Der 1. FC Köln spielt am Samstagabend (18.30 Uhr) im Topspiel der Fußball-Bundesliga bei Werder Bremen - eine richtungsweisende Partie.
Samstagabend in Bremen1. FC Köln reist zum Duell der Enttäuschten
Als der SV Werder Bremen im Sommer die Verpflichtung von Naby Keita öffentlich machte, ging ein Raunen durch die Fußball-Republik. Ein Spieler, der 2018 für 60 Millionen Euro von RB Leipzig zum großen FC Liverpool gewechselt war und entsprechend verdient haben dürfte, läuft künftig für ein Team auf, das versucht, sich in der Bundesliga zu etablieren? Zumindest erstaunlich, denn Mittelfeldspieler Keita befindet sich mit 28 auch noch im besten Fußballer-Alter.
Welchen Wert dieser Toptransfer für die Bremer und ihren Trainer Ole Werner nun tatsächlich hat, ist aktuell noch nicht zu beurteilen. Der 54-fache Nationalspieler Guineas zog sich in der Vorbereitung eine Adduktorenverletzung zu und hat deshalb noch keine Pflichtspielminute absolvieren können.
Naby Keita ist wieder einsatzbereit
Nach zehn Wochen Verletzungspause könnte es am Samstag so weit sein. Ole Werner kündigte an, dass Keita beim Heimspiel gegen den 1. FC Köln (18.30 Uhr/Sky) Teil des Kaders ist. Ein Startelfeinsatz käme nach Keitas erster vollständigen Trainingswoche zwar noch zu früh, „aber er ist eine Option, im Laufe des Spiels reinzukommen“.
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Für den 1. FC Köln wird das Thema Keita keine große Rolle spielen. Dafür ist das Team von Trainer Steffen Baumgart auch zu sehr mit sich selbst beschäftigt — und zwar bewusst: „Wir schauen auch in den kommenden Wochen weder nach links oder rechts, sondern bleiben komplett bei uns“, sagte Baumgart. Dass sein perfekt ausgeführter Konter gegen die völlig missglückte Provokation aus Richtung des rheinischen Rivalen Bayer 04 Leverkusen am Donnerstag für deutlich mehr Aufmerksamkeit sorgte, als die angespannte Tabellensituation dürfte den Geißböcken nicht ungelegen kommen. Im Fall einer Niederlage im Duell der Enttäuschten im Weserstadion wird sich die öffentliche Diskussion vor der FC-Mitgliederversammlung am kommenden Mittwoch dann aber sicher mehr um den einen, mickrigen Punkt aus den ersten fünf Spielen der Bundesliga-Saison 2023/24 drehen.
Wobei sowohl Baumgart als auch sein Kollege Ole Werner die allgemeine Situation zu so einem frühen Zeitpunkt der Saison nicht schon ins Dramatische abdriften lassen wollen. „Am fünften Spieltag ist der Druck noch überschaubar, nicht zu vergleichen mit einer Rückrunde“, mahnte der Werder-Coach nach bislang nur drei Zählern zur Geduld.
„Wenn sie einen Punkt nach vier Spielen haben, dann ist das Abstiegskampf. Ich habe ihn nicht ausgerufen, sondern befinde mich mit meiner Mannschaft drin. Mein Ziel bleibt es, nach oben zu kommen, auch noch dieses Jahr. Nur weil wir im Moment 16. sind, heißt das nicht, dass wir nicht mehr nach oben klettern können“, rückte Baumgart nicht von seinen Zielen ab, die Geißböcke auch tabellarisch weiterzuentwickeln.
Der Kölner Tross machte sich am Freitagmittag nach dem Abschlusstraining am Geißbockheim mit dem Zug auf die Reise Richtung Bremen. Während die verletzten Mathias Olesen, Eric Martel, Mark Uth, Jan Thielmann und Florian Dietz sowie der gesperrte Rasmus Carstensen in Köln blieben, zählte mit Youngster Damien Downs ein weiterer Stürmer zum Kader. Noch ein Beleg dafür, dass Baumgart und sein Trainerteam am Samstag dort ansetzen wollen, wo der FC mit einer verbesserten Spielanlage gegen Hoffenheim aufgehört hat. Ob nun ein Naby Keita bei Werder dabei ist oder nicht.
Voraussichtliche Aufstellungen: Werder Bremen: Pavlenka;. Weiser, Pieper, Stark, Friedl; Lynen, Jung, Schmid, Stage; Duksch, Borŕe. – 1. FC Köln: Schwäbe; Schmitz, Hübers, Chabot, Pacarada; Ljubicic; Huseinbasic, Kainz, Maina; Selke, Waldschmidt. – SR.: Dankert (Rostock).