Doppeltes WiedersehenModeste und Özcan kehren im BVB-Trikot nach Köln zurück

Lesezeit 4 Minuten
Für alle Kölner noch immer ein ungewohntes Bild: Anthony Modeste in Schwarz-Gelb.

Für alle Kölner noch immer ein ungewohntes Bild: Anthony Modeste in Schwarz-Gelb.

Köln – 157 Spiele, 79 Tore, zehn Vorlagen und 128 Spiele, vier Tore und sieben Vorlagen: Allein die nackten Zahlen beschreiben schon, was Anthony Modeste und Salih Özcan für den 1. FC Köln in ihrer Karriere geleistet haben. Am Samstag (15.30 Uhr/Sky) kehrt das vor der Saison zu Borussia Dortmund gewechselte Duo ins Rheinenergiestadion zurück und tritt erstmals gegen den Club des Herzens an. Zweifellos ein ganz besonderer Moment für beide Seiten und einer der emotionalen Höhepunkte des traditionell atmosphärisch dichten Duell zwischen FC und BVB.

Salih Özcan im BVB-Trikot.

Salih Özcan im BVB-Trikot.

Steffen Baumgart freut sich auf das Wiedersehen mit seinen beiden Ex-Spielern. „Sie stehen mir menschlich sehr nahe und ich habe gut mit ihnen zusammengearbeitet“, sagte der Kölner Trainer am Donnerstag. Kann man wohl sagen: Baumgart machte sich zunächst für einen Verbleib von Özcan stark, der im Sommer 2021 eigentlich schon als sicherer Abgang galt. Der 24-Jährige blieb und spielte unter Baumgarts Anleitung nach Startschwierigkeiten eine herausragende Saison, die ihn zum türkischen Nationalspieler werden ließ.

Über 10 Millionen Ablöse für den FC

Der Fall von Anthony Modeste verhält sich wenig anders. Der Franzose galt vor der Saison 2021/22 als Auslaufmodell. Wirklich niemand verschwendete einen Gedanken daran, dass der heute 34-Jährige noch einmal in der Fußball-Bundesliga Fuß fassen würde. Bis auf Steffen Baumgart: Der FC-Coach päppelte Modeste durch harte, kontinuierliche Arbeit auf und schenkte ihm das Vertrauen, das ein Torjäger seiner Güte benötigt. Modeste dankte es mit 20 Saisontreffern, die maßgeblichen Anteil daran hatten, dass die Geißböcke in dieser Saison in der Europa Conference League spielen dürfen.

Lukas Berg nimmt an DFL-Lehrgang teil

Nach Thomas Kessler wird auch Lukas Berg am Zertifikatsprogramm „Management im Profifussball“ der Deutschen Fußball Liga teilnehmen. Der administrative Leiter der Lizenzspielerabteilung des FC ist Teil des dritten DFL-Lehrgangs dieser Art, der im Oktober startet und über 18 Monate läuft.

Das Logistikunternehmen DHL wird neuer Premiumpartner des 1. FC Köln. Die DHL bietet dem FC ein umfassendes Leistungsspektrum von der Vereinslogistik und der Zustellung von Sendungen bis hin zu E-Commerce-Aktivitäten und erhält im Gegenzug Werbemöglichkeiten bei jedem Heimspiel.

Die Leistungen von Özcan und Modeste weckten natürlich Begehrlichkeiten, die dem finanziell nicht auf Rosen gebetteten FC nicht einmal ungelegen kamen. Dortmund schlug bei beiden zu und spülte den Kölnern mehr als zehn Millionen Euro an Ablöse in die leeren Kassen. Die Arbeit von Steffen Baumgart und seinem Team hat sich also doppelt ausgezahlt – und war unbezahlbar. „Ich freue mich über ihren Weg und wünsche mir, dass sie vernünftig begrüßt werden und keiner vergisst, was die beiden für den FC geleistet haben“, appellierte der Trainer an die Kölner Anhänger.

Erst ein Modeste-Tor für den BVB

Für Özcan und Modeste läuft beim aktuellen Tabellenzweiten aber längst noch alles nicht nach Wunsch. Sechser Özcan musste sich nach Verletzungsproblemen in der Vorbereitung gedulden, stand zuletzt aber in Bundesliga und Champions League sechs Mal in Folge in der Startelf des BVB. Hinter seinem Einsatz in der alten Heimat steht allerdings noch ein Fragezeichen. Wegen Problemen mit dem Fuß sagte der gebürtige Kölner dem türkischen Nationaltrainer Stefan Kuntz für die beiden Nations League-Partien gegen Luxemburg und die Färöer-Inseln ab.

Das könnte Sie auch interessieren:

Am Mittwoch kehrte auf er für eine individuelle Trainingseinheit auf den Platz zurück. „Wir hoffen, dass wir ihn heute ins Mannschaftstraining integrieren können, sodass er morgen beim Abschlusstraining dabei ist, damit er für Samstag eine Option sein kann“, erklärte Dortmunds Trainer Edin Terzic am Donnerstag.

Anthony Modeste absolvierte für die Schwarz-Gelben in Bundesliga (6) und Champions League (2) acht Partien von Anfang an – erzielte bislang aber erst ein Tor und hinkt den Erwartungen etwas hinterher. „Dass er in Dortmund noch nicht so in die Torsituationen kommt, liegt wahrscheinlich daran, dass die Abläufe noch mehr Zeit benötigen“, ordnete Steffen Baumgart die Situation des Franzosen ein.

In Köln war das Spiel mit vielen Flanke auf die Kopfballstärke Modestes zugeschnitten, beim BVB funktioniert dies noch nicht so perfekt.“Wir haben die Anzahl der Flanken erhöht, gegen Schalke waren es 32. Davon sind aber nur sechs angekommen. Wir wissen, dass Tony da seine große Stärke hat. Darum müssen wir die Qualität unserer Flanken verbessern“, forderte Terzic und fügte optimistisch an: „Wenn ich Tony in den letzten Tagen im Training sehe, bin ich davon überzeugt, dass es nicht mehr lange dauern wird, bis der Knoten bei ihm platzt.“ Am besten aber noch nicht am Samstag.

Rundschau abonnieren