SpendenaktionTurmuhr der Sindorfer Ulrichschule soll gerettet werden

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Der Uhrenturm an der Ulrichschule in Sindorf soll erhalten werden. 

  • Die Zukunft des Uhrenturms an der Sindorfer Ulrichschule ist bedroht.
  • Denn der entsprechende Gebäudeteil soll abgerissen werden.
  • Der Heimatverein Sindorf möchte die Turmuhr retten und hat eine Spendenaktion ins Leben gerufen.

Kerpen-Sindorf – Es gibt Wahrzeichen, die kennt im Ort ein jedes Kind. In Sindorf gehört dazu der Uhrenturm auf der Ulrichschule. Generationen von i-Dötzchen schauten schon fragend zu ihm auf: „Wann ist endlich Schulschluss, wann kann ich spielen gehen?“ Den Uhrenturm gibt es bis heute, doch seine Zukunft ist bedroht, denn die „Weiße“ Schule, wie der helle Trakt der aus vielen einzelnen Gebäudeteilen bestehenden Ulrichschule genannt wird, soll abgerissen werden. Bezeichnenderweise sind die beiden Zeiger der Schuluhr in Richtung Fuchsiusstraße auf fünf vor zwölf stehengeblieben.

Doch noch hat das letzte Stündlein für die Schuluhr nicht geschlagen. Dafür möchten Bert Wallraff, Hermann-Josef Otten und Branko Appelmann vom Heimatverein Sindorf mit ihren Mitstreitern sorgen. Sie haben eine Spendenaktion ins Leben gerufen, die jeder sofort versteht, sobald er einen Blick auf den Klingelbeutel des Heimatvereines geworfen hat: Der sieht nämlich genauso aus wie der Uhrenturm der Ulrichschule. Bei den Heimatabenden und anderen Veranstaltungen steht nun der „Uhrenklingelturm“ immer bereit, um Spenden für den Erhalt des Bauwerkes zu sammeln.

Benefiz-Mitsingkonzert

So auch im kommenden Jahr, am 7. Februar, um 20.15 Uhr in der Mehrzweckhalle Sindorf an der Hegelstraße. Dort findet dann das zentrale Ereignis zur Rettung des Uhrenturmes statt: das Benefiz-Mitsingkonzert unter dem Motte „Mer singe zesamme, dat die Zeck net stonn bliev“. Der Eintritt ist zwar frei, aber es wird um Unterstützung zum Erhalt des Uhrenturms gebeten. Kostenlose Eintrittskarten gibt es bei der Buchhandlung Bahn, Kerpener Straße 81.

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Bert Wallraff, Hermann-Josef Ottenn und Branko Appelmann v.l. sammeln in einem eigens dafür entworfenen "Uhrenklingelturm" Spenden.

Eingeweiht wurde die „Weiße“ Schule 1952. Die Stadt Kerpen plant nun, sie im Jahr 2022 abzureißen. Zuvor soll ein Neubau entlang der Fuchsiusstraße errichtet werden. Auf der westlichen Seite sollen Klassenräume in zwei Geschossen entstehen. In östlicher Richtung schließen sich ein Foyer und dann eine Begegnungsstätte für die Sindorfer an. Darin werden das Rote Kreuz, das Bürgerbüro und die Awo untergebracht. Außerdem soll es dort einen Mehrzweckraum für bis zu 200 Besucher und im Obergeschoss einen Versammlungsraum für etwa 50 Menschen geben, wie die Heimatfreunde berichteten.

Weiße Schule wird abgerissen

Wenn der Neubau bezogen ist, wird die Weiße Schule abgerissen. Geht es nach den Mitgliedern des Sindorfer Heimatvereines, soll der Uhrenturm wieder in das Dach des Neubaus integriert werden. Ob eine solche Integration aber möglich ist, bezweifelt die Stadtverwaltung. Pressesprecher Erhard Nimtz sagte, das sei nicht geplant: „Es ist vorgesehen, ein eigenständiges Objekt auf dem Schulhof zu schaffen, auf das der Uhrenturm dann gesetzt wird.“

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Einig sind sich Stadtverwaltung und Heimatverein darin, dass die schöne Doppeluhr, die die Zeit nach Norden und Süden anzeigt, ein neues Uhrwerk verdient hat. Das alte streikt zu oft. Einer der Motoren sei defekt, berichten die Mitglieder des Heimatvereins, die sich das Uhrwerk im Dachstuhl angeschaut haben. So sei die Pausenklingel auch nicht mit der Turmuhr verbunden gewesen, erinnert sich der ehemalige Schüler Hermann-Josef Otten: „Wenn es nach dieser Uhr gegangen wäre, dann hätten wir nichts gelernt, denn die Zeiger standen zu oft still.“

Man sei in Kontakt mit dem Kölner Uhrenkreis, Restauratoren und Herstellern, um das Herzstück aus dem sechs Meter hohen Uhrenturm, das defekte Uhrwerk aus den 50-er Jahren reparieren und Teile von ortsansässigen Handwerkern ersetzen zu lassen. „Ziel ist es, den Turm samt der Uhr optisch so zu erhalten, wir er ist, das Uhrwerk aber technisch auf den Stand der Zeit zu bringen“, sagt Projektleiter Otten.

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