Der 34-Jährige will sich mit dem Klassenerhalt von der aktiven Fußball-Bühne verabschieden. Interimscoach Martin Gerards erleidet Achillessehnenriss beim Jubeln.
Vom Mittelfeldchef zum CheftrainerNils Teixeira wechselt an die Hennefer Seitenlinie

Nils Teixeira (links) vom FC Hennef 05 ist künftig neben dem Rasen gefragt.
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Trainer des Fußball-Mittelrheinligisten FC Hennef 05 leben offensichtlich gefährlich. Nachdem Fatih Özyurt im Duell beim Bonner SC (2:2) einen Tritt gegen seinen Stuhl mit einem Zehenbruch bezahlt hatte, verletzte sich sein Nachfolger Martin Gerards in der Partie am Sonntag gegen den FC Wegberg-Beeck (2:1) sogar noch schwerer. Ohne eigenes Dafürkönnen, wohlgemerkt. Der Interimscoach wurde nach dem 1:0-Führungstreffer durch Ole Lichter (70.) von seinem Betreuer Erik Brammen regelrecht abgeräumt – und trug einen Achillessehnenriss und Außenbandanriss davon.
Trotzdem biss der 45-Jährige bis zum Abpfiff auf die Zähne, ehe er auf Krücken den Sportplatz verließ. „Gerti ist einfach wahnsinnig“, sagt Sportchef Frank Fußhöller. „Er marschiert voran und lässt sich dabei von nichts und niemandem aufhalten.“ Die Ansprache am Dienstag vor dem Training (und am Abend vor seiner Operation) ließ sich Gerards ebenfalls nicht nehmen. Auch, weil er in seiner Funktion als Vorsitzender eine wichtige Nachricht ans Team zu richten hatte. Die Nachricht, dass Nils Teixeira (34) in der kommenden Saison als Cheftrainer übernehmen wird. Ligaunabhängig.
Nils ist ein Fachmann, spricht die Sprache der Spieler und kennt unseren künftigen U-19-Trainer Mutlu Demir aus seiner Zeit bei Eintracht Hohkeppel
Fußhöller spricht von einer „perfekten Lösung. Nils ist ein Fachmann, spricht die Sprache der Spieler und kennt unseren künftigen U-19-Trainer Mutlu Demir aus seiner Zeit bei Eintracht Hohkeppel.“ Mit letzterem feierte Teixeira in der Vorsaison den Regionalliga-Aufstieg. Bereits am Dienstag schlüpfte der Mann mit den 110 Zweitliga-Einsätzen probeweise in seine künftige Rolle, indem er die Übungseinheit gemeinsam mit Co-Trainer Sebastian Fuchs leitete. „Die Jungs haben regelrecht an seinen Lippen gehangen“, berichtet Fußhöller.
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In den finalen beiden Partien bei Teutonia Weiden (Mo., 15.30 Uhr) und gegen Königsdorf werden aber Teixeiras Fähigkeiten auf dem Rasen gefragt sein. „Danach hänge ich meine Fußballschuhe an den Nagel“, sagt er. „Ich bin in meiner Laufbahn erst einmal abgestiegen (2022 mit dem Bonner SC, Anm. d. Red.) – und dabei soll es auch bleiben.“
Fußhöller trauert dem Spieler Teixeira zwar schon jetzt hinterher („Er hätte locker noch eine Saison dranhängen können“), freut sich aber gleichzeitig auf „frische Impulse von außen. Er wird das Team besser machen.“ Gemeinsam mit einem neuen Co-Trainer, der zeitnah präsentiert wird. Vorerst gilt die volle Konzentration aber dem Saisonendspurt. Zwar steht der FCH (30 Punkte) auf einem Abstiegsplatz, doch mit Hürth (32), Pesch (32), Porz (33), Fortuna Köln II (34) und Weiden (35) liegen fünf Rivalen in Schlagdistanz.
Fortuna Köln II verpasst Sieg beim FC Wegberg-Beeck
„Mit zwei Siegen bleiben wir drin“, macht Fußhöller eine einfache (und korrekte) Rechnung auf. Da Fortuna Köln II im vorgezogenen Duell am Mittwoch beim FC Wegberg-Beeck nämlich nicht über ein 2:2 hinauskam und die Regionalliga-Reserve am letzten Spieltag auf Teutonia Weiden trifft, würde der FCH mit zwei Siegen mindestens eine Mannschaft überholen: entweder Fortuna Köln II oder Weiden.
Am Montag kann der FCH wieder auf den zuletzt gesperrten Mohammed Bouchafrati und wohl auch auf Ansgar Pflüger (Muskelblessur) zurückgreifen. Letzterer ist einer von sechs Spielern, die ligaunabhängig für die Saison 2025/26 zugesagt haben. Zum besagten Sextett zählt auch Stürmer Fabian Ernst (19), der nach einem einjährigen USA-Aufenthalt zu seinem Jugendklub zurückkehrt. In Weiden müssen es jedoch andere richten. Auch Gerards. „OP hin oder her: Das Spiel lässt sich Gerti nicht nehmen“, sagt Fußhöller. Bleibt zu hoffen, dass sich auch die Spieler im Endspurt von nichts und niemandem aufhalten lassen.