Viktoria KölnSieberts turbulenter Samstag – Plan mit Risse und Wunderlich geht nicht auf

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In der Schlussminute erzeilt Jamil Siebert Viktoria Koeln, 20, Mitte, das Tor zum 1:1 Ausgleich. Viktoria Koeln vs. FSV Zwickau, Fussball, 3. Liga, 26. Spieltag, Saison 2022/2023, 11.03.2023 DFB/DFL Regulations prohibit any use of Photographs as image sequences and/or quasi-video Viktoria Koeln vs. FSV Zwickau, Fussball, 3. Liga, 26. Spieltag, Saison 2022/2023, 11.03.2023 Köln *** In the final minute Jamil Siebert Viktoria Koeln, 20 , center, scores the goal to equalize 1 1 Viktoria Koeln vs FSV Zwickau, Football, 3 Liga, 26 Spieltag, Saison 2022 2023, 11 03 2023 DFB DFL Regulations prohibit any use of Photographs as image sequences and or quasi video Viktoria Koeln vs FSV Zwickau, Football, 3 Liga, 26 Spieltag, Saison 2022 2023, 11 03 2023 Köln Copyright: xEibner-Pressefoto/ThomasxHaeslerx EP_EER

Jamil Siebert (Mitte) erzielte in der Nachspielzeit den Ausgleichstreffer für Viktoria Köln.

Der Höhenberger Drittligist ist mit dem 1:1 im Heimspiel gegen Zwickau nicht wirklich zufrieden.

Die wahre Freude mochte in Jamil Siebert nicht aufkommen. Dabei hatte der kantige Verteidiger des Drittligisten FC Viktoria Köln eigentlich einen formidablen Nachmittag erlebt und durfte sich nach dem 1:1 (0:1)-Remis im Heimspiel gegen den FSV Zwickau zu Recht als Mann des Tages feiern lassen.

Die Worte des gebürtigen Düsseldorfers fielen nach dem zähen Duell gegen die Westsachsen dennoch wenig triumphal aus: „Es ist gut, dass wir den Punkt noch mitgenommen haben“, analysierte der Abwehrspieler erleichtert. „Wir haben alles probiert und uns am Ende zum Glück belohnt.“

Jamil Siebert sieht fünfte Gelbe Karte

Der zweikampfstarke Hüne hatte einen höchst wechselhaften Fußballtag erlebt: Zunächst von seinem Trainer Olaf Janßen auf die Bank beordert, durfte Siebert erst nach einer guten halben Stunde auf dem Rasen mitmischen, sah später noch die fünfte Gelbe Karte und fehlt somit am Dienstag (19 Uhr, Leuna-Chemie-Stadion) in der Partie beim Halleschen FC.

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Dann aber brach die 94. Minute im Höhenberger Sportpark an, die die Emotionen des 1,93 Meter großen Kraftpakets komplett aus dem Ruder laufen ließen: Gefühlt hatten die Gastgeber zum x-ten Mal den Ball in den Zwickauer Strafraum gedroschen, stets schön hoch, um den Ausgleich mit der Brechstange zu erzwingen.

Als scheinbar schon alles vorbei war aus Kölner Sicht, bekam die Viktoria 40 Meter vor dem Tor einen Freistoß zugesprochen. Simon Handle schnappte sich die Kugel, schoss sie einmal mehr in den FSV-Sechzehner in Richtung von Jamil Siebert. Unter gütlicher Mithilfe von Gäste-Torwart Johannes Brinkies, der sich beim Hinauslaufen maßlos verschätzte, tropfte der Ball auf den Hinterkopf von Viktorias Verteidiger und von da aus geradewegs ins Tor (90.+4). Augenblicke später pfiff der Schiedsrichter ab – Siebert wurde von seinen Mitspielern geherzt und konnte sein Glück kaum fassen.

Kritik von Viktoria-Trainer Olaf Janßen

Kölns Trainer Janßen fasste die 94 Minuten eher kritisch zusammen: „Wir waren viel zu langsam in unseren Aktionen“, prangerte der 56-Jährige fehlende Geschwindigkeit bei seinem Team an. „Im letzten Drittel hätten wir energischer sein müssen, den glücklichen Punkt nehmen wir gerne mit, müssen in Sachen Torgefährlichkeit aber noch ordentlich zulegen.“

Erstmalig in diesem Jahr hatte Janßen Kapitän Marcel Risse und Mike Wunderlich gemeinsam in die Startelf beordert; Risse etwas defensiver ausgerichtet, Wunderlich einige Meter davor. Das Experiment ging nicht wirklich auf, Risse wurde bereits zur Pause ausgewechselt. Zuvor musste bereits Abwehrchef Lars Dietz den Rasen verlassen: Der Westfale wurde nach einem Zweikampf mit Sehstörungen ins Krankenhaus gebracht, sein Einsatz in Halle steht auf der Kippe.

Ein wechselhafter Tag für Jamil Siebert

Trotz gefühlt 80 Prozent Ballbesitz und totaler Spielkontrolle gingen die abstiegsbedrohten Gäste nach einem Stellungsfehler von Michael Schultz durch Johan Gomez in Führung (44.). Janßen wechselte zur Pause gleich drei Mal, am Ende flog ein Ball nach dem anderen in die Zwickauer Box –

Jamil Siebert traf schließlich, muss die lange Reise am Dienstag nach Sachsen-Anhalt aufgrund seiner Sperre aber nicht antreten. Wechselhafter hätte der Samstag für den 20-Jährigen wirklich nicht verlaufen können.

FC Viktoria: Voll – Schultz, Dietz (33. Siebert), Greger – Handle, Risse (46. Marseiler), Fritz, May (46. Koronkiewicz) – Wunderlich - Becker (46. Meißner), Philipp (74. Stehle). – Zuschauer: 2406. – Tore: 0:1 Gomez (44.), 1:1 Siebert (90.+4).

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