Bau bis 2027Die neue Bahnstation in Kerpen-Sindorf soll größer und sauberer werden

Lesezeit 2 Minuten
Die Bahnstation in Sindorf. An einer Schallschutzmauer ist Graffiti.

Schmutzig und schlecht ausgestattet ist die Bahnstation in Sindorf aktuell.

Noch vier Jahre vergehen, bis die Bahnhaltestelle in Sindorf fertig ist. Doch es ist zum Teil schon jetzt klar, was alles gemacht werden soll.

Seit März ist es still geworden um den Ausbau des Bahnhaltepunkts in Kerpens größtem Ortsteil. Dabei versprechen sich Bürger und Politik viel von dem Projekt: Von einem längeren Bahnsteig war die Rede, von Barrierefreiheit und Maßnahmen gegen Vandalismus. Im November trifft sich der zuständige Arbeitskreis das nächste Mal. Die Verwaltung hat deshalb auf Anfrage der SPD im Ausschuss für Stadtplanung und Verkehr einen Überblick über den aktuellen Stand des Projekts gegeben.

Für den SPD-Stadtverordneten Branko Appelmann ist der Ausbau der Bahnhaltestelle in Sindorf eine dringende Angelegenheit: „Nachdem wir in Sindorf gelernt haben, dass schon Planungen für den Umbau einer Bushaltestelle mehr als sechs Jahre dauern, fragen wir nach dem aktuellen Stand“, schreibt Appelmann in seinem Antrag. „Die Verwaltung fordern wir auf, sich mit dem Nahverkehr Rheinland zu verständigen, damit keine Zeit verloren geht.“

Anzahl der Bahngäste in Sindorf versechsfacht sich bis 2040

Geplant ist laut Verwaltung, den Bahnsteig auf 170 Meter zu verlängern. Stadt und Bahn wollen sich aber die Möglichkeit offen halten, die Länge des Steigs auf 220 Meter zu erweitern. Zudem soll die Haltestelle barrierefrei werden, einen Aufzug und eine Rampe für Rollstühle erhalten. Auch eine neue Treppenanlage ist geplant. Die fehlende Barrierefreiheit des Bahnsteigs war ein Thema, das unter anderem FDP und SPD in der Vergangenheit mehrmals angesprochen haben.

Die Bahnstation ist zurzeit für 1500 Passagiere ausgelegt. Darunter fallen sowohl Ein- als auch Aussteiger. Doch Sindorf wächst – und das rasant. 2040 soll sich laut einer Prognose die Anzahl der Bahnfahrer auf 9200 Menschen mehr als versechsfachen.

Viel Vandalismus und Müll

Auch in puncto Sauberkeit und Sicherheit soll sich einiges tun. Aktuell sei die „Qualität im gelben Bereich“, heißt es im Protokoll des Arbeitskreises Neubau S-Bahnstation Sindorf. Es gibt viele Vandalismusschäden, Müll und Graffiti. Ein Wegeleitsystem fehlt. Der Vandalismus führt oft zu Sicherheitsrisiken für Bahnfahrer. Zum Beispiel fehlen oft Kabel. Handelt es sich dabei um Erdungskabel, droht Bahnkunden im schlimmsten Fall ein lebensgefährlicher Stromschlag. Bürger haben sich auch über Schilder im Gleisbett oder defekte Laternen beschwert, was vor allem Menschen verunsichert, die sich bei Dunkelheit am Haltepunkt aufhalten. Oft dauert es Wochen oder Monate, bis die Schäden behoben sind.

Am 21. November trifft sich der Arbeitskreis das nächste Mal, um über Anforderungen an die neue Haltestelle und Vorstellungen zu sprechen. Allerdings ist von diesem Zeitpunkt an noch ein weiter Weg bis zur neuen S-Bahnhaltestelle zurückzulegen: Der Neubau des Bahnsteigs soll erst im Dezember 2027 abgeschlossen sein.

Rundschau abonnieren