Dritte LigaViktoria Köln verliert in Duisburg und beklagt die nächste Verletzung eines Stammspielers

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FC Viktoria Köln vs. RW Essen, 3. Liga, von links: Foul von Ron Berlinski (RWE) an Christoph Greger (Viktoria), 23.08.2023, Bild: Herbert Bucco

Christoph Greger wird Viktoria Köln am Mittwoch gegen Saarbrücken wohl fehlen.

Beim 0:1 im Ruhrgebiet muss der Drittligist von Trainer Olaf Janßen die dritte Niederlage nacheinander hinnehmen.  

Auch an diesem Wochenende meinte es das Schicksal nicht gut mit dem FC Viktoria: Beim MSV Duisburg bezogen die Kölner nicht nur die dritte Pflichtspielpleite in Folge, sondern mussten erneut einen personellen Rückschlag hinnehmen.

Dieses Mal traf es nach 25 Minuten Abwehrmann Christoph Greger, der nach einem völlig überflüssigen Schubser von Duisburgs Alexander Esswein in eine Werbebande gerauscht war, sich die Kniescheibe und beide Handgelenke aufriss und noch in einer Kölner Klinik genäht werden musste.

Viktoria-Sportleiter Stefan Küsters hadert mit der Entscheidung der Schiedsrichterin

Stephan Küsters, Kölns Sportlicher Leiter, konnte vor allem mit der Entscheidung der Unparteiischen Fabienne Michel kaum umgehen: „Es war nicht nur eine absolute Dummheit des Duisburger Spielers, sondern auch eine klare rote Karte.“

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Im Nachholspiel am Mittwoch (19 Uhr, Sportpark Höhenberg) gegen den 1. FC Saarbrücken wird Greger wohl sicher fehlen – wie auch mindestens sechs weitere Kölner Profis, die entweder krank oder verletzt sind.

Die Verletzung von Christoph Greger war natürlich ein Schock. Trotzdem sind wir nicht in Selbstmitleid verfallen. Das war schon klasse“
Olaf Janßen, Trainer des FC Viktoria Köln

Immerhin kehrten die zuletzt angeschlagenen Stammspieler Jeremias Lorch und Luca Marseiler am Samstag in die Mannschaft zurück. Trainer Olaf Janßen war trotz der 0:1 (0:1)-Niederlage bei arg abstiegsbedrohten Meiderichern stolz auf seine Mannschaft: „Die Verletzung war natürlich ein Schock. Trotzdem sind wir nicht in Selbstmitleid verfallen. Das war schon klasse“, meinte der 57-Jährige anerkennend.

Etwas schmallippig reagierte der erfahrene Coach auf die Reaktion der Schiedsrichterin nach der Aktion von Esswein gegen Greger: „Ich kann nicht verstehen, dass das Schiedsrichtergespann nicht darauf reagiert“, bemerkte Janßen mit ernstem Blick.

Bis zur Verletzung ihres Mitspielers hatte sich die Viktoria ordentlich präsentiert im Ruhrgebiet und sich durch den quirligen Marseiler (9.) und einen Drehschuss von André Becker (22.) durchaus gute Möglichkeiten erarbeitet. Dann musste Greger mit dick bandagiertem Knie und mit Unterstützung von Kölns medizinischer Abteilung vom Feld geführt werden, Esswein kassierte lediglich Gelb – eine völlig unzumutbare Entscheidung nach einer Tätlichkeit.

Ausgerechnet der einstige Bundesliga-Profi war an der Entstehung der ein oder anderen gelungenen Duisburger Aktion beteiligt und avancierte zum auffälligsten Fußballer an diesem trüben Nachmittag.

Der entscheidende Treffer resultierte aus einer Unachtsamkeit der Gäste auf der linken Abwehrseite: Rolf Feltscher durfte unbehelligt flanken, der junge Viktoria-Verteidiger Jonah Sticker verteidigte ungeschickt, der eingerückte Niklas Kölle durfte die Kugel zum umjubelten 1:0 über die Torlinie drücken (40.).

Im zweiten Abschnitt hatte die Viktoria zwar mehr Ballbesitz und entschied auch einen Großteil der Zweikämpfe für sich, die besseren Chancen hatte aber der MSV: Thomas Pledl beförderte den Ball zunächst aus wenigen Metern am Kölner Tor vorbei (54.), fünf Minuten später drosch Pledl die Kugel an die Querlatte.

Viktoria Köln tritt am Mittwoch gegen den 1. FC Saarbrücken an

Auch Robin Müller scheiterte frei stehend am stark reagierenden Höhenberger Keeper Ben Voll (83.). Erst in den Schlussminuten, als die Viktoria mit Mann und Maus auf den Duisburger Abwehrblock zustürmte, hätten Marseiler (85.) und der eingewechselte Luca de Meester in der Nachspielzeit beinahe noch für den Ausgleich gesorgt, dann war Schluss.

Um nicht in eine Abwärtsspirale und womöglich noch in den Abstiegskampf zu geraten, erscheint ein Erfolg am Mittwoch gegen Saarbrücken wichtiger denn je.

FC Viktoria: Voll – Schultz, Greger (26. Lorch), Kubatta (86. Anselm) – Sticker (56. Koronkiewicz), Russo, Handle, Lopes Cabral - Najar (56. de Meester), Marseiler - Becker. – Zuschauer: 11.426. – Tor: 1:0 Kölle (40.).

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