Stommelner Bücherei droht das AusErzbistum Köln weist Verantwortung von sich

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Das ehrenamtliche Team der Bücherei in Stommeln hatte das Generalvikariat angeschrieben.

Pulheim-Stommeln – Das Erzbistum hat recht schnell reagiert. Doch mit den Antworten auf ihr Schreiben sind die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer der öffentlichen Bücherei St. Martinus Stommeln alles andere als zufrieden. „Wir haben uns angeschaut und gesagt »wir haben es nicht anders erwartet«“, sagt die Ehrenamtlerin Beate Kirchhoff.

Das ehrenamtliche Team hatte das Generalvikariat angeschrieben, weil der Bücherei das Aus droht. In deutlichen Worten hatten sie Generalvikar Dr. Markus Hofmann erklärt, dass sie sich nicht in der Lage sähen, die Bücherei ohne die Diplom-Bibliothekarin Anette Göhler, die leitende Fachkraft, weiterzuführen.

Schwarzer Peter an die Kommune weitergegeben

„Was uns an den Antworten aufregt, ist, dass das Erzbistum den Schwarzen Peter an die Kommunen weitergibt und auf seinem Standpunkt beharrt“, so Beate Kirchhoff. In seinem Antwortschreiben, das der Redaktion vorliegt, erklärt das Generalvikariat, das Erzbistum müsse in den nächsten zehn Jahren mindestens 100 Millionen Euro einsparen, um seinen Haushalt auf ein einigermaßen solides Fundament zu stellen. Die Streichung des Zuschusses für die Stommelner Bücherei – rund 24.000 Euro pro Jahr, die Stadt zahlt 48.000 Euro – müsse nicht zu deren Schließung führen. Eventuell ließen sich ja durch Verhandlungen mit der Kommune oder über Refinanzierungsmodelle Wege finden, die ausfallenden Mittel zu kompensieren.

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Dazu Beate Kirchhoff: „Wir können die Bücherei nicht ohne Anette Göhler weiterführen. Das wollen wir auch nicht. Wir haben nicht die Qualifikation.“ Jemand müsse die Fäden in der Hand halten. Es gehe nicht nur um die Auswahl der Medien, es gebe viele Veranstaltungen, die organisiert werden müssten. „Ohne sie läuft nichts“, ist Beate Kirchhoff überzeugt.

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