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BachverbandPulheimer Stadtrat nimmt geplante „Auflösung“ von der Tagesordnung

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Der Pulheimer Bach in einer Aue.

Ein Erfolg des Bachverbandes: Mehr als acht Kilometer des rund zehn Kilometer langen Pulheimer Bachs wurden in den vergangenen Jahren renaturiert.

Schon vor der Sitzung hatten sechs Fraktionen im Rat signalisiert, dass sie zunächst im Umweltausschuss über das Thema diskutieren wollen.

Die Auflösung des Unterhaltungsverbandes Pulheimer Bach (UPB) ist zunächst vom Tisch. Der Rat der Stadt Pulheim hat am Dienstagabend (27. Mai) einstimmig beschlossen, das Thema von der Tagesordnung zu nehmen. Es soll zunächst im Umweltausschuss am 26. Juni und abschließend im Stadtrat am 8. Juli behandelt werden.

Pulheim: Aufgaben in Eigenregie übernehmen

Abzuwenden ist die Auflösung des UPB allerdings nicht mehr. Der Rat der Stadt Bergheim hat am Montagabend folgenden Beschluss gefasst: Die Vertreter der Stadt Bergheim in der Verbandsversammlung des UPB werden angewiesen, für eine Selbstauflösung zu stimmen. Das Votum war einstimmig.

Pulheims Stadtverwaltung hat auf das Abstimmungsergebnis reagiert – mit deutlichen Worten: „Ein Erhalt des UPB gegen den erklärten Willen des neben der Stadt Pulheim einzigen weiteren Mitgliedes des Verbandes erscheint daher abwegig.“ Statt die Aufgaben des UPB auf den Erftverband zu übertragen, soweit sie das Gebiet der Kreisstadt betreffen, was Bergheim plant, schlägt Pulheims Stadtverwaltung vor, die Aufgaben in Eigenregie zu übernehmen.

Pulheim: Ausreichend Personal

Das sei angesichts der vorhandenen Arbeitsbelastung und der Arbeitsmarktlage eine große Herausforderung. „Doch nur auf diesem Wege und in Zusammenarbeit mit einem engagierten, ehrenamtlich besetzten Beirat dürfte die unbedingt wünschenswerte Fortführung der gelebten Zusammenarbeit mit Kindergärten, Schulen und dem Geographischen Institut der Universität zu Köln denkbar sein“, ist die Verwaltung überzeugt. 

Eine Übernahme in Eigenregie setze allerdings voraus, dass ausreichend hauptamtliche Mitarbeiter des UPB zur Stadt Pulheim wechseln oder qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewonnen werden können. „Nach Information der Stadtverwaltung sind die aktuellen (es sind fünf, die Redaktion) Mitarbeiter über die laufenden Erörterungen umfänglich informiert.“

Um nicht noch mehr Zeit zu verlieren, ist es aus Sicht der Verwaltung wichtig, dass die Verbandsversammlung noch vor den Sommerferien der Selbstauflösung des UPB zum 31. Dezember zustimmt. Verbandsvorsteher Horst Engel habe in mehreren Verbandsversammlungen erklärt, dass seine Tätigkeit und die der anderen Ehrenamtler im Vorstand zum 31. Dezember definitiv ende.

Sollte die Verbandsversammlung die Entscheidung allerdings erst nach der Sommerpause treffen, könne eine geordnete Neuorganisation und somit der Übergang vermutlich nicht gewährleistet werden. „Dies würde den wichtigen Aufgaben nicht gerecht.“ Die Verwaltung sichert zu, dass die Aufgaben des UPB – Hochwasserschutz, Artenschutz und Bildung, insbesondere außerschulische Projekte wie etwa „Das grüne Klassenzimmer“ – fortgeführt werden sollen. All dies lasse sich am besten in Eigenregie erfüllen, betont die Verwaltung.