Schulkonto-AffäreOffizielle Ermittlungen gegen ehemalige Windecker Schulleitung

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Schüler gehen über den Schulhof der Gesamtschule Windeck am Standort Herchen.

Der Standort Herchen der Gesamtschule Windeck.

Gegen die ehemalige Schulleiterin, Melanie Grabowy, und ihren Stellvertreter Frank Sauerzweig wurde ein förmliches Verfahren eingeleitet.

Ein förmliches Ermittlungsverfahren gegen die ehemalige Schulleitung der Gesamtschule Windeck hat die Staatsanwaltschaft Bonn eingeleitet. Das bestätigte am Mittwoch deren Sprecher Dr. Sebastian Buß.

Gegen die ehemalige Schulleiterin Melanie Grabowy und ihren Stellvertreter Frank Sauerzweig „gilt weiter die Unschuldsvermutung“, betonte Buß. Um weitere Unterlagen von anderen Behörden anfordern zu können, muss die Staatsanwaltschaft ein solches Verfahren eröffnen. Die zunächst eingeleitete Untersuchung des Falls reicht dazu nicht aus.

Geld soll aus überhöht eingenommenen Büchergeldern stammen

Hintergrund der Ermittlungen ist ein Konto der Gesamtschule Windeck, auf dem zeitweise knapp 150.000 Euro angespart worden waren.

Das Geld stammte laut einem Untersuchungsbericht der Gemeindeprüfungsanstalt (GPA) in Herne zu einem großen Teil aus überhöht eingenommenen Büchergeldern und nicht zurückgezahlten Beiträgen der Eltern zu Klassenfahrten.

Gegen Grabowy und Sauerzweig hatte es zunächst eine anonyme Strafanzeige gegeben

Der GPA war auch aufgefallen, dass Ausflüge und Feiern von Lehrern von dem Konto bezuschusst worden waren.

Wie berichtet, hatte es gegen Grabowy und Sauerzweig zunächst eine anonyme Strafanzeige gegeben, bevor die Kölner Bezirksregierung nach der Berichterstattung dieser Zeitung und steigendem öffentlichen Druck selbst die Reißleine zog. Angeblich wegen neu eingetroffener Unterlagen wurde die Schulleitung beurlaubt.

Außerdem erstattete die Kölner Behörde selbst Strafanzeige. Eine dritte Anzeige sei angekündigt worden, bislang aber nicht eingetroffen, erklärte Sebastian Buß.

Kölner Bezirksregierung bislang nicht im Visier der Ermittler

Bislang nicht im Visier der Bonner Ermittler ist nach wie vor die Kölner Bezirksregierung. Die hatte sich in der Schulkontoaffäre fast zweieinhalb Jahre in der Rolle der Moderatorin zwischen Windecker Gemeindeverwaltung und Gesamtschule gesehen und sich dabei eher zurückgehalten.

Die Gruppe Die Linke im Siegburger Kreistag hatte von „Strafvereitelung“ gesprochen und personelle Konsequenzen gefordert. Bei der Bonner Staatsanwaltschaft liegt dazu laut Buß bislang nichts vor.

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