Trainer Lukas Kwasniok wird wohl am Freitag verkünden, er neuer Kapitän des 1. FC Köln wird. Torwart Marvin Schwäbe und Eric Martel waren bis zuletzt in der Pole-Position.
Schwäbe oder Martel?Die Kapitänsfrage beim 1. FC Köln ist entschieden

Die drei Kandidaten: Torwart Marvin Schwäbe hat wohl das Rennen um das Kapitänsamt beim 1. FC Köln gegen Timo Hübers (l.) und Eric Martel (r.) gemacht.
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Als Eric Martel für die Mixed Zone am Donnerstag am Geißbockheim auserkoren war, lag die Vermutung nahe, dass der neue Kapitän des 1. FC Köln drei Tage vor dem Pflichtspielauftakt der Saison 2025/26 zu den Journalisten sprechen würde. Der 23-jährige Führungsspieler und Kapitän der deutschen U21-Nationalmannschaft galt schließlich neben Torwart Marvin Schwäbe als heißester Anwärter auf das Amt, das in der vergangenen Saison Timo Hübers innehatte. Und das, obwohl Martels Vertrag beim FC im Sommer 2026 endet und er offen gelassen hat, ob er verlängert oder sich ablösefrei nach einem neuen Klub umschaut.
„Das wird der Trainer dann verkünden“, wich Martel am Donnerstag der unausweichlichen Frage nach der Binde aus. Die Entscheidung ist auf jeden Fall gefallen und wird, wie FC-Coach Lukas Kwasniok nach der Einheit am Geißbockheim verriet, am Freitag auf der Pressekonferenz vor dem DFB-Pokalspiel bei Drittligist Jahn Regensburg (Sonntag, 15.30 Uhr/Sky) verkündet. Wie Sky am Donnerstag-Nachmittag vermeldete, soll die Wahl auf Marvin Schwäbe gefallen sein.
Martel: Die Führungsqualitäten eines jungen Profis
Eric Martel wäre als Sechser und kämpferisches Vorbild ebenso wie Keeper Schwäbe prädestiniert für die Rolle des Anführers, in der er sich so beschreibt: „In der vergangenen Saison habe ich schon versucht, voranzugehen, meine Stärken aufs Feld zu bringen und mich weiterzuentwickeln. Das will ich fortsetzen und dabei noch kommunikativer werden.“
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Der gebürtige Straubinger ist zwar erst 23 Jahre alt, geht aber bereits in seine vierte Saison mit dem FC, für den er 59 Mal in der Fußball-Bundesliga aufgelaufen ist. Der 30-fache deutsche U21-Nationalspieler gehört aufgrund seiner intensiven Köln-Erfahrungen auch zu den ersten Ansprechpartnern für die insgesamt zehn Neuzugänge im Kader. „Wenn jemand Hilfe braucht, kann er sich an mich wenden. Ich versuche, den Neuzugängen ein gutes Gefühl zu geben, ihnen auf dem Platz zu helfen und sie positiv zu bestärken. Das ist am Anfang das Wichtigste“, erklärt Martel seine Aufgabe und stellt dabei etwas fest, was er in seiner Karriere noch nicht erlebt hat: „So einen großen Umbruch habe ich noch nicht mitgemacht. Aber es ist gar nicht so schlimm — alle sind Profifußballer und ticken ähnlich, daher findet man sich schnell zurecht.“
Positive Aussichten trotz Umbruch
Martel geht recht gelassen mit den gewaltigen Kader-Veränderungen um und ist überzeugt davon, dass sich alles in die richtigen Bahnen fügen wird: „Ich finde, wir sind eine relativ unkomplizierte Mannschaft, was das Ankommen und Wohlfühlen angeht. Wichtig ist, dass die neuen Spieler sich einfinden und verinnerlichen, was der Trainer von uns verlangt und wie wir Fußball spielen wollen. Ich sehe da kein großes Problem.“
Martel ist vor seinem Wechsel zu RB Leipzig 2017 fünf Jahre lang beim Jahn in Regensburg fußballerisch ausgebildet worden. Seine Eltern wohnen noch immer in der bayerischen Stadt an der Donau. Drei Tage vor dem Pokalspiel in seiner alten Heimat, weiß er allerdings auch noch nicht genau, wo der neu aufgestellte FC leistungsmäßig steht: „Das Testspiel gegen Atalanta Bergamo hat gezeigt, dass wir startklar sind. Testspiele sind aber auch immer schwer zu bewerten, weil es viele Wechsel und noch nicht so viele taktische Vorgaben gibt. Wie es läuft, wird sich zu Beginn der Saison zeigen. Wir haben in er Bundesliga ein intensives Auftaktprogramm und werden nach den ersten vier, fünf Spielen sehen, wo wir stehen.“
Optimismus vor dem Saisonstart
Der defensive Mittelfeldspieler hat in der Vorbereitung auf jeden Fall so viele gute Erkenntnisse mitgenommen, dass er am Donnerstag von einem „positiven, ersten Schritt in der Entwicklung des FC“ sprach: „Die Transfers, die wir getätigt haben, passen zu der Art und Weise, wie wir Fußball spielen wollen“, sagte er. Eine Aussage, die aufhorchen ließ, hatte Martel doch im Sommertrainingslage in Bad Waltersdorf eine mögliche Vertragsverlängerung in Köln von der sportlichen Entwicklung des FC abhängig gemacht. Der U21-Vize-Europameister ist ein sehr ehrgeiziger Profi und will um jeden Preis Erfolg haben.
Den ersten der neuen Saison soll es am Sonntag in Jahnstadion von Regensburg geben. Ein Ort, in dem der FC in der jüngeren Vergangenheit gleich zweimal im DFB-Pokal gestolpert ist. Zuletzt unter Trainer Steffen Baumgart in der Saison 2022/23 und dabei wie im Achtelfinale 2021/22 nach Elfmeterschießen. „Wir wollen die gleiche Energie aufs Feld bringen, wie gegen Atalanta. Wir wissen, dass es ein ganz anderes Spiel gegen Regensburg wird. Es ist Pokalspiel und für sie ein echtes Highlight“, warnte Eric Martel, der am Sonntag auch ohne die Kapitänsbinde für den FC ein Anführer auf dem Platz sein wird.