Streik bei GaleriaKaufhof-Beschäftigte in Siegburg protestieren gegen die Schließung

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Beschäftigte der Siegburger Filiale von Galeria Karstadt Kaufhof stehen mit Schildern und Bannern vor der Filiale.

Beschäftigte der Siegburger Filiale von Galeria Karstadt Kaufhof protestieren am Mittwoch gegen die Schließung ihres Kaufhauses.

Die Stimmung in der Siegburger Filiale schwankt, wie Mitarbeiterinnen schildern, derzeit zwischen Trotz, Trauer und Resignation.

Auch in Siegburg haben am Mittwoch Beschäftigte des insolventen Warenhaus-Konzerns Galeria Karstadt Kaufhof gegen die vom Unternehmen angekündigten Schließung von rund 50 Filialen und den damit verbundenen Verlust von rund 5000 Arbeitsplätzen demonstriert.

Anders als an anderen Standorten legten die Mitarbeiterinnen in Siegburg nicht die Arbeit nieder. Sie versammelten sich vor Öffnung der Filiale auf der Kaiserstraße, um rund eine Stunde lang den Erhalt ihrer Arbeitsplätze zu fordern. Die 80 Beschäftigten hatten vor rund vier Wochen erfahren, dass die Siegburger Filiale auf der Streichliste des Konzerns steht und bis zum 31. Januar geschlossen werden soll.

Kaufhof Siegburg: Viele Beschäftigte versuchen ihr Glück bei anderen Unternehmen

„Der erste Schock hat sich inzwischen gelegt, aber betroffen sind wir natürlich noch immer“, schilderte am Mittwochvormittag Ursula Gabriel, die mit rund 30 Kolleginnen und Kollegen einer Aufforderung der Gewerkschaft Verdi gefolgt war. „Dadurch, dass wir hier in der Belegschaft eine sehr familiäre Atmosphäre haben, können wir uns in der jetzigen Situation aber gegenseitig unterstützen.“

Die Stimmung in der Siegburger Filiale schwankt, wie Mitarbeiterinnen schildern, derzeit zwischen Trotz, Trauer und Resignation. Einige ihrer Kolleginnen hätten sich bereits auf andere Stellen beworben, vereinzelt innerhalb von Galeria Karstadt Kaufhof, weit mehr allerdings versuchten ihr Glück bei anderen Unternehmen.

Laut Bürgermeister Stefan Rosemann stehen die Chancen für eine neue Nutzung bei 50:50

Überwältigend sei die Reaktion der Kaufhof-Kunden. „So freundlich waren die Kunden in den 25 Jahren, in denen ich hier arbeite, ehrlich gesagt noch nie“, sagt Ursula Schwarz, die an der Servicekasse arbeitet. „Das treibt mir tatsächlich immer wieder die Tränen in die Augen.“

Schwarz zeigt sich trotz der fehlenden Perspektive für die Siegburger Filiale kämpferisch: „Ich bleibe hier bis zum Schluss und mache das Licht aus.“

Dafür, dass das Licht in der Kaufhof-Immobilie das Licht nicht endgültig ausgeht, wenn auch in anderen Konstellationen, arbeitet nach Angaben von Bürgermeister Stefan Rosemann die städtische Wirtschaftsförderung auf Hochtouren.

„Momentan würde ich sagen, die Chancen, dass es eine neue Nutzung für das Gebäude gibt, stehen 50 zu 50“, sagte Rosemann bei seinem Besuch bei den Demonstrierenden. Zuletzt hatte, wie berichtet, das Dortmunder Unternehmen TEH Textilhandel GmbH Interesse an der Siegburger Kaufhof-Filiale signalisiert.

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