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„Armutszeugnis für die Kolpingstadt“SPD Kerpen beklagt schlechten Zustand der Begegnungsstätte in Sindorf

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Das Bild zeigt das viereckige Gebäude aus grauem Stein, in der oberen Etage gibt es einige quadratische Fenster.

Die neue Begegnungsstätte an der Hegelstraße in Sindorf wird nach Meinung der SPD von der Stadt schlecht gepflegt.

Der SPD-Ortsverein habe selbst Hand angelegt, um Mülleimer zu leeren, Hundekot-Beutel zu entsorgen und Glasscherben zu entfernen. 

Als der SPD-Ortsverein am vergangenen Wochenende zum Start einer Radtour vor die neue Begegnungsstätte an der Hegelstraße einlud, mussten die Genossen erst einmal selber Hand anlegen, um das angemietete Gebäude in Schuss zu bringen: Mit dem Laubbläser wurden Blätter beseitigt, Mülleimer mussten geleert, Hundekot-Beutel entsorgt und auch Glasscherben entfernt werden, die vor der Tür der Begegnungsstätte schon seit Monaten herumgelegen haben sollen.

Auch der innere Zustand des neuen Gebäudes sei schlimm gewesen, so der Stadtverordnete Torsten Bielan. Er spricht von „schmutzigen Räumen“, „fehlenden Stehtischen“ und „verdreckten Kloschüsseln“.

Kerpen: SPD kritisiert Zustand der Begegnungsstätte

Dies sei ein „Armutszeugnis für die Kolpingstadt Kerpen“. Offensichtlich fehle es an „grundlegenden“ Dingen bei der Pflege und Kontrolle städtischer Gebäude, meint er. Bielan: „Die Begegnungsstätte und die angrenzenden Einrichtungen wurden mit erheblichen Steuermitteln errichtet. Die Bürgerinnen und Bürger dürfen zurecht erwarten, dass diese Gebäude gepflegt, nutzbar und repräsentativ sind. Der aktuell vorgefundene Zustand widerspricht diesen Erwartungen in jeder Hinsicht und beschädigt das Ansehen der Stadt nachhaltig.“

Inwieweit die Vorwürfe Bielans dem aktuellen Wahlkampf geschuldet sind, bleibt offen. Er hat jedenfalls einen umfangreichen Frage-Katalog an die Stadt geschickt, den diese nun im Bau- und Feuerwehrausschuss beantwortet hat.

Stadt Kerpen räumt Versäumnisse ein

Demnach räumt die Verwaltung einige Probleme ein und verspricht Verbesserungen. So werde der Außenbereich der Begegnungsstätte normalerweise täglich von einem Hausmeister gereinigt. Da dieser aber ab dem 4. August in Urlaub gewesen sei und ein Vertreter vielfältige andere Verpflichtungen gehabt habe, könne dies in den vergangenen Tagen nicht der Fall gewesen sein, heißt es in der Erklärung der Stadt.

Auch die Innenbereiche der Begegnungsstätte würden regelmäßig nach Vorschrift gereinigt, so die Stadt. Die Toiletten, das   Foyer und die Flure täglich — allerdings nur in Schulzeiten. In den Ferien könne es schon mal vorkommen, dass längere Zeit keine Reinigung erfolge. Hier wolle man für die Zukunft nachbessern.

Zu einer Fehlermeldung, die Bielan an einer technischen Anlage erkannt hat, nimmt die Stadt wie folgt Stellung: Von der Fehlermeldung habe man bislang noch nichts gewusst. Es fehle der für die Gebäudetechnik zuständigen Abteilung der Stadtverwaltung an Personal, so dass diese nicht regelmäßig selber alle städtischen Gebäude kontrollieren könne. Allerdings sollen „Objektbetreuer“ regelmäßig durch die Gebäude gehen. Um die Kontrolle zu verbessern, will die Stadt nach und nach ihre technischen Anlagen so ertüchtigen, dass „über eine zentrale Leitwarte vom Büro aus auf die Anlagen zugegriffen werden kann“. So könnten Fehler frühzeitig erkannt und Änderungen vorgenommen werden.