Vertreter von drei Glaubensgemeinschaften ermutigen Bürgerinnen und Bürger, Rechtsextremen die Stirn zu bieten.
Eindringlicher AufrufKirchengemeinden aus Sindorf sehen AfD als Gefahr für das Land

In Hürth demonstrierten am ersten Februar-Wochenende zahlreiche Menschen gegen Rechtsextremismus.
Copyright: Kathrin Höhne
Die Arbeitsgemeinschaft „Tag der offenen Gebetshäuser – Interreligiöser Dialog Sindorf“ fordert in einer Erklärung dazu auf, „gemeinsam den menschenverachtenden Parolen der AfD entgegenzutreten“. Die immer massiver werdenden Versuche, Unfrieden zu stiften und dieses Land zu spalten, seien unerträglich, heißt es darin. Es werde vor keiner noch so perfiden Methode, sei es Verdrehung von Tatsachen oder gar Lüge zurückgeschreckt.
Die Spalter täten alles, um den Rechtsstaat zu unterwandern, Unfrieden zu stiften und die Spaltung der Gesellschaft voranzutreiben. „Wir haben viel zu lange geschwiegen und nehmen das nicht mehr hin!“, machen die Unterzeichner deutlich. Der Arbeitsgemeinschaft „Tag der offenen Gebetshäuser – Interreligiöser Dialog Sindorf“ gehören die Katholische Kirchengemeinde St. Maria Königin, die Evangelische Kirchengemeinde, DITIB – Türkisch-Islamische zu Sindorf und die Alevitische Kulturgemeinde Rhein-Erft-Kreis an.
Den Falschdarstellungen und perfiden Vorhaben müssen wir entschieden gegenübertreten
Jetzt sei es an der Zeit, Stellung zu beziehen und die Rechtsstaatlichkeit und Demokratie in diesem Land zu verteidigen. Die AfD sei eine Gefahr für das Land – nach Ansicht der Vertreter der verschiedenen Glaubensgemeinschaften möchte sie unsere Gesellschaft spalten, diesen Staat aushöhlen und zerstören.
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Weiter heißt es in der Erklärung, die mit „Genug ist genug“ überschrieben ist: „Den Falschdarstellungen und perfiden Vorhaben müssen wir entschieden entgegentreten! Jeder kann sich einbringen. Dabei können die Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung genutzt werden und jeder kann sich in demokratischen Parteien einbringen und für ein politisches Mandat kandidieren.“
Die Unterzeichner rufen dazu auf, das Demonstrationsrecht zu nutzen, Petitionen zu schreiben, Leserbriefe an Tageszeitungen zu senden – alles, was nützlich ist, um zu zeigen: „Die Spalter haben keine Mehrheit, sondern die friedlichen Unterstützer der Demokratie sind in der Überzahl!“
Wir sind alle Menschen und wer darüber hinaus einen deutschen Pass hat, der ist Deutscher.
In dem Aufruf heißt es zudem, dass die Würde des Menschen unantastbar sei. Dieser Satz gelte uneingeschränkt für jeden Menschen unabhängig von Alter, Geschlecht, Herkunft, Hautfarbe und was auch immer man als „Sortier- oder Unterscheidungskriterium“ heranziehen möge.
Und wörtlich: „Wir sind alle Menschen und wer darüber hinaus einen deutschen Pass hat, der ist Deutscher – mit allen Rechten und Pflichten, ohne Wenn und Aber. Staatsbürgerschaft ist Heimat, sie bietet Sicherheit. Eine Heimat, in die die einen ohne eigenes Zutun hineingeboren wurden und für die sich andere ganz bewusst entschieden haben.“
Wesseling: Aktionsbündnis ruft zu Demo gegen Rechtsextreme auf
Nach Kundgebungen in Brühl, Erftstadt und zuletzt am Wochenende in Hürth gegen Rechtsextremismus und das Erstarken der AfD ruft nun auch ein Aktionsbündnis „Wesseling bleibt bunt!“ zur Demonstration auf. Darin haben sich Zivilgesellschaft und demokratische Parteien zusammengefunden.
Vertreter von SPD, FDP und Grünen haben in sozialen Netzwerken ihre Teilnahme angekündigt und werben dafür, am Sonntag, 18. Februar, 14 Uhr, nach Wesseling zu kommen und Flagge zu zeigen. Details zu der Veranstaltung sind noch nicht bekannt, die Initiatoren befinden sich noch in der Planung.