Die Elemente für den Bungalow eines Troisdorfer Ehepaares müssen über drei weitere Häuser hinggehoben werden.
RiesenkranFertighaus schwebt auf den Bauplatz in Troisdorf

In Troisdorf-Eschmar wird ein Fertighaus der Firma Lux-Haus errichtet. Dabei müssen die Bauteile mit einem Kran über drei weitere Häuser hinweggehoben werden. Bauherrschaft sind Anja und Jürgen Jacob, die bislang in Spich wohnten .
Copyright: Dieter Krantz
Kommt ein Wohnhaus geflogen: Ein außergewöhnliches Bauvorhaben wird in diesen Tagen in Troisdorf-Eschmar verwirklicht. Ungewöhnlich ist dabei nicht die Architektur – gebaut wird ein Bungalow im Malerviertel –, sondern vielmehr der Weg der Bauteile zum Bauplatz. Ein gewaltiger Kran nimmt die einzelnen Wand- und Deckenelemente an den Haken und hievt sie über die Häuser der Nachbarschaft hinweg.
Anja und Jürgen Jacob sind die Bauherren, bislang wohnten sie in Spich. Dort haben sie ihr Haus verkauft, altersgerecht wollten sie in Zukunft wohnen. „Für uns war es der letztmögliche Zeitpunkt, da Vorsorge zu treffen“, erzählt Anja Jacob; „über 60“ sind die beiden. Wohnten sie bislang über vier Etagen, sollte es künftig ebenerdig sein.
Baugebiet Eschmar: Es kam nur ein Fertighaus infrage
Ein Baugrundstück hätten sie eigentlich gar nicht gesucht, berichtet das Paar. Bei den Bestandsimmobilien wurden sie aber nicht fündig, unkalkulierbar schienen ihnen die Kosten für die Sanierung der angebotenen Immobilien. Aber auch das Grundstück an der Eschmarer Rubensstraße schied zunächst aus.
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In Troisdorf-Eschmar wird ein Fertighaus der Firma Lux-Haus errichtet. Dabei müssen die Bauteile mit einem Kran über drei weitere Häuser hinweggehoben werden. Bauherrschaft sind Anja und Jürgen Jacob, die bislang in Spich wohnten .
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„Unbebaubar“ erschien ihnen das ringsum von Häusern aus den 70er Jahren umgebene Areal, eine Baulücke im Malerviertel von Eschmar. Von vornherein kam nur ein Fertighaus infrage, schwere Fahrzeuge können den kleinen Stichweg zum Haus nicht befahren. Aber auch die Anlieferung der Bauteile stellte knifflige Anforderungen. Eine erste Kranfirma winkte ab, die Stadt Troisdorf stellte weitere Bedingungen.

Anja und Jürgen Jacob wohnten bislang in Spich.
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„Die Stadt wollte von uns, dass wir jeden Tag den Kran auf- und abbauen“, erinnert sich Michael Weiland von der beauftragten Viktor Baumann GmbH aus Bornheim an die Vorgespräche. Damit schied die einfachere Lösung – mit nur einer Reihe Häuser, die zu überwinden war – schon im Vorfeld aus. Stattdessen ragt seit Montag ein gewaltiger roter Kran in den Spätsommerhimmel über Troisdorf. Allein für dessen Aufbau wurden weitere Kräne benötigt.
Kran hebt bis zu 2,3 Tonnen schwere Elemente an ihren Platz
Etwa 70 Meter lang ist der Ausleger, um die Häuserreihen zu überspannen; „das ist etwas außer der Norm“, bestätigt Bernd Albrecht von der Fertighausfirma Lux-Haus. Er hat am frühen Morgen einen von drei Lastwagen nach Eschmar gesteuert, auf seinem Hänger lagen vor allem die Außenwände des Hauses. Gleich wird er den Kollegen anrufen, der die Innenwände geladen hat, und zur Baustelle beordern. Ein dritter Sattelschlepper wird dann das Dach an Bord haben.
Wand um Wand schwebt seit dem frühen Dienstagmorgen am Haken über die Nachbarschaft, über Funk kommuniziert die Bodencrew mit dem Kranführer, der die bis zu 2,3 Tonnen schweren Holzelemente sanft absetzt. „Das ist das Badezimmerfenster“, kommentiert Bauherrin Anja Jacob beim Blick auf das nächste Element, wenig später landet das Vordach für die Haustür.

In Troisdorf-Eschmar wird ein Fertighaus der Firma Lux-Haus errichtet. Dabei müssen die Bauteile mit einem Kran über drei weitere Häuser hinweggehoben werden. Bauherrschaft sind Anja und Jürgen Jacob, die bislang in Spich wohnten .
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Freudig bewegt verfolgen Anja und Jürgen Jacob das Geschehen, „eine tolle Demonstration“ ist das Spektakel für die Bauherrin. Mit Sekt hatten sie und ihr Mann am Morgen mit Martin Trójca angestoßen, Vertreter der Herstellerfirma in der Region. Grund zur Freude ist das Geschehen aber auch für die Nachbarn: Endlich werde die Baulücke geschlossen, sagen sie. Bisher wucherte Bambus auf die Nachbargrundstücke, wilde Katzen tummelten sich dort und Ungeziefer breitete sich von dort aus.
„Haus fertig“, stellt Jürgen Jacob um kurz vor 13 Uhr fest, als das letzte Außenwandelement an Ort und Stelle angekommen und befestigt ist. Nun ja, nicht ganz: Der Küchenbauer kommt als letztes Gewerk am 15. Dezember. Am 19. Dezember wollen die Jacobs in ihr neues Zuhause einziehen.