VermarktungSo kämpfen Lohmar, Much, Ruppichteroth und Neunkirchen-Seelscheid um Touristen

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Auf einer Wiese stehen viele Kühe. Dahinter sind Häuser und eine Kirche zu erkennen.

Almauftrieb bei Much-Marienfeld: Der Touristikverein für den Süden des Bergischen Landes vermarktet die Region mit den vier Kommunen Much, Lohmar, Ruppichteroth und Neunkirchen-Seelscheid. (Archivbild)

Nach zwei Jahren Corona-Zwangspause startet der Touristikverein „Bergisch hoch vier“ mit einer neuen Imagebroschüre wieder durch. Wie die Touristiker Gäste in die Region locken wollen.

Gastgeber und Gäste zusammenzubringen, den Tourismus in den vier Bergischen Kommunen Much, Ruppichteroth, Neunkirchen-Seelscheid und Lohmar stärken. Das hat sich der Touristikverein „Bergisch hoch vier“ auf die Fahnen geschrieben. Ein Geschäft, das in den vergangenen zwei Jahren fast zum Erliegen gekommen ist.

Nun startet der Vorsitzende Timo Haller mit seinem Team wieder durch. Eine neue Imagebroschüre soll Gäste locken. Bei einem Frühstück des Vereins im Mucher Fit-Hotel stellte er das 48-Seiten-Heft vor.

Hotels in Bonn haben „Bergisch hoch vier“ in ihre Werbung aufgenommen

Kaum Gäste in der Region, dazu wenig Kontakte auch innerhalb des Vereins. Das habe an der Substanz gezehrt, verriet Haller. Es habe eines eindrücklichen Gespräches mit Vorgängerin Helga Trimborn bedurft, um für sich und Schriftführerin Ulrike Pfau wieder neuen Mut zum Weitermachen schöpfen zu können.

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Der Vorsitzende freute sich über eine gute Zusammenarbeit mit inhabergeführten Hotels in Bonn, die die Region von „Bergisch hoch vier“ in ihre Werbung aufgenommen hätten. „Wir sind der Verein, der die Menschen ins Bergische bringen soll“, sagte Haller und berichtete von Messebesuchen und steigenden E-Bike-Anfragen. Die Neuauflage der Karte für Rad-Touristen sei fast fertig.

Das neue Heft „Schlemmen, Shoppen, Chillen“ sei vor vier Jahren erstmals geplant worden. Statt im März sei es schließlich vor drei Wochen ausgeliefert worden. Auf 48 Seiten laden acht bergische Lokalitäten zum Schlemmen, vier Läden zum Shoppen und fünf Freizeitangebote zum Chillen, sprich Entspannen, ein. Außerdem stellt sich der Verein mit der Region im Süden des Bergischen vor. Als eins der nächsten Projekte nannte Haller die digitale Präsenz. Das allein laufe aber nicht: „Die Leute wollen noch immer etwas in der Hand haben.“

Touristikverein will mit Ehrenamt und Präsenz vor Ort punkten

Der Touristikverein gehöre nicht zu den großen Spielern, sei aber mit seinem ehrenamtlichen Engagement immer präsent, erklärte Haller im Gespräch mit der Redaktion. Vor Ort in den vier bergischen Gemeinden des Rhein-Sieg-Kreises gelinge die Zusammenarbeit mit Kommunen und Vereinen gut.

Die große „Naturarena Bergisches Land“ mit Sitz in Bergisch Gladbach-Bensberg habe es dagegen schwerer, bei den einzelnen Kunden vor Ort zu sein, sagte Haller. Aus seiner Sicht sei diese Organisation zu „kopflastig“ und „nicht mehr an der Basis“. Nicht umsonst falle immer mal wieder das Wort „Zwangsmitgliedschaft“.

Vizepräsidentin der IHK Bonn/Rhein-Sieg fordert Stimme für die Region

Der Naturarena fehle es zudem an Ausstattung, um die regionale Marke für das Bergische zu sein, kritisierte er. Haller, in Baden-Württemberg geboren, hat sein touristisches Handwerk in Oberstdorf gelernt, war Chef des Mucher Fit-Hotels, bevor er für zwei Jahre nach Juist ging und zuletzt die Leitung der Ausbildungsstätte der Berufsgenossenschaft im oberbergischen Nümbrecht übernahm.

Eine Stimme für die Region hatte erst kürzlich die Vizepräsidentin der Industrie- und Handelskammer Bonn/Rhein-Sieg, Ruth Winterwerp-von den Elzen, gefordert. Sie hatte bei einem Gespräch in Bonn die Vermarktung einer Region angeregt, die von der Ahr bis ins Bergische reicht. Die Managerin betreibt ein Hotel in Bonn und möchte ihre Besucher gern ins Umland vermitteln.

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