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Zweiter Weltkrieg in WindeckMenschen ertranken in ihren Häusern

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Windeck – Wenn am Montag, 2. Februar, gegen 11.40 Uhr die Glocken der katholischen Sankt-Josef-Kirche und der evangelischen Salvatorkirche in Rosbach läuten, sollen sie an ein denkwürdiges Ereignis und zugleich an den schwärzesten Tag in der Geschichte des Ortes erinnern.

Vor genau 70 Jahren, kurz bevor der Zweite Weltkrieg zu Ende war, ging das Ortszentrum von Rosbach in Sekundenschnelle in einem Inferno unter. 34 englische Bomber warfen drei Bombenteppiche über der Ortschaft ab und verwandelten deren Zentrum in einen Trümmerhaufen.

82 Menschen fanden damals den Tod, Hunderte wurden unter den Trümmern begraben, mehr als 70 von ihnen verletzt. 95 Wohnhäuser, das Rathaus und zwei Schulen wurden zerstört, mindestens 250 Wohnungen und die beiden Kirchen schwer beschädigt.

Durch geplatzte Wasserleitungen floss Wasser in die Bombenkeller, und viele Einwohner ertranken in der Folge in ihren eigenen Häusern. Feuerwehr, Rotes Kreuz und Militär befreiten die anderen Eingeschlossen, die bis zu zwei Tage lang verschüttet waren.

Der inzwischen verstorbene Zeitzeuge Klaus Nohl (1983), damals Leiter des Gemeindeordnungsamtes, erinnerte sich, dass die Bomber zunächst über das verschneite Rosbach hinweg flogen, dann aber zurückkehrten. Nach dem Bombenangriff sei es fürchterlich gewesen: „Trümmer überall!“ rief er aus, wenn er davon erzählte.

Aus diesen Trümmern bauten die Überlebenden, aber auch viele Neubürger den Ort Rosbach, der heute zu den wichtigsten in der großflächigen Gemeinde Windeck gehört, wieder auf.

In einer mehrfach veröffentlichten Arbeit über die Bombardierung des Ortes hielt Thomas Erdmann die wichtigsten Daten des Angriffs fest. Auch der Förderverein Historischen Rosbach, der die alte Fotografie für unsere Zeitung zur Verfügung stellte, sicherte viele historische Daten und Informationen.