Steffen Baumgart„Jeder wird von uns erwarten, dass wir gewinnen“

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1. FC Köln, Training, Davie Selke herzt Steffen Baumgart (1. FC Köln), 07.03.2023, Bild: Herbert Bucco

Mit guter Laune zurück auf dem Trainingsplatz: Davie Selke scherzt mit seinem Trainer Steffen Baumgart.

Der 1. FC Köln geht als Favorit in sein nächstes Bundesliga-Heimspiel am Freitag gegen den VfL Bochum, der als Tabellenletzter seit vier Spielen sieg- und torlos ist.

Die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache. Der VfL Bochum ist Tabellenletzter der Fußball-Bundesliga, hat seine jüngsten vier Partien verloren und dabei kein einziges Tor erzielen können. Auswärts hat der VfL in der Saison 2022/23 aus zwölf Partien drei Punkte geholt und steht mit einem Torverhältnis von 7:35 da. Eine Bilanz, die für den 1. FC Köln und sein Heimspiel am Freitag (20.30 Uhr/DAZN) gegen das Team von Trainer Thomas Letsch nur einen Schluss zulässt, den Steffen Baumgart so ausformuliert: „Jeder wird von uns erwarten, dass wir gewinnen“, sagte der FC-Chefcoach am Mittwoch.

Wobei dieser Satz nur das Schlusswort seiner Ausführungen über die zuletzt arg gebeutelten Bochumer bildete. Baumgart hat Respekt vor dem VfL und genügend Gründe, sich nicht von den Ergebnissen des nächsten Gegners blenden zu lassen: „Sie haben nicht verloren, weil sie die schlechtere Mannschaft waren, sondern, so wie wir auch, den ein oder anderen Fehler zu viel gemacht haben. Sie laufen aggressiv an, gehen gut auf den zweiten Ball, spielen in die Tiefe und haben mit Hofmann einen Stürmer, der sehr Kopfball- und abschlussstark ist.“

Rheinenergiestadion mit 50.000 Zuschauern ausverkauft

Auf der anderen Seite spielen die Geißböcke zu Hause unter Flutlicht, das Rheinenergiestadion wird mit 50 000 Zuschauern ausverkauft sein und es besteht die große Chance, mit einem Heimsieg und dann 30 Punkten das Polster zu den Abstiegsrängen noch größer werden zu lassen. „Wir wollen mit aller Macht gewinnen, aggressiv nach vorne spielen, uns Torchancen erarbeiten oder noch besser, sie dann auch zu verwerten.“ Genau darin lag zuletzt die Schwierigkeit: Die Kölner müssen auch seit drei Spielen ohne Torjubel auskommen, den letzten Treffer erzielte Ellyes Skhiri vor 274 Spielminuten beim 3:0 gegen Eintracht Frankfurt.

Noch länger wartet der FC auf ein Stürmertor, nämlich 699 Minuten. Ein Wert, der die Sprache auf Davie Selke kommen lässt. Der Winter-Neuzugang hat noch nicht getroffen und ist seit seiner Ankunft am Geißbockheim mehr mit seiner Gesundheit als mit Fußballspielen beschäftigt. Zunächst setzte ihn eine Muskelverletzung außer Gefecht, dann eine Knöchel- und noch eine Knieblessur. Als er am vergangenen Samstag bei Union Berlin starten sollte, musste er erkältet passen.

Am Freitag ist Davie Selke ein Kandidat für die Startelf.
Steffen Baumgart, Cheftrainer 1. FC Köln

„Das ist Pech, er ist immer wieder von Kleinigkeiten ausgebremst worden und hadert deshalb mit seiner Situation. Er kennt das so nicht“, beschreibt Baumgart. Der FC-Trainer ist davon überzeugt, dass Selke noch zeigen wird, was in ihm steckt: „Ich hoffe und gehe davon aus, dass er jetzt längere Zeit gesund sein und in einen guten Rhythmus kommen wird. Am Freitag ist er ein Kandidat für die Startelf.“

Wobei Selke mitnichten der einzige Stürmer im Kölner Kader ist. Steffen Tigges hat zwar schon fünf Tore auf seinem Saisonkonto, insgesamt dauert die Entwicklung des Ex-Dortmunders aber etwas länger als geplant. Das gilt auch für Sargis Adamyan, der als Königstransfer des vergangenen Sommers kaum über ein Reservistendasein hinauskommt. „Er arbeitet gut und ich finde, dass viele Abläufe immer besser klappen. Der eine oder andere braucht bei unserer Spielweise länger, um sich daran zu gewöhnen“, sagte Steffen Baumgart. Adamyan gehört zu dieser Sorte Spieler, für die es etwas mehr Geduld braucht.


FC-Doku „24/7“ steht vor Veränderungen

Die erfolgreiche FC-Dokumentation „24/7“ steht nach dieser Saison vor einschneidenden Veränderungen. Nach Informationen der Rundschau beendet der 1. FC Köln die Zusammenarbeit mit der Filmproduktionsfirma „Flutlicht Film“ mit den Geschäftsführern Thomas Schlosser und Matthias del Piero zum Ende der laufenden Saison. „Flutlicht Film“ beliefert den FC als externer Dienstleister seit 2008, hat das „FC-TV“ aufgebaut und ist seit 2019 federführend für die Produktion der Doku „24/7“ verantwortlich. Wie zu hören ist, sei die von Medienchef Michael Rudolph und Geschäftsführer Christian Keller getroffene Entscheidung aus wirtschaftlichen und rechtlichen Gründen gefallen. Der FC plant wohl, die Produktion der Doku in die eigene Hand zu nehmen und dafür ein neues Team aus Bewegtbild-Redakteuren einzustellen. Die entsprechenden Stellen sind bereits ausgeschrieben. 

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