Kreuze an BaumstämmenProtest gegen geplante Fällung der Ahorn-Allee in Windeck

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Mit weißen Kreuzen an den Bäumen protestieren Unbekannte gegen die Pläne für die neue Siegpromenade in Dattenfeld.

Windeck – Die Umgestaltung der Siegpromenade in Dattenfeld rückt näher. Erster konkreter Schritt wird zwischen November und Februar die Fällung der Ahornbäume sein. Sie sollen einem auf Begegnungsverkehr ausgerichteten, drei Meter breiten Radweg weichen.

Doch dagegen erhebt sich derzeit anonymer Protest. „Wir sind gesund und wollen bleiben, unsere Fällung ist ein Verbrechen“, steht auf weißen Kreuzen.

Ihre Sicht der Dinge haben die Unbekannten ebenfalls an die Bäume gehängt: Das Projekt sei noch nicht einmal bewilligt, das Pflanzen von Ersatzbäumen stehe damit in den Sternen, wird unter anderem argumentiert.

Windeck: Promenade soll Einheimische wie Touristen zum Flanieren einladen

Die Pläne für die neue Dattenfelder Siegpromenade hatte der Gemeinderat im Herbst 2021 beschlossen. Bürgerversammlungen und Gespräche mit örtlichen Vereinen waren dem vorausgegangen. Der Protest hielt sich damals in Grenzen. Im Gemeinderat stimmte einzig Peter Inden von den Ökopiraten gegen die Pläne.

Eine Promenade soll Einheimische wie Touristen demnächst zum Flanieren an der Sieg einladen – drei Meter breit soll sie werden, damit sich Radfahrer und Fußgänger dabei nicht zu nahe kommen. Dafür müssen allerdings die Kugelahorne gefällt werden, zum Schutz von Vögeln und Fledermäusen in der Zeit zwischen November und Februar. Mehlbeere ist als Ersatz vorgesehen.

Geplant sind drei „Fenster zum Fluss“, davon eins am Westerwälder Hof mit einem Holzsteg zur Sieg hin. Ein zweites soll die Straße Im Ünken mit dem Anleger an der Sieg bilden. Dazwischen ist als drittes Fenster ein Bürgergarten mit Spielgeräten geplant.

Windecker Beigeordneter: Rad-Gehweg mit den jetzigen Bäumen nicht zu realisieren

Gespräche der Gemeinde mit Anliegern mit dem Ziel, den Radweg ein Stück ortseinwärts zu verlegen, waren ergebnislos verlaufen. Dass der breite Rad-Gehweg mit den jetzigen Bäumen nicht zu realisieren sei, sagte in dieser Woche der Beigeordnete Thomas Becher auf Anfrage. Selbst 2,50 Meter Breite seien ohne Eingriff ins Wurzelwerk nicht möglich. Das sei breit diskutiert und letztlich von der Ratsmehrheit beschlossen worden.

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Ausdrücklich widerspricht Becher der Darstellung, dass die Finanzierung der neuen Dattenfelder Siegpromenade nicht gesichert sei. Die stehe nämlich auf einer vom Ministerium Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung veröffentlichten Liste geförderter Projekte. Zudem sei ein Baubeginn vor der offiziellen Bewilligung vom Ministerium ausdrücklich erlaubt worden. Becher: „Die Kohle kommt, da können wir uns sicher sein.“ 

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