Davie Selke hat sich von den FC-Fans via Instagram verabschiedet. Im Angriff der Kölner könnte die Stunde von Tim Lemperle und Damion Downs schlagen.
Kaderplanung 1. FC KölnStruber könnte auf jugendliches Duo setzen
Davie Selke hatte das Bedürfnis, sich noch einmal zu Wort zu melden. Nachdem es ruhig um den Stürmer geworden war und längst klar war, dass er und der 1. FC Köln künftig getrennte Wege gehen, verabschiedete sich der 29-Jährige auf seine Art und Weise via Instagram von den Fans des Fußball-Zweitligisten. „Ich habe mich in Köln und beim FC sehr wohlgefühlt. Es ist kein Geheimnis, dass ich mir vorstellen konnte, den Weg mit euch weiterzugehen. Diese Chance wurde mir final genommen. Danke für die kurze, aber intensive Zeit.“
Ein deutlicher Seitenhieb in Richtung FC-Sportchef Christian Keller, der Selkes Vorstellungen über einen neuen Vertrag nur allzu gut kannte, auf die Forderungen des Torjägers aber nicht eingehen wollte. In puncto Gehalt lagen beide Seiten einfach viel zu weit auseinander. Selkes bis 2026 laufender Vertrag beim FC war nur für die Bundesliga gültig gewesen. Ein neues Arbeitspapier kam nicht zustande, sodass der Stürmer seit dem 1. Juli vertragslos ist und auch noch keinen neuen Club gefunden hat.
Die Kölner sind auch ohne den verletzungsanfälligen Angreifer in der Offensive interessant besetzt. In den beiden ersten Wochen der Vorbereitung und in den Testspielen gegen Rheingold Poll und die Sportfreunde Siegen gab es von Trainer Gerhard Struber einen ersten Fingerzeig, wer zu Saisonbeginn die FC-Doppelspitze bilden könnte. Aktuell dürften Rückkehrer Tim Lemperle und Youngster Damion Downs als Jugend-Duo die Nase vorne haben.
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Lemperle, der als Leihspieler vergangene Saison bei Zweitligist Greuther Fürth sichtbar reifer in seinem Spiel geworden ist, holte sich nach seinem Doppelpack bei Oberligist Siegen ein fettes Kompliment von seinem Coach ab: „Er ist ein sehr interessanter Stürmer, unglaublich willig, will immer in die Tiefe stechen, ist unberechenbar, kann Tore schießen“, sagte Gerhard Struber und machte deutlich, dass der 22-Jährige so etwas wie ein Stürmer-Unikat ist: „Er interpretiert seine Sturmrolle etwas anders, kommt trotz seiner Größe etwas mehr aus dem Rücken, hat ein gutes Timing und ist sehr zielstrebig.“
Der im Nachwuchs des FC ausgebildete Lemperle ist mit seinen 1,87 Meter kopfballstark, zugleich aber auch sehr schnell und technisch versiert. Und er kennt die 2. Liga: In Fürth kam er auf 32 Einsätze, in denen er sechs Tore erzielte und vier Treffer vorbereitete.
RW Essen ist an Dietz interessiert
Downs könnte mit seiner Abschlussstärke ein idealer Partner für Lemperle sein. Viele haben sich schon vergangene Saison gefragt, warum der 20-Jährige trotz seiner beiden wichtigen Jokertore in Gladbach (zum 3:3-Endstand) und gegen Union Berlin (3:2-Siegtreffer) nicht häufiger zum Einsatz gekommen ist. Da zudem seit Montag seine Teilnahme an den Olympischen Spielen für die Auswahl der USA vom Tisch ist, kann sich Downs voll und ganz auf den FC konzentrieren.
Die erfahrenen Steffen Tigges und Sargis Adamyan sind aktuell etwas hinten dran. Vor allem Adamyan offenbart zu Beginn seines dritten von vier Vertragsjahren wieder größere Probleme und wird in den Trainingseinheiten auffallend oft und stark positiv motivierend direkt von Trainer Struber angesprochen.
Mit Maximilian Schmid und Florian Dietz besitzen die Kölner zwei weitere Optionen für ihre vorderste Linie. Wobei Dietz neben Innenverteidiger Nicola Soldo zu den Kandidaten gehören könnte, die der FC im Sommer noch abgibt, um seinen Kader zu verkleinern. Rot-Weiss Essen soll an Dietz interessiert sein. Eine erste Anfrage des Drittligisten hatte der FC allerdings abgelehnt.