Anfragen aus der Zweiten LigaViktoria Köln droht der Abgang von Kai Klefisch

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Kai Klefisch gegen Havelse

Kai Klefisch (M.) könnte in der nächsten Saison in der Zweiten Liga spielen.

Köln – Gewandet in ein blau-gelbes Trikot in den Nationalfarben der Ukraine bezog Andreas Rettig deutlich Stellung: „Wir wollen ein Statement abgeben und unser Mitgefühl ausdrücken“, erklärte der Vorsitzende von Viktorias Geschäftsführung kurz vor dem Drittliga-Heimspiel am Freitagabend gegen den TSV Havelse. Auch die Kölner Spieler positionierten sich noch vor dem Aufwärmen in aller Klarheit und hielten die ukrainische Flagge demonstrativ hoch.

Rettig hatte am Rande der Partie gegen den abstiegsbedrohten Aufsteiger aber auch sportlich etwas zu verkünden, insbesondere in Bezug auf Kölns Mittelfeldakteur Kai Klefisch: „Kai ist ein überragender Spieler und eigentlich viel zu gut für diese Liga“, hob der 58-Jährige an. „Weil wir nächste Saison nicht in der Zweiten Liga sind, wird es schwer für uns, ihn zu halten.“

Partie mit wenig Höhepunkten

Der 22-jährige Leverkusener steht seit 2018 in Höhenberg unter Vertrag, hat sich zu einem absoluten Leistungsträger in der defensiven Zentrale entwickelt und hat gewiss eine Zukunft im Profifußball.

Der Umworbene selbst gab sich nach einem tristen 0:0 gegen arg zurückhaltende Niedersachsen ebenfalls dezent: „Ich versuche, mich auf die Viktoria zu konzentrieren“, bemerkte Klefisch. „Dass es Angebote gibt, ist aber auch kein Geheimnis.“ Offenbar hat der ein oder andere Zweitligist seine Fühler ausgestreckt; ein Verbleib des jungen Mannes im Rechtsrheinischen scheint eher unwahrscheinlich.

Jamil Siebert in Zwickau (1)

Jamil Siebert zeigte gegen Havelse eine starke Leistung.

Die Partie selbst hatte weitaus weniger zu bieten als deren Randgeschichten: Zwar hatte sich der FC Viktoria in den ersten 20 Minuten ein deutliches Übergewicht erarbeitet und sich neben einem Abseitstor von Seokju Hong (9.) noch zwei weitere gute Gelegenheiten durch den jungen Südkoreaner (22./23.) heraus gespielt, anschließend jedoch begann die große Langeweile: Die Elf von Trainer Olaf Janßen spielte zu oft quer, fand kaum noch Lösungen in der Offensive und ging schlampig mit ihren Standards um.

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Auch nach dem Wechsel wurden die teilweise kostümierten Zuschauer nicht gerade für ihr Kommen belohnt: Ein Versuch von Kapitän Marcel Risse aus der Distanz (65.) und ein Hieb von Luca Marseiler von der Strafraumkante (70.) waren die Höhepunkte eines tristen Duells, das die Viktoria beinahe noch verloren hätte, wenn Havelses Leon Damer den Ball aus sieben Metern nicht über das Tor gedroschen hätte (89.).

„Wenn man die wenigen Möglichkeiten nicht nutzt, wird es nach hinten raus immer schwerer. Wir haben uns die Zähne ausgebissen“, meinte Olaf Janßen, der mit seinem Team bereits am Dienstag (19 Uhr, Salus Park) im Viertelfinale des Mittelrheinpokals beim FC Hürth aus der Mittelrheinliga gastiert.

FC Viktoria: Nicolas – Heister (60. Marseiler), Siebert, Greger, May (81. Fritz) – Klefisch, Sontheimer (75. Palacios) – Risse, Handle – Hong, Philipp (60. Amyn). – Zuschauer: 2469.

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