HerbstkonzertBlasorchester Uckerath zeigte sein Können

Lesezeit 2 Minuten
Neuer Inhalt

Die Uckerather Bläser lieferten gekonnt ein ausgesprochen vielfältiges Programm ab.

Hennef – Der Ohrwurm, den das Blasorchester Uckerath den Gästen mit "Selections from Caravans" eingepflanzt hatte, erwies sich als hartnäckig. Er wollte sich auch nicht von Melodien wie Christians Bruhns "Wunder gibt es immer wieder" oder John Miles' "Music" verdrängen lassen. Wunderschön gelang das Leitthema, hymnisch, geduldig und getragen ausgeführt. Die Schönheit blieb auch erhalten, als Dirigentin Carolin Neußer mit Schwung in den Samba-Rhythmus wechseln ließ.

Souveräne Rhythmus-Fraktion

Manchem Liebhaber des lateinamerikanischen Tanzes dürfte es dabei in den Waden gejuckt haben. Das Gelingen dieser Passage war auch Verdienst der Rhythmus-Fraktion, allen voran von Andreas Schmitz an den Bongos. Arrangeur Roland Kreid strapazierte das herrliche Thema von Mike Batt ausgiebig, ließ ihm sogar leicht orientalische Züge angedeihen.

Neben Schmitz und Oboistin Carla Schulz konnten sich auch Karin Dung (Klarinette), Zita Groß (Euphonium), Frank Hemmen (Flügelhorn) und Gregor Alda (Trompete) bewähren. Alda hatte eingangs die Gäste begrüßt, freute sich über den Zuwachs von vier neuen Mitgliedern (Daryna Ozeran, Ulf Rönz, Carla Schulze, Frank Henseler) und erinnerte an Karl Schumacher, der seit 1969 "sehr zuverlässiges Mitglied" gewesen sei. Er starb im vergangenen Jahr.

Alles zum Thema Uckerath

Jacob de Haan darf in einem Blasmusik-Konzert nicht fehlen. Typisch für den Holländer sind die orchestrale Fülle, die schönen Dialoge zwischen Holz und Blech und kontrastierende Elemente wie eine Xylophon-Sequenz. Hier punktete Andreas Schmitz, der zudem mit Alexander Stirenberg kurzweilig moderierte, ein weiteres Mal.

Auf Vielseitigkeit war das Programm ausgerichtet. So gab es den zackig und strahlend ausgeführten "Great Waldo Pepper March", den Henry Mancini einst für den Robert-Redford-Film "Tollkühne Flieger" schrieb. Die großen Melodien von Meat Loaf kamen zu Ehren, das längst zum Evergreen gewordene "But I Won't Do That" war selbstverständlich dabei. Die diffizilen Übergänge zwischen den Stücken meisterte das Orchester souverän. Viel Mitsinglust machte "Ich bin 'ne Kölsche Jung", das indes keine leichte Kost für die Ausführenden ist. Denn der Seelscheider Arrangeur Guido Rennert, Mitglied des Musikkorps der Bundeswehr, hatte das Stück feinnervig gesetzt. Dass sich hier gleich sieben Musikerinnen und Musiker solistisch bewähren konnten, ist auch Beleg für die große technische und musikalische Bandbreite des Orchesters.

Es heizte den Zuhörern final mit der "80er KULT(tour)" ein, unter anderem mit "Skandal im Sperrbezirk", "Sternenhimmel" und "Rock Me Amadeus". Hier bewährte sich der nimmermüde Ehrenvorsitzende Rudi Alda (88) am Tenorhorn solistisch. Die Forderungen nach Zugaben bediente das Orchester mit "Böhmische Serenade" und "So schön ist Volksmusik".

Rundschau abonnieren