Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Duell mit dem SpitzenreiterVier Mutmacher für den FC Hennef 05

3 min
Kai Schusters

Lichtblick in der Hennefer Offensive: Kai Schusters (am Ball). 

Der Vorletzte empfängt den ungeschlagenen SV Bergisch Gladbach 09 – und rechnet sich durchaus etwas aus. Siegburg winkt die Tabellenführung.

Die Rollen sind klar verteilt, wenn die Mittelrheinliga-Fußballer des FC Hennef 05 am Sonntag (14.30 Uhr) den bislang noch ungeschlagenen Spitzenreiter SV Bergisch Gladbach 09 empfangen. Wir präsentieren trotzdem vier Mutmacher aus Sicht des Tabellenvorletzten.


1. Der „Befreiungsschlag“: Nachdem Hennef mit drei Niederlagen in den Oktober gestartet war, sorgte man zumindest für einen versöhnlichen Monatsabschluss. „Das war Balsam für die Seele“, kommentiert Cheftrainer Nils Teixeira den 2:1-Erfolg bei der SpVg Frechen. „Von einem Befreiungsschlag würde ich aber erst sprechen, wenn wir jetzt drei Punkte nachlegen.“ Mut mache vor allem die Art und Weise, wie der zweite Saisonsieg zustande gekommen sei: „Wir haben den Kampf angenommen – und zwar von der ersten bis zur letzten Minute.“

Hennefer Kapitän Ansgar Pflüger geht voran

Trotz zahlreicher Ausfälle in der Defensive ließen die 05er den Gegner nicht wie gewohnt zur Entfaltung kommen. Auch, weil mit Lukas Kubek und Kapitän Ansgar Pflüger zwei gelernte Mittelfeldspieler einen tollen Aushilfsjob als Außenverteidiger verrichteten. Letzterer ging auch in verbaler Hinsicht voran – sehr zur Freude von Fußhöller: „Endlich haben auch wir mal etwas zur Lautstärke auf dem Platz beigetragen.“


2. Der Rückkehrer: Ein Hoffnungsträger mischt wieder munter mit im Training der 05er, nämlich Abdul-Wahid Bancé. Am Sonntag dürfte der 21-Jährige zumindest wieder in den Kader zurückkehren. Der Innenverteidiger war im Sommer vom Ligarivalen Fortuna Köln II gekommen, zog sich aber zum Auftakt gegen Königsdorf (1:1) bereits nach zwölf Minuten eine Syndesmosebandverletzung zu. „Seine Mentalität und nicht zuletzt sein gutes Auge haben uns gefehlt“, sagt Fußhöller. „Mit ihm hätten wir sicher den einen oder anderen Punkt mehr auf dem Konto.“


3. Der Topscorer: Mit vier Toren und zwei Assists sticht Kai Schusters bislang aus einer ansonsten ziemlich harmlosen Hennefer Offensive heraus. In Frechen avancierte der 23-Jährige zum Matchwinner, indem er die „Blitzführung“ durch Daniel Sopo vorbereitete und den 2:1-Siegtreffer selbst erzielte. „Er ist unser Mann für die überraschenden Momente“, sagt Teixeira über den dribbel- und sprintstarken Flügelangreifer.

Kai Schusters ist momentan unsere gefährlichste Waffe
Frank Fußhöller, Sportchef des FC Hennef 05

Fußhöller lobt vor allem den „unverwechselbaren Abschluss. Seine ansatzlosen Schüsse sind schwer zu verteidigen. Auch wenn ich mir hier und da einen Haken weniger wünschen würde: Kai ist momentan unsere gefährlichste Waffe.“ Hinzu kommt, dass Schusters häufig zwei Gegenspieler auf sich zieht: „Er wird quasi immer gedoppelt – so ergeben sich zwangsläufig Freiräume für seine Teamkollegen.“


4. Der Gegner: Mit dem SV Bergisch Gladbach 09 erwartet Fußhöller zwar einen „bärenstarken Gegner. Aber es ist eben auch ein Gegner, der uns mit seiner Spielweise grundsätzlich entgegenkommt. Gegen Teams, die selbst zocken wollen, sehen wir nämlich in der Regel besser aus.“

Hoffnung macht auch das Hinspiel aus der Vorsaison, als Hennef einen Punkt aus der Belkaw-Arena entführte und dabei dem 2:1-Siegtreffer sogar näher war als der Gegner. „Auch wenn Bergisch Gladbach damals in einer Krise gesteckt hat: Ich traue unseren Jungs auch diesmal eine Überraschung zu“, sagt Fußhöller. Teixeira offenbar ebenfalls: „In dieser Liga ist kein Ergebnis vorherzusehen, denn jeder kann jeden schlagen.“


Fortuna Köln II empfängt Siegburg 04

Dem Siegburger SV 04 winkt der Sprung an die Spitze. Voraussetzung ist ein Sieg am Sonntag (15.30 Uhr) bei Fortuna Köln II (6.) – und ein Patzer des SV Bergisch Gladbach in Hennef. Trainer Alexander Otto schaut allerdings „einzig und allein auf unsere Leistung. Unser großes Plus sind momentan unser Teamgeist und unsere breite Bank – beides werden wir auch in Köln benötigen, um zu bestehen.“

Im jüngsten Match gegen Hohkeppel (4:0) waren es nicht zuletzt die „Joker“ um die beiden Torschützen Alexander Tackie Sai und Alec Vinci, die den Deckel draufmachten. Die 04er holten in den letzten fünf Partien 13 von 15 möglichen Punkten und sind damit das Team der Stunde in der Mittelrheinliga.