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Kirschen, Äpfel, MirabellenKirschliesl Manufaktur in Ruppichteroth beginnt mit der Obsternte

Lesezeit 3 Minuten
Die Kirschliesl Annekatrin Schreiber, Helfer Fritz und Ehemann Tim.

Die Kirschliesl Annekatrin Schreiber, Helfer Fritz van Malderen und Ehemann Tim Schreiber.

In der Kirschliesl-Manufaktur wird vom Sommer bis in den Herbst hinein eine große Menge Obst geerntet. Jetzt sind die Kirschen dran.

Feiertag und Wochenende hin oder her, die Kirschen müssen runter – das haben Annekatrin und ihr Mann Tim Schreiber nach Reifegrad und Wetter den Beginn ihrer Kirschernte geplant. Die Sommermonate sind die heiße Phase in der Kirschliesl-Manufaktur von Annekatrin Schreiber. Die befindet sich mitten in einem Naturparadies in Oberlückerath, oberhalb von Ruppichteroth-Schönenberg gelegen.

So paradiesisch die Umgebung ist, das Schlaraffenland erlaubt kein träumerisches Abheben. Denn das Obst, das hier wächst, muss in den kommenden Monaten nicht nur zeitig geerntet, sondern auch je nach Sorte entsprechend vorbereitet und verarbeitet werden.

Annekatrin Schreiber übernahm Kirschmanufaktur von ihren Großeltern

Die Unternehmerin sitzt auf einem „Schatz“, den sie von den Großeltern übernommen und zu einem Schmuckstück herausgeputzt hat. Über den Holzzaun wuchern die Rosenbüsche, Blumen blühen vor dem Zaun, das Haus ist liebevoll renoviert.

Hinter dem Haus ist Leben im Garten. Die Hausherrin hält ihre kleinen Töchter in Schach, die sich im Planschbecken vergnügen. Im hinteren Teil des Gartens ist Bewegung, Tim Schreiber und sein Freund Fritz van Malderen sind auf der alten Streuobstwiese mit der Kirschernte beschäftigt. Die Gänse schnattern, die Hühner gackern, die Schafe weiden anscheinend gerade woanders. In den Wiesen brummen drei Bienenvölker.

Kirschernte auf dem Hof Schreiber in Windeck, bei der Kirschliesl

Kirschernte auf dem Hof Schreiber in Ruppichteroth, bei der Kirschliesl

Die großen Obstmengen, die hier anfallen, wollte ich nicht verrotten lassen.
Annekatrin Schreiber, Unternehmerin und Betreiberin der Kirschliesl Manufaktur

„Zum Haus gehört die 2000 Quadratmeter große Streuobstwiese mit rund 25 verschiedenen Obstbäumen sowie eine weitere Wiese gleicher Größe“, erzählt die 34-Jährige. „Die großen Obstmengen, die hier anfallen, wollte ich nicht verrotten lassen. Ich bin gelernte Veranstaltungskauffrau, habe Erfahrung in der Gastronomie und schon früher mit meiner Oma gerne Marmeladen gekocht.“ Ihre Mutter Ilona Fraenz wohnt im Nachbarort und „steckt mit drin“, so die Tochter. Im Erdgeschoss richtete sie 2018 eine professionelle Gastroküche und einen Gastraum ein.

Vor fünf Jahren lernte Annekatrin Schreiber ihren Mann kennen, der als Industriemeister für Mechatronik 15 Jahre lang weltweit auf Montage unterwegs gewesen war. „Er wurde voll in den Trubel hier geworfen“, erzählt Annekatrin Schreiber lachend. 

Kirschliesl Manufaktur: Bei schönem Wetter ernten, bei Regen verarbeiten

Es ist ein gutes Jahr für Obst, die Bäume mit den alten Obstsorten hängen voll, verschiedene Kirschsorten, Äpfel, Mirabellen, Zwetschgen, Pflaumen, Birnen wachsen auf den Wiesen. Im Garten und in dem der Mutter wachsen außerdem mehrere Beerensorten. Auch Kräuter werden angebaut, in den Hochbeeten gedeiht es üppig. „Das macht der Schafsmist“, erzählt die Kirschliesl, die mittlerweile mit einer Freundin mit dem Entsteinen der Kirschen begonnen hat.

Eine Freundin ist gekommen und hilft beim Entkernen.

Eine Freundin ist gekommen und hilft beim Entkernen.

„Wir entsteinen erst, packen ab und frieren sie ein, bei den Obstmengen muss bei schönem Wetter geerntet werden, bei Regenwetter wird verarbeitet.“ Was hier wächst, ist Bio ohne Siegel und wird traditionell und mit Liebe handgemacht.

Im Kopf entwickelt die Unternehmerin ständig neue Ideen, probiert aus, verfeinert, verwirft oder ergänzt. „Anfangs habe ich Apfelmus hergestellt, das war für die Kunden nicht interessant, also habe ich es schnell wieder gelassen.“

Bei der Kirschliesl werden die Produkte nach und nach selbst verarbeitet und zum Verkauf angeboten.

Bei der Kirschliesl Manufaktur werden die Produkte nach und nach selbst verarbeitet und zum Verkauf angeboten.

Die Äpfel werden zu Saft verarbeitet. Fruchtaufstriche, Fruchtessige, Liköre, Kräutersalze aus eigener Anzucht, Honig von den eigenen Streuobstwiesen, Kirschkernkissen, Lavendelduftkissen und mehr entstehen in Kirschliesls Küche.

Bis alle Kirschbäume abgeerntet sind, braucht es fünf Tage, dann rufen schon die nächsten Früchte. Und so geht es bis zur Apfelernte im Herbst.


Jeden Samstag hat die Kirschliesl Manufaktur, Zum Heisterstück 20, Ruppichteroth –Oberlückerath, von 10 bis 12 Uhr geöffnet.

Weitere Verkaufsstellen:

Geschmacksache Much, Hauptstraße 15

Landmarkt Leuscheid, Saaler Straße 11

Milchtankstelle Overhoff in Waldbröl-Happach