„Willkür und Provokation“Sperrung des Siegtalradwegs sorgt für Ärger

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Mit Steinwällen hat die Bezirksregierung den Siegtalradweg versperrt. 

Windeck – Gesperrt ist der Teerweg zwischen Dattenfeld und Dreisel bereits seit Mai 2019. Allen Sicherungsmaßnahmen zum Trotz war Geröll auf die Fahrbahn gerutscht. Seitdem konnten Radfahrer den Weg nur nutzen, wenn sie illegal Sperren umkurvten, die die Bezirksregierung hatte aufschütten lassen. Damit ist nun Schluss. Steinwälle machen die Durchfahrt unmöglich. Die Bürgervereine von Dreisel und Dattenfeld sprechen von „Willkür und Provokation“. Sie wollen im wahrsten Sinn des Wortes auf die Barrikaden gehen und werden dabei von der Kommunalpolitik massiv unterstützt.

Angekündigt hatte die Bezirksregierung die Aktion bereits Ende April. Weil die Sperrung immer wieder ignoriert werde und die Gefahr weiterer Hangrutsche bestehe, gelte es, Fußgänger und Radfahrer zu schützen, hieß es. Noch am Montag teilte sie auf Anfrage mit, sie arbeite mit dem Rhein-Sieg-Kreis und der Gemeinde Windeck an möglichen Lösungswegen. Als diese bei einem Gespräch am Dienstag nicht gefunden wurden, rückten am Mittwoch Bauarbeiter an.

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Über die enge Kreisstraße 23 müssen Radfahrer ausweichen.

„Das ist eine gezielte Provokation“, bewertete am Freitag Dieter Zerblin, Ortsgruppensprecher des ADFC, die Sperrung. Die Bezirksregierung erhöhe auf diese Weise den Druck, um Gemeinde und Kreis zu zwingen, die Unterhaltung des Weges zu übernehmen, vermutet er. „Das steht in keinem Verhältnis“, urteilt Gerd Hundenborn von der Dorfgemeinschaft Dreisel. Ein Schild „Befahren und Betreten auf eigene Gefahr“ hätte es auch getan, da ist er sich mit Gernot Pack und Joachim Greis vom Bürgerverein Dattenfeld einig.

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Eltern mit Kinderwagen, Senioren, Rollstuhlfahrer und Radfahrer müssten auf die enge Kreisstraße oberhalb der Sieg ausweichen. Der Feuerwehr sei der Rettungsweg bei Kanu-Unfälle ebenfalls versperrt, zählen die verärgerten Bürger auf. „Ausgerechnet vor den Feiertagen“, beschwert sich Hundenborn. Dreisel sei für viele Touristen der Startpunkt. Nun stünden Wanderer und Radfahrer unvermittelt vor den Steinhaufen. Das müsse so schnell wie möglich rückgängig gemacht werden.

Auch bei der Beschilderung „Auf eigene Gefahr“ müsse sie als Behörde haften, teilte die Kölner Bezirksregierung am Freitag auf Anfrage ergänzend mit.

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