Neuer FC-TrainerSo denkt Beierlorzer über kurzfristige Ziele und die Stadt Köln

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Der bis zum 30. Juni 2021 laufende Vertrag mit Ex-Trainer Beierlorzer wurde mit sofortiger Wirkung aufgelöst.

  • Achim Beierlorzer hat bei seinem ersten offiziellen Auftritt im Geißbockheim viele Themen angesprochen.
  • Er erklärte seine Spielphilosophie und wie ähnlich sich Lehrer- und Trainerberuf sind.
  • Sportchef Veh hofft darauf, „Home Office machen“ zu könne, wenn alles gut läuft.

Köln – Scherben bringen Glück. Noch bevor Achim Beierlorzer sein ersten offiziellen Worte als neuer Trainer des 1. FC Köln sprechen durfte, fiel im Pressekonferenzraum des Geißbockheims ein Teller zu Boden und zerbrach in seine Einzelteile. Glück wird Beierlorzer neben Können und Geduld beim Bundesliga-Aufsteiger sicher brauchen können.

FC-Sportchef Armin Veh ist jedenfalls davon überzeugt, dass er mit dem 51-jährigen Fußballlehrer die richtige Wahl für den FC gefunden hat: „Ich hoffe, dass ich mich dann auch mal zurücklehnen und Home Office machen kann und nicht mehr so häufig da sein muss, weil ich die Mannschaft in gute Hände gegeben habe“, erklärte Veh in Anspielung auf Beierlorzers gescheiterte Vorgänger Stefan Ruthenbeck und Markus Anfang. Bei beiden hatte der Sportchef häufiger korrigierend ins Coaching eingegriffen. Ansonsten aber gehörte Achim Beierlorzer die Bühne. Der FC-Trainer äußerte sich zu folgenden Themen:

Abgelaufene Saison und Qualität des FC-Kaders

„Zweitliga-Meister zu werden ist eine Riesenleistung. Dafür braucht man eine Bundesliga-Mannschaft. Wir sprechen auf fast allen Positionen über Topspieler, teilweise mit großer Bundesliga-Erfahrung. Deshalb kann ich nicht ganz nachvollziehen, dass die Mannschaft so kritisch beäugt wird. Wir werden das Team auf ein paar Positionen gezielt verstärken. Ich bin von der Qualität des Kaders absolut überzeugt.“

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Stärken und Schwächen der FC-Mannschaft

„Die Stärken liegen in der Offensive. Die Mannschaft hat Tempo und auch viel Wucht, wenn man auf Terodde und Modeste schaut. Wenn es eine Schwäche gibt, dann ist es das Umschaltspiel nach hinten. Aber das ist meistens bei Teams so, die das Spiel machen müssen. In der Bundesliga werden wir nicht jedes Mal Favorit sein.“

Achim Beierlorzers Fußball-Philosophie

„Ich möchte einen in allen Spielphasen aktiven Fußball spielen lassen. Mit Ball eher nach vorne aufdrehen als dreimal hinten rum spielen. Gegen den Ball dem Gegner keine Ruhe geben, aber auch kompakt Räume schließen. Jeder Spieler soll das Spiel mitgestalten möchten. In der Bundesliga wird es zudem auf eine intensive Zweikampfführung ankommen, um in entsprechende Umschaltmomente zu kommen. Das kann eine Waffe für uns werden.“

Die Arbeit des Trainers und des Lehrers

„Es geht darum, Stimmungen aufzunehmen, einen Blick für die Situationen zu entwickeln und sich in die Situationen des Einzelnen reinfühlen zu können. Und es geht um individuelle Qualität. Mein Anspruch ist es, Spieler besser zu machen. Da sind wir wieder beim Lehrerberuf. Das Entscheidende ist, Menschen zu führen.“

Die kurzfristigen Ziele mit dem 1. FC Köln

„Wir wollen uns in der Bundesliga zu etablieren und so schnell wie möglich nichts mehr mit den hinteren Plätzen zu tun haben. Dann können wir schauen, wie viele Spiele noch übrig sind.“

Die Co-Trainer Manfred Schmid und André Pawlak

„Wir hatten intensive Gespräche und die beiden haben mich überzeugt, auch wie sie die Übergangsphase jetzt gemeistert haben. Mit Manni habe ich drei Stunden zusammengesessen und mich ausgetauscht, auch über die Vergangenheit beim FC. Das war sicher ein wichtiger Punkt, aber vor allem hat er mich als Mensch überzeugt. Bei mir sind Co-Trainer keine Hütchen-Aufsteller. Um sich austauschen und analysieren zu können, müssen Co-Trainer wie ein Cheftrainer denken. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit.“

Die Trainer-Vorbilder von Achim Beierlorzer

„Bei Ottmar Hitzfeld, der ja auch Mathe- und Sportlehrer war, hat mich die Souveränität im Umgang mit Spielern und Medien begeistert. Bei Jürgen Klopp ist es seine kommunikative Art, Fußball zu vermitteln. Von Ralf Rangnick habe ich den Blick für Kleinigkeiten mitgenommen, die sich auf Mannschaften auswirken können.“

Die Atmosphäre und Mentalität der Stadt Köln

„Ich verspüre eine wahnsinnige Vorfreude auf die Menschen und auf die Stadt. Ich bin sehr gespannt auf die rheinische Frohnatur. Ich kenne bislang den Dom und weiß um die Situation des Rheins ist. Den Kölner Karneval kenne ich noch nicht. Aus unserem kleinen Ort kenne ich Fasching. Da gibt es einen Umzug mit zehn Wagen.“

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