Hubschrauber im EinsatzSuche nach Person in der Sieg bei Troisdorf ohne Ergebnis abgebrochen

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Feuerwehrleute stehen in Meindorf am Siegufer.

Feuerwehrleute stehen in Meindorf am Siegufer und suchen nach einer Person im Wasser.

Zeuginnen meldeten eine Person im Wasser. Mehr als 200 Einsatzkräfte suchten mit Hubschrauber und Wärmebildkamera nach dem Menschen.

Mehr als 200 Einsatzkräfte haben am Donnerstagabend, 4. April, zwischen Troisdorf und Sankt Augustin nach einer Person in der Agger beziehungsweise Sieg gesucht.

Feuerwehr und Polizei suchten mit Booten, Hubschrauber und Drohne nach einem Menschen in Not, fanden aber niemanden. Nach etwa anderthalb Stunden wurde die Suche abgebrochen.

Mehr als 200 Einsatzkräfte suchen die vermisste Person in der Sieg

Zwei jugendliche Mädchen wollten um kurz nach 22 Uhr in Höhe des Aggerwehrs an der Uferstraße in Troisdorf beobachtet haben, wie jemand von der Brücke am Willy-Brandt-Ring ins Wasser gesprungen sei und informierten die Polizei. Der leblose Körper soll anschließend in Richtung Wehr getrieben sein. Die Feuerleitstelle löste Großalarm aus. Die Troisdorfer Feuerwehr eilte zur Uferstraße und postierte sich auf der Brücke an der Siegstraße.

Sie fuhr die Drehleiter aus, deren Scheinwerfer am Korb den Fluss beleuchteten. Feuerwehrleute schauten auf das Wasser. Währenddessen trafen Einsatzkräfte der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) mit Booten an der Mendener Straße ein, ebenso Freiwillige der Wasserwacht des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Strömungsretter machten sich bereit, um im Falle einer Sichtung ins Wasser zu gehen. Feuerwehrleute suchten den Uferbereich ab.

Feuerwehrleute stehen in Meindorf am Siegufer.

Rettungskräfte auf der Aggerbrücke zwischen Troisdorf und Menden.

Da die Agger wenige hundert Meter weiter in die Sieg mündet, wurden kurze Zeit später auch die Feuerwehren aus Sankt Augustin und Niederkassel alarmiert.

Person im Wasser bei Troisdorf und Sankt Augustin: Feuerwehr sucht das Siegufer ab

Sie sammelten sich am Sportplatz in Meindorf, wo sie Boote zu Wasser ließen. Wie Peter Kern, Pressesprecher der Troisdorfer Feuerwehr, berichtete, fuhren insgesamt sechs Boote die Sieg bis zur Rheinmündung ab. Die Drohne der Sankt Augustiner Feuerwehr suchte mit einer Wärmebildkamera, auch ein Polizeihubschrauber kam zum Einsatz.

Die Troisdorfer Feuerwehr suchte das rechte Siegufer ab, die Sankt Augustiner das linke, weil sich ein Körper womöglich in Ästen oder der Uferböschung verfangen haben könnte.

Menschen in Neoprenanzügen stehen an einem Fahrzeug.

Auch Kräfte der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) waren im Einsatz.

Die Polizei belehrte die beiden Mädchen eindringlich über die Konsequenzen eines Scherzanrufs. Doch diese seien bei ihrer Aussage geblieben, dass sie eine Person ins Wasser hätten springen sehen, sagte Polizeisprecher Stefan Birk am Freitag. Sie hätten in unmittelbarer Nähe zwischen Brücke und dem 200 Meter entfernten Aggerwehr gestandenund den Bereich gut einsehen können. „Die Kollegen haben das überprüft.“ Eine Vermisstenanzeige liege nicht vor, ob es sich um einen Suizidversuch gehandelt haben könnte, ist nicht geklärt.

Rettungskräfte beraten sich auf der Brücke an der Siegtraße.

Einsatzkräfte beraten sich auf der Brücke der Siegstraße.

Gegen 23.50 Uhr brachen die Einsatzkräfte die Suche ohne Ergebnis ab. „Wenn man noch bei Bewusstsein ist, gibt es gute Chancen, sich irgendwo an einem Ast festzuhalten. Da die Person aber wohl nicht mehr bei Bewusstsein war, müssen wir auch die Wassertemperatur und die Fließgeschwindigkeit der Flüsse mit einbeziehen“, sagte Einsatzleiter Max Wieskemper von der Troisdorfer Feuerwehr am Abend.

Vor Ort waren rund 210 Rettungskräfte von Feuerwehr, DLRG, DRK-Wasserwacht, Polizei und Rettungsdienst.


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