Vor der mobilen Impfstelle des Kreises bei der Feuerwehr in Sankt Augustin bildete sich eine lange Schlange, trotz Regens.
Copyright: Ralf Rohrmoser
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Rhein-Sieg-Kreis – Beim Kreis gibt es bislang noch keine Pläne, um für flächendeckende Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus neben den Arztpraxen wieder zusätzliche Impfmöglichkeiten zu schaffen. Das hat die Pressestelle des Kreises auf Anfrage der Redaktion bestätigt.
„Im Moment läuft die Kombination aus Impfungen bei niedergelassenen Ärzten und zusätzlichen mobilen Impfteams des Kreises gut“, sagt Kreissprecherin Rita Lorenz. „Was mögliche Änderungen dieses Konzepts betrifft, warten wir auf einen entsprechenden neuen Erlass des Landesgesundheitsministeriums.“ Das Land will angesichts der hohen Infektionszahlen offenbar die Kreise und kreisfreien Städte auffordern, eigenständig wieder zusätzliche Impfstellen zu schaffen.
Großes Impfzentrum wird wohl nicht wiedereröffnen
Dabei soll es sich allerdings nicht um Einrichtungen wie die Ende September geschlossenen großen Impfzentren handeln. „Wir werden sehen, welche temporären Lösungen wir in einem solchen Fall schaffen können“, sagt Lorenz.
Unterdessen haben nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Rhein-Sieg bereits die Bewohner von 187 Alten- und Behindertenheimen ihre dritte Impfung erhalten. Das erläuterte die KV-Vorsitzende Jacqueline Hiepler im Lohmarer Sozialausschuss.
Die meisten Senioren und Menschen mit Vorerkrankungen erhielten von ihren Hausärzten die dritte Spritze, derzeit oft zusammen mit der Grippe-Impfung. Das Gros sei erst im Frühjahr dran.
Hiepler äußerte sich auch zu Berichten, wonach sich Hausärzte inzwischen zunehmend weigerten, Corona-Impfungen zu verabreichen. Ärzte könnten als Freiberufler nicht zu Impfungen gezwungen werden, sagte sie. Möglicherweise seien die Ärzte aber aktuell auch nur „erschöpft“ von der langen Zeit der Pandemie.
Den Einsatz von Impfmobilen hält die KV-Vorsitzende grundsätzlich für sinnvoll. Der Einsatz müsse sich aber lohnen. Wenn nur 50 Personen zur Impfung kämen, sei das zu wenig. Grundsätzlich werde in den Impfmobilen ohnehin nur die erste und zweite Corona-Impfung verabreicht – als niederschwelliges Angebot für Gruppen wie sozial Schwache und Migranten, bei denen die Impfquote bislang unterdurchschnittlich sei.