noch weiter zu professionalisieren.

Der Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, Heribert Ropertz, ist sich sicher, dass, wenn alles ganz planmäßig läuft, schon im Spätsommer bis Herbst die ersten Betriebe in die Werkstätten ziehen können.

„Wir sehen uns vielleicht bald schon wieder – nächste Woche bei der Grundsteinlegung“, meinte Architekt Kramer abschließend. Das sei zwar sportlich, aber machbar.

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