„Keine Selbstbedienung“Sandsäcke am Lohmarer Deich verschwunden

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Einsatzkräfte von THW, Freiwilliger Feuerwehr, MHD sowie MitarbeiterInnen der Stadt am aufgeweichten Deich

Etwa 100 Sandsäcke stahlen Unbekannte am Donrather Deich.Der war vor dem letzten Starkregen Ende Dezember gesichert worden. (Archivbild)

Am durchweichten Deich in Lohmar-Donrath verschwand ein Teil der Sandsäcke. „Das ist kein Selbstbedienungsladen“, schimpfen Kommunalpolitiker. 

Mit 5000 Sandsäcken wurde der durchweichte Deich in Lohmar-Donrath verstärkt vor dem letzten Starkregen. Doch ein Teil der Hochwassersicherung verschwand, trotz Absperrgittern und Folienabdeckung. Im Bau- und Verkehrsausschuss führte das zu Kopfschütteln und Verärgerung.

Als der Bauhof den 70 Meter langen Abschnitt kontrollierte, wies der aufgestapelte Schutzwall deutliche Lücken auf. Rund 100 Sandsäcke fehlten. Die Stadt musste auffüllen und nachbessern. „Das ist kein Selbstbedienungsladen“, sagte Horst Becker (Grüne), und erhielt Zuspruch von allen Fraktionen. „Jeder, der erwartet, dass die Stadt hilft, und der so etwas macht, sollte sich schämen.“

Einen Tag nach der Warnung stand die Sicherung in Lohmar

In einem vierstündigen Kraftakt hatten Einsatzkräfte von Technischem Hilfswerk, Freiwilliger Feuerwehr, Malteser Hilfsdienst, städtischem Bauhof, Ordnunsamt und zwei beauftragten Firmen den Erdwall an der Agger abgedichtet, rechtzeitig vor dem extremen Regen kurz vor dem Jahreswechsel.

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„Wir sind vor die Lage gekommen“, berichtete Dezernent Andreas Behncke, der die Arbeiten koordinierte, im Ausschuss. Am 29. Dezember hatte die Leitstelle des Rhein-Sieg-Kreises eine Warnung ausgesprochen vor großen Regenmengen ab dem 2. Januar. Am 30. Dezember stand die Sandsack-Sicherung in Lohmar. Andernorts, wie in Eitorf an der Sieg, waren Deiche gerissen, gab es Überschwemmungen. 

Das blieb den Donrathern erspart. Der Aggerdeich steht auf der Sanierungsliste oben, der kritische Abschnitt soll eine Spundwand mit Betonkopf erhalten, der bei Bedarf erhöht werden kann.

Mit der Bezirksregierung hat die Stadt nach anfänglichen Schwierigkeiten und längerem Hin und Her eine Einigung über die dringend notwendige Verstärkung erzielt, zudem wurde eine finanzielle Förderung in Aussicht gestellt.   

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