Die Aussichten auf die neue Vorzeige-Sportstätte sorgen an der Müngersdorfer Baugrube für Euphorie. Dort, wo aktuell Baukräne und ganz viel Erde das Bild prägen, soll in etwas mehr als zwei Jahren internationaler Spitzensport Einzug halten. In direkter Nachbarschaft zum Rheinenergie-Stadion soll bis Mitte 2027 das Albert-Richter-Velodrom entstehen. Montagmittag erfolgte die feierliche Grundsteinlegung mit Gästen aus Politik, Verwaltung, Sport und Stadtgesellschaft. „Wir werden Kölns Stellung im Radsport mit der hier entstehenden Arena weiterhin festigen und stärken“, sagt Oberbürgermeisterin Henriette Reker. Das Radstadion sei ein „echtes Leuchtturmprojekt der Sportstadt Köln“.

Das neue überdachte Radstadion wird für Köln zu weit mehr als einer Radrennbahn. In der Multifunktionshalle werden auch die Basketballer der Rheinstars und die Volleyballerinnen der DSHS SnowTrex eine neue Heimat finden. Das Albert-Richter-Velodrom schließt also die in Köln jahrelang klaffende Lücke im Hallen-Dilemma, durch das beiden Teams der Aufstieg in die Zweite Liga verwehrt blieb. Bis das Radstadion fertig ist, fehlte es lange Zeit an einer Spielstätte, die die dafür notwendigen Anforderungen erfüllte. Die RheinStars haben in der Motorworld mittlerweile eine Übergangslösung gefunden.

Radstadion in Köln: Tribüne für bis zu 4000 Zuschauer

Herzstück wird die 250 Meter lange und sieben Meter breite Radrennbahn sein, das neue Radstadion soll zu den modernsten weltweit gehören. Per Grußbotschaft lässt der auf Radrennbahnen spezialisierte Architekt Ralph Schürmann ausrichten, dass Köln mit dem neuen Leistungszentrum zukünftig mit der internationalen Radsportelite aus Frankreich, Australien, Neuseeland oder Großbritannien mithalten könne. 4000 Zuschauer fasst die Tribüne bei Radsport-Veranstaltungen.

Die Bahn ziehe die Welt des Bahnradsports nach Köln, glaubt Sportstätten-Geschäftsführer Lutz Wingerath. Auch Europa- oder Weltmeisterschaften seien in der neuen Arena möglich. „Und wer weiß: Vielleicht sehen wir hier auch eines Tages die Olympischen Spiele.“ Als Teil der Rhein-Ruhr-Bewerbung für die Spiele 2040 will auch Köln seinen Hut in den Ring werfen. Der Deutsche Olympische Sportbund will im kommenden Jahr entscheiden, mit welcher Stadt oder Region er sich bewerben will.

Albert-Richter-Velodrom: Auch Breitensport soll profitieren

Doch nicht nur der Spitzensport soll durch die neue Sportstätte profitieren, sondern auch der Breitensport. Das Radstadion bietet Trainingsmöglichkeiten für Vereine und für die Studierenden der benachbarten Sporthochschule. „Ich bin mir sicher, dass das Albert-Richter-Velodrom in kürzester Zeit eine ähnliche Bedeutung bekommt, wie die alte Sporthalle und dass hier ein neues Wahrzeichen für Köln entstehen wird“, sagt Wingerath.

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Schon vor der Grundsteinlegung sind die Umrisse des neuen Radstadions erkennbar. Das liegt daran, dass die Umfassung, also der obere Rand der alten Radrennbahn erhalten werden konnte.   „Geplant ist, dass die Rohbauarbeiten so weit abgeschlossen sind, dass wir Anfang 2026 mit der Stahldachkonstruktion anfangen können“, sagt Frank Höller aus der Geschäftsführung der Sportstätten. Spätestens Ende Juli 2027 soll alles fertig sein, erste Veranstaltungen könnten bereits Mitte 2027 im Stadion stattfinden.