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1. FC KölnEin Happy End auf Umwegen

Lesezeit 2 Minuten
Florian Kainz, Linton Maina und Luca Waldschmidt freuen sich neben der Meisterschale über den Titel.

Florian Kainz, Linton Maina und Luca Waldschmidt freuen sich neben der Meisterschale über den Titel. 

Der 1. FC Köln ist nach nur einem Jahr zurück in der Bundesliga. Diesmal gilt es, den Club auch in der 1. Liga zu etablieren. 

Der 1. FC Köln hat sich im vergangenen Vierteljahrhundert den Ruf erarbeitet, dass er gut darin ist, sich das Leben schwer zu machen. Der Weg zum siebten Bundesliga-Aufstieg der Fahrstuhl-Geißböcke belegt, dass das Drama Konzept hat und das Happy End mal wieder Umwege benötigt. Welcher Club kann schon von sich behaupten, dass er zum zweiten Mal innerhalb von sechs Jahren einen Trainer entlässt, der kurz davor steht, das Ziel zu erreichen? Markus Anfang und Gerhard Struber lassen grüßen.

Bei Anfang hatten 2019 atmosphärische Gründe im Verhältnis zu Sportchef Armin Veh den Ausschlag gegeben. Im Fall Struber war es die nackte Angst, dass der Aufstieg auf der Zielgeraden noch verfehlt werden könnte. Was Christian Keller als „aktionistischen Opportunismus“ abkanzelte, war mit Blick in den Rückspiegel notwendig, denn die Mannschaft brauchte anstelle des eher nüchternen Österreichers einen empathischen Fußball-Therapeuten wie Friedhelm Funkel.

Keller hielt seinen Kopf aus Überzeugung mit hin, stellte sich zu Struber und darf nun als unvollendeter Sportchef aus der Ferne mitansehen, ob seine organisatorische und strukturelle Saat unter neuem Führungspersonal und mit einem neuen Trainer auch sportlich aufgeht. Die Voraussetzungen sind geschaffen. Der FC plant finanziell konsolidiert für die 1. Liga, ist in all seinen Facetten attraktiv für neue, erfolgshungrige Spieler und befindet sich mit Blick auf die Vorstandswahlen im Herbst im Aufbruch.

Der Dank gebührt Friedhelm Funkel

Der Dank aller FC-Anhänger gebührt an erster Stelle Friedhelm Funkel, der seiner magischen Vita als Rettungstrainer mit seinem persönlichen siebten Bundesliga-Aufstieg die Krone aufgesetzt hat. Gut, dass es verlässliche Größen wie den 71-Jährigen im Fußball gibt. Denn die Garantie auf Erfolg ist bei Funkel ebenso hoch, wie der zu zahlende Preis für die Dienstleistung.

Der Aufstieg ist das Geld und noch viel mehr wert, denn die Kölner dürfen den nächsten Anlauf nehmen, sich als Bundesligist zu etablieren, dabei weiterzuwachsen und mehr Ruhe und Disziplin in ihren Verein zu bringen. Auf diesem Weg könnte es helfen, wenn Thomas Kessler bis zur Mitgliederversammlung die sportlichen Geschäfte weiter führt, einen neuen Trainer auswählt und den Kader zusammenstellt. Gut möglich, dass der FC sich sein Leben so dieses Mal etwas leichter macht.