Polizeiwache, Wohnungen, PenthouseNeubau in Lechenich soll 2023 fertig werden

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Der terrassenförmige Aufbau weicht optisch vom  denkmalgeschützten Nachbarhaus zurück.

Erftstadt-Lechenich – Im September des vergangenen Jahres ist die Lechenicher Polizeiwache in ihr Ausweichquartier an der Erper Straße gezogen. Dort werden die Beamten noch bis zum nächsten Frühjahr bleiben: Zwischen März und Mai 2023 soll die neue Wache an der Bonner Straße fertig sein.

Wo sich heute eine große Baugrube auftut und ein Kran aufragt, soll dann ein modernes Gebäude stehen, in dem sich außer den Räumen für die Polizei sechs Wohnungen befinden. Ursprünglich, so berichtet es Matthias Pütz, sollte die alte Wache umgebaut und mit einem Anbau versehen werden. Doch die Baubestimmungen hätten sich geändert, sodass nun ein dreieinhalbgeschossiger Neubau entstehe.

Pütz als Investor bei dem Projekt zu bezeichnen trifft die Sachlage nur zum Teil: Die Lechenicher Polizeiwache ist gewissermaßen ein Familienprojekt. Sein Vater war Polizist auf der Lechenicher Dienststelle. Als das Land Anfang der 60er-Jahre einen Investor gesucht habe, um eine neue Polizeistation zu errichten, habe seine Familie den Zuschlag bekommen. Matthias Pütz erinnert sich noch gut an die Bauzeit. Das Unternehmen Zervos zog den Rohbau hoch – und wird nun auch das Nachfolgegebäude errichten. Anders als in den 60ern wird der Bauherr nicht mehr selbst mit Hand anlegen beim Ausbau. Damals hatten nicht nur Vater und Onkel, sondern auch der Junior angepackt. Die Zeiten haben sich geändert: „Damals gab es nur Männer bei der Polizei“, sagt Pütz. Und erzählt von den Zellen im Kellergeschoss, die die reinsten Verliese gewesen seien.

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Umkleiden und Duschen

Im neuen Kellergeschoss wird es Umkleiden und Duschen geben – für Männer und für Frauen. Außerdem plant Björn Amonat dort Abstellräume für die Mieter der Wohnungen. Der Erftstädter Architekt hat den Neubau entworfen, der sich in die Umgebung einfügen soll. Neben historischen gebe es an der Bonner Straße – der „besten Lage in Erftstadt“ – auch moderne Gebäude wie beispielsweise das Bürgerbüro. Vom denkmalgeschützten Nachbarhaus hält der Neubau Abstand, der terrassenförmige Aufbau gibt ihm zusätzlich Luft. Die Fassade will Amonat farblich und mit unterschiedlichen Elementen so gestalten, dass sie kleinteilig wirkt und das Haus keinesfalls klotzig. Das Land Nordrhein-Westfalen wird für die Polizei neben den Räumen im Keller das gesamte Untergeschoss anmieten. Pütz beklagt zwar die bürokratischen Hürden bei der Planung des Gebäudes, lobt aber die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Polizei.

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Die Wohnungen bekommen Balkone, das Penthouse Zugang zur Dachterrasse. Im Hof wird es Garagen für die Mieter geben und Parkplätze für die Polizeiautos, die Privatwagen der Beamten und die Fahrzeuge der Besucher. Das Haus werde barrierefrei, den Mietern steht ein Aufzug zur Verfügung. Wie Amonat weiter berichtet, wird es energieeffizient nach KfW-55-Standard gebaut und bekommt eine große Photovoltaik-Anlage aufs Dach.

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