Der erst im vergangenen Winter für zwei Millionen Euro verpflichtete Rechtsverteidiger kommt unter FC-Trainer Lukas Kwasniok nicht zum Zug. Eine Rückkehr nach Österreich ist unwahrscheinlich.
Verteidiger darf 1. FC Köln verlassenGazibegovic kehrt wohl nicht zu Sturm Graz zurück

Jusuf Gazibegovic spielt nach dem Aufstieg keine Rolle mehr beim 1. FC Köln.
Copyright: Herbert Bucco
Als der 1. FC Köln im vorigen Winter Jusuf Gazibegovic unter Vertrag nahm, schwang rund um den Wechsel eine Besonderheit mit. Der damalige bosnische Nationalspieler ging als erster Neuzugang der Geißböcke nach Ablauf der einjährigen Transfersperre in die Vereinsgeschichte ein. Aus sportlicher Sicht waren große Hoffnungen mit dem Transfer verbunden: Gazibegovic, aus seiner Zeit bei Sturm Graz immerhin mit Champions League-Erfahrung ausgestattet, sollte die langjährigen Probleme des FC auf der rechten Abwehrseite beheben. Zwei Millionen Euro waren dem damaligen Kölner Sportchef Christian Keller die Dienste des vermeintlichen Königstransfers wert. Eine Summe, die sich inzwischen als Fehlinvestition herausgestellt hat. Gerade mal ein Jahr später darf der 25-Jährige den FC bei einem passenden Angebot schon wieder verlassen.
Erste Zweifel waren bereits in der Zweitliga-Rückrunde aufgekommen. Gazibegovic war selbst im deutschen Unterhaus den Beweis schuldig geblieben, warum er beim österreichischen Doublesieger von 2024 zu den Publikumslieblingen gezählt hatte. Nach dem Aufstieg in die Bundesliga verlor Gazibegovic vollständig den Anschluss. Neuzugang Sebastian Sebulonsen stellte seinen Kontrahenten in Windeseile in den Schatten. Gazibegovics Saisonbilanz ist indiskutabel: In wettbewerbsübergreifend zwölf Spielen kommt der Rechtsverteidiger auf gerade mal 22 Minuten Einsatzzeit. Sechsmal schaffte er es nicht mal in den Kader. Zahlen, die den Schluss nahelegen, dass der neue FC-Trainer Lukas Kwasniok keine Verwendung für Gazibegovic hat.
1. FC Köln: Vorbereitung auf Heimspiel gegen Frankfurt gestartet
Das Management des Bosniers schaut sich bereits nach Alternativen um. Nach Rundschau-Informationen hat Gazibegovic bei Sturm Graz sein Interesse an einer Rückkehr hinterlegt. Der Hauptstadtclub der Steiermark soll jedoch reserviert reagiert haben. Ein Hindernis dürfte der monetäre Aspekt sein. Gazibegovic verfügt in Köln über einen noch bis 2028 gültigen Vertrag zu Bundesliga-Bezügen, mit denen kleinere Fußballländer wie Österreich nicht mithalten können.
Alles zum Thema Fußball-Bundesliga
- 2. Bundesliga Absteiger VfL Bochum verkündet Rekordgewinn
- Ehemaliger Bundesliga-Profi Ukraine: Ex-Nationalspieler stirbt nach Veteranenspiel
- Ragnar Ache vom 1. FC Köln „Was habe ich zwei Jahre da gemacht?“
- 1. FC Köln Unglücksrabe kehrt ans Geißbockheim zurück
- Borussia Mönchengladbach Vertrag bis 2028: Polanski zum Cheftrainer befördert
- Kein Tabu Mentale Männergesundheit: Viele sind offen, aber...
- Fußball-Nationalmannschaft Monstergrätsche, Torvorlage: Kimmich ist schon im WM-Modus
Auch deshalb halten Beobachter einen Wechsel in die Balkanregion für möglich. Das Beispiel Dejan Ljubicic zeigt die Zahlungskraft, über die so mancher Club aus Osteuropa verfügt. Der kroatische Serienmeister Dinamo Zagreb lockte den ehemaligen Kölner Mittelfeldspieler im Sommer mit einem Vierjahresvertrag, der sich vor der Offerte des Bundesligisten Union Berlin nicht zu verstecken brauchte.
Sollte Gazibegovic einen Abnehmer finden, könnte Außenbahn-Allrounder Raphael Obermair erneut zum Thema am Geißbockheim werden. Die Verpflichtung von Kwasnioks Wunschspieler war vor wenigen Monaten am Veto des SC Paderborn gescheitert. Weitere Abgänge zeichnen sich vorerst nicht ab. Linton Maina und der anstelle von Obermair verpflichtete Alessio Castro-Montes können ebenfalls nicht zufrieden sein, sollen sich aber beim FC durchsetzen.
Unterdessen haben die Kölner am Montagnachmittag nach fünf freien Tagen die Vorbereitung auf das Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt (Samstag, 18.30 Uhr/Sky) aufgenommen. Neben den Nationalspielern fehlte auch Stürmer Marius Bülter, der unter einem Magen-Darm-Infekt leidet. Nicht wenige der Nicht-Nationalspieler des FC nutzten die ungewohnt lange Auszeit für einen Kurzurlaub. Luca Waldschmidt etwa reiste nach Lappland, um bei aktuell minus 20 Grad Celsius Polarlichter zu bestaunen. Bemerkenswert: Schon am Mittwoch genießen die FC-Profis den nächsten freien Tag.
