Zwei Monate vor den Vorstandswahlen nimmt der Wahlkampf Fahrt auf. Mit dem „Team Stroman“ und dem „Team Adenauer“ setzen sich beide Herausforderer für eine Mitgliederversammlung in Hybridform ein.
Diskussion um Mitgliederversammlung„Team Stroman“ wendet sich mit Brief an Gremien des 1. FC Köln

Bei der Mitgliederversammlung des 1. FC Köln am 27. September steht die Wahl des neuen Vorstands im Mittelpunkt.
Copyright: Herbert Bucco
Rund acht Wochen vor den Vorstandswahlen beim 1. FC Köln ist eine neue Diskussion um die Durchführung der Mitgliederversammlung entstanden. Mit dem „Team Stroman“ und dem „Team Adenauer“ setzen sich beide Herausforderer für eine hybride Veranstaltung ein. Der Mitgliederrat, der das „Team Stobbe“ zur Wahl vorschlägt, hatte jedoch bereits Mitte Mai eine Veranstaltung in Präsenzform festgelegt – und damit dem Wunsch des noch amtierenden Vorstands widersprochen.
„In den Gesprächen während der Sammlung der erforderlichen Unterschriften zur Zulassung als Vorstandsteam, aber auch jüngst im Trainingslager in Bad Waltersdorf ist eines immer wieder aufgefallen: Viele Mitglieder wünschen sich eine hybride Mitgliederversammlung, um aktiv an der Vorstandswahl am 27. September teilnehmen zu können. Diese Stimmen und Wünsche nehmen wir ernst und haben daher heute an Vorstand und Mitgliederrat des 1. FC Köln einen Brief versandt, der den Wunsch der Mitglieder bekräftigt und darum gebeten, die Mitgliederversammlung hybrid durchzuführen“, begründete Wilke Stroman am Dienstag gegenüber der Rundschau den Vorstoß seines Teams. Diesem gehören auch der aktuelle Vizepräsident Carsten Wettich sowie die frühere FC-Spielerin Tugba Tekkal an.
Solche hybriden Versammlungen sind anders als noch vor ein paar Jahren mittlerweile technisch erprobt und begegnen rechtlich keinen Bedenken.
Weiter sagte der Unternehmer: „Dabei haben wir Vorschläge zur Stärkung des Präsenzteils im Stadion unterbreitet, die mit dem zusätzlichen hybriden Element im Sinne einer gelebten Vereinsdemokratie gleichzeitig niemanden von der Teilnahme an der Vorstandswahl ausschließt. Solche hybriden Versammlungen sind anders als noch vor ein paar Jahren mittlerweile technisch erprobt und begegnen rechtlich keinen Bedenken. Wir freuen uns, dass unsere Initiative vom Team Adenauer unterstützt wird. Und wir hoffen, dass sowohl der Mitgliederrat als auch der Vorstand, denen die Entscheidung nach der Satzung obliegt, dem Wunsch nachkommen wird.“
Alles zum Thema Lanxess Arena
- Auswärts zu Hause Baskets wollen Rekord knacken
- Wahlkampf Hans Mörtter will motivieren
- Neuer Stürmer Der zehnte Neuzugang für die Kölner Haie ist perfekt
- Weltstar Bob Dylan spielt am 3. November Konzert in Köln
- Tempo 30 und Ampel Initiative fordert sichere Überquerung der Gummersbacher Straße in Deutz
- Fesselnde Bühnenshow Lionel Richie begeistert in der ausverkauften Lanxess Arena
- Handball Champions League Der Held mit der kaputten Schulter
Sven-Georg Adenauer schlägt gegenüber dieser Zeitung in die gleiche Kerbe. „Es ist für uns nicht nachvollziehbar, warum eine hybride Versammlung im Jahr 2025 nicht möglich sein soll. Viele Mitglieder wünschen sich digitale Teilhabe – gerade jene, die nicht vor Ort in Köln sein können oder aus gesundheitlichen oder familiären Gründen keine Präsenz ermöglichen können“, erklärte der CDU-Politiker und versicherte: „Wir haben das Thema von Anfang an positiv gesehen und so auch bereits kommuniziert und propagiert. Eine hybride Versammlung ist für uns kein kurzfristiges Wahlkampfthema, sondern ein konsequenter Schritt in Richtung moderner Mitgliederbeteiligung.“
Es ist für uns nicht nachvollziehbar, warum eine hybride Versammlung im Jahr 2025 nicht möglich sein soll. Viele Mitglieder wünschen sich digitale Teilhabe.
Adenauer, der sich mit Thorsten Kiesewetter und Martin Hollweck zur Wahl stellt, forderte den FC auf, „eine Lösung zu ermöglichen, die sowohl die rechtlichen Rahmenbedingungen erfüllt als auch den Mitgliedern gerecht wird. Eine hybride Versammlung ist ein Zeichen von Offenheit, Fortschritt und Respekt gegenüber allen, die sich mit dem FC verbunden fühlen – egal wo sie leben“. Dabei gehe es nicht um „juristische Spitzfindigkeiten, sondern um eine Frage der Haltung: Mitglieder sollen mitentscheiden können – unabhängig von ihrem Wohnort oder Mobilitätsgrad“.
Der Mitgliederrat hatte argumentiert, eine Teilnahme aus der Ferne schwäche die Vereinskultur, hinzu kämen technische Risiken. Außerdem hätten sich bei früheren Hybrid-Veranstaltungen die Teilnehmerzahlen nicht signifikant erhöht. Das Vorstandsteam des Mitgliederrates um Jörn Stobbe, Jörg Alvermann und Ulf Sobek verwies auf Anfrage der Rundschau auf die durch die zuständigen Gremien getroffene Entscheidung, die Mitgliederversammlung in Präsenz durchzuführen. Diese findet am 27. September, einem Samstag, erstmals in der FC-Geschichte im Rhein-Energie-Stadion statt. Zum ersten Mal überhaupt kommt es dabei auch zu einem Dreikampf um die FC-Spitze. Der Wahlkampf hat spätestens jetzt begonnen.