Nach der 1:3-Heimniederlage des Südstadt-Klubs ist Tabellenführer Bocholt auf sieben Punkte enteilt.
RegionalligaFortuna Köln unterliegt Rödinghausen nach schweren Defensiv-Patzern

Gegen Rödinghausen nur selten obenauf: Fortunas Abwehrchef Dominik Lanius
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Das Auf und Ab der vergangenen Wochen geht weiter beim SC Fortuna Köln. Weshalb die Tabellenspitze der Fußball-Regionalliga West zur Saison-Halbzeit nicht mehr in Schlagweite des Südstadt-Klubs liegt – trotz des zweiten Rangs.
Am Samstagnachmittag kassierte die Mannschaft von Trainer Markus von Ahlen eine 1:3 (0:2)-Heimniederlage gegen den SV Rödinghausen. Spitzenreiter Bocholt setzte hingegen seine beeindruckende Serie fort, gewann 1:0 gegen Borussia Mönchengladbach II und sicherte sich neben der Herbstmeisterschaft am Ende der Hinrunde auch einen komfortablen Sieben-Punkte-Vorsprung auf die Fortuna.
Erstes Spiel nach dem Abschied von Thomas Kraus
„Wir wollten erneut Fußball spielen, mutig von hinten raus agieren. Das hat uns bisher viel gebracht. Wir wurden aber heute durch drei Ballverluste bestraft. Das ist maximal ärgerlich“, resümierte Coach von Ahlen das erste Spiel nach dem Abschied von Co-Trainer Thomas Kraus in Richtung Rapid Wien. Nachwuchschef Timo Westendorf ist Interims-Assistent, bis im neuen Jahr Klub-Legende Hamdi Dahmani den Posten übernimmt.
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Für das Duo von Ahlen/Westendorf hatte das Spiel vor 1500 Zuschauern im frostigen Südstadion denkbar schlecht begonnen. Nach nicht einmal zwei Minuten hatte Abwehrchef Dominik Lanius am Mittelkreis einen Aussetzer und verlor den Ball an Ramien Safi. Rödinghausens Stürmer sprintete rund 40 Meter in Richtung des Kölner Tores, umkurvte Keeper André Weis und schob zum 1:0 ein – sämtliche Taktikgedanken der Fortuna waren über den Haufen geworfen.
Erst patzt Dominik Lanius, dann Finn Bauens
Zusätzlich verunsicherte das Gegentor den Gastgeber. Finn Bauens, Vertreter des gelbgesperrten Jonas Scholz, erwischte einen ähnlich schlechten Nachmittag wie sein erfahrener Nebenmann Lanius. Immer wieder kam Rödinghausen auf Einladung von Fortunas Hintermannschaft zu Gelegenheiten. Ein Hochrisiko-Querpass von Bauens war die Grundlage für das 2:0 durch Eros Dacaj, der kurz vor seinem Abschluss auch noch Timo Hölscher ins Leere laufen ließ (45.+2).
Die Kölner Offensive kam gegen Rödinghausen überhaupt nicht zur Entfaltung. Das bis dato auswärtsschwächste Team der Regionalliga West (sieben Pleiten, ein Remis) durfte, angeführt vom langjährigen Fortuna-Kapitän Daniel Flottmann (39), in Zollstock sein Selbstvertrauen aufpolieren.
Justin Steinkötter gelingt nur noch der Ehrentreffer
Nach dem Seitenwechsel kam der Südstadt-Klub in der 53. Minute durch Leon Demaj zur ersten echten Großchance, der Stürmer schob den Ball aus aussichtsreicher Position allerdings flach rechts am Tor vorbei. Wenige Augenblicke später führte die nächste Verkettung Kölner Aussetzer zum 3:0 und zur Vorentscheidung: Zunächst hatte sich Stipe Batarilo im Mittelfeld einen Ballverlust geleistet. Das Spielgerät landete bei Safi, der den Turbo einlegte und Fortunas Innenverteidiger Lanius über rund 60 Meter scheinbar mühelos davonlief. Im Strafraum behielt der Stürmer die Nerven und spitzelte den Ball vorbei an Weis ins Netz (56.).
Schon gegen Gladbach II war die Fortuna im eigenen Strafraum mit 0:3 in Rückstand geraten. Doch während die Kölner beim Spektakel vor zwei Wochen noch vor der Pause aus der Lethargie zurückfanden und das Spiel in einen 4:3-Sieg drehten, blieb derlei Aufbäumen am Samstag aus. Das 1:3 in der 77. Minute, erzielt von Justin Steinkötter in Anschluss an einen verlängerten Einwurf, war nur noch Ergebniskosmetik.
Fortuna Köln: Weis – Ernst, Bauens, Lanius, Langer – Stanilewicz (62. Matter), Hölscher – Budimbu, Demaj (73. Sarpei), Batarilo – Steinkötter, Demaj. – Zuschauer: 1502. – Tore: 0:1 Safi (2.), 0:2 Dacaj (45.), 0:3 Safi (56.), 1:3 Steinkötter (77.).